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> »u 38 «I. Buch« Part.) »rach, anjös. i. alle Plötz, . re. dner tWvtrrrt. »tsu U.) augeuoM««» tu der «xpedtttau: IohanneS.«llt« un» WatsenhauSstraße «. Nr. S6. I D I Tageblatt M Unterhaltung imd GeschüstSverkehr. Mittchartrur: »hrodor -robisch. Ad»nu.»tl aaeatgeldl. m»fi »urch »tr»g »» Ngr. 1 »MM) Sonuabend, den 6. Apnl kitglir- 9 Uhr ,-lokal »erden. n d. lplet- >it den ch hö- lr r, Hr. loneert ß. istrhen- r beide mltige« diesen en Ge- P, »r-, zu stieben- >ird. ttch der liebt e« Urthttl klärun» wie die beten, . D«r d der- l, -er urgS, Cou- Leip- t ihre« Solo- af ei« ifmerk- Mannes Trauer, Dresden, den 6 April. — Er. Maj. der König hat drm Professor dl. Christian Gottlob Immanuel Lorenz an der Landesschul« zu Grimma das Ritterkreuz des Verdienstorden- verliehm. — Vorgestern Mittags vor 1 Uhr statteten II. kk. HH. Prinz und Prinzessin Georg dem Rietfchel'schm Atelier «inen Besuch ab und widmeten der Besichtigung der Skizze de« Lu» ther-Denkmal« für Worms, den zu den Statuen Luthers und Wieleffs bestimmten Modellen, so wie , den zahkeichen Modellen anderer Schöpfungen des verstorbenen Mristrrs unter der Füh rung des Bildhauer- Doandorf länger« Zeit. — Lüdicke's Wiutergartm wnrde gestern Mittag abermals durch den hohen Besuch I. M. der Königin und ZI. KK. HH. der Prinzessinnen Mdontt und Sophie beehrt. Hachdiesrlbm ge ruhten längen Zeit auf Elisensnihr zu verweilen und vorzüglich dem neuen Arrangement ihre Aufmerksamkeit zu widmen, wa« sich denn auch in der That reizend gestaltet. — Oeffrntlich« Gerichtsverhandlungen: Die in den beiden ersten Tagen nach dem Osterfest« vorgekommenen, Minder wichtigen drei Hauptverhandlungen fassen wir heute in einem Bericht zusammen. Die erste betraf den Fleischermeister L. E. Schulze aus Dohna, der, in seinen Dermögensverhält- nissen etwas derangirt und demzufolge kreditlos, zu Ende vo rigen Jahres den Versuch gemacht hatte, sich auf betrügerische Weise in den Besitz von Geld zu setzeu. Er hatte hierzu den Namen eines hiesigen wohlaccreditirten Herrn gemißbraucht, in dem er «inen End« März d. I. zahlbaren Wechsel von 150 Thlrn. auf diesen zog und dessen Blancogiro mit eigener Hand auf die Rückseite brachte. Die Versilberung de- Papiere« war von ihm dem Agenten Herrn Justmann allhier anver,traut, von diesem aber der Wechsel einem gewissen Herrn Kretzer allhier zum Kauf angeboren worden. Letzterer jedoch hatte Vorsicht gebraucht und bei dem auf da« Papier gebrachten Giranten nach der Aechtheit der Unterschrift Erkundigung eingezogen. Na türlich klärte sich jetzt sofort der ganze, Schwindel auf und Herr Kretzrr behielt sein Geld. Schulz« wurde wegen beendig, len Versuch« eine« LreditbetrugS zu 6 Monaten Arbeitshaus verurtheilt. — Die andere an voriger Mittwoch abgehaltene Hauptverhandlung betraf «in schon wiederholt, darunter zwei« mal mit Arbeitshaus bestrafte« Subject, den Schmttdelehrling I. C. Zieger aus Burkertswalde. Neuerdings waren drei von ihm während der letzten Jahre verübte Diebstähle an« Licht gekommen. Zuerst hatte er im Oktober 1857 au« einer Dach« kammer de- Gasthauses zu Seidnitz bei Dresden ein« Anzahl de« Maurer Näkr -au« Kreischa gehörig« «nd zusammen auf 1 Lhlr. k Ngr. -ewürderte Effecten gestohlen. Sodann war er am 22. Oct. 1859 mit dem inzwischen (26. April 1844) im Zuchthause zu Waldheim verstorbenen E. A. Nitfche.'«riss Berasbach nach vorher getroffener Verabredung in einem Wetit» bergshause zu Loschwitz in diebischer Absicht eingestiegrn. Zie ger hatte nach erfvlgtrm Eindrücken eine« Fenster« den durch dasselbe in da- HaUS eindringenden Diebsgenaffen zu dessen HA- settr Ermöglichung beim Beine gehalten und ihm üacharhÄ, sen, worauf dieser nach gewaltfaMer Eröffnung einer Ksmuoo« rlne ziemliche «engen de« Wtttzer Klunker gehöriger und "hin Gesammtwerth »«,' 7 rePkSseck.chn»ir SrgeystäNd« «nt Zieg«s Hilfe herausgesthaffk. Beide aber den au« de« Her- kauf drrselben gewonnenen Erlös gemeinschaftlich »erthan. Endlich hatte er in der Mitte des Drcemters 1457 drm HM. besitzet: und Handarbeiter Schümann in Pofftadotf aus einem offenen Wandschranke 1 Thlr. entwendet. Für diese Vergehen traf ihn dar mit Bezug auf seine Rückfilligkrit unvermeidliche Zahr Zuchthaus. — Die vorgestern stattgehabte Hauptorrhand- lung war gegen den Betrug« angeklagten vormaligen Lohnco- pisten Ernst Moritz Schlicke au» Grund gerichtet. Es erneuerte sich hier ziemlich dieselbe betrügerische Manipulation, welche »k in Bezug auf einen Unterbeamten bei hiesigem Finanzminiß», rium vor einiger Zeit mitgetheilt haben. Schlicke, 2Ij Jahre alt und bi- daher beim Gerichtsamt Döhlen mit Lohnschni- berei beschäftigt, hatte in der Zeit vom April bi« November v. I. die Sportelkaffe de« benannten Gericht-amtr« in Einzel- beträgen von wett unter 10 Thlrn. um die Summe von 24 Thlrn. betrogen, dergestalt, daß er in sein Eopialmaaual theil- von Hau- au« falsche Einträge über von ihm gelieferte Schrei bereien gemacht, welche von den betr. Beamten au« Unkenntnfß de« wahren Sachverhalt« oder au- Unachtsamkeit fignirt «vor- den waren, theil« di« von den Letzteren bereit« attestirten rich- tigm Ansätze hinterher, jedoch vor der Präsentation bei der Sportelkaffe gefälscht hatte. So warm von ihm mehrere Fäl- schungen der letzteren Art im Drrembtr v. I. begangen wor- den, um-sich einen rechtswidrigm Gewinn von 3 Thlr. Ngr. zu verschaffen, ein Unternehmen, daß indessen an der inzwischen erfolgten Entdeckung der zu Grunde liegenden fälschlichen Ein träge scheitert«. Es traf ihn wegen sämmtlicher Vergehen «ine Strafe von 1 Jahr und 1 Monat Arbeitshaus. — Das hiesige öffentliche Bolksschulwesen erfährt diese Ostern insofern ein« Erweiterung, als mehrere neue Klassen eingerichtet und di« nöthigen Lehrerstellm gegründet werden. Was di« vier Armen- und 5 Bezirksschülen betrifft, so wird deren Vergrößerung mit dm Anwachsen der Bevölkerung gleichen Schritt halten; denn da bei dem achtjährigen Schulbesuche, wie ihn da« sächsische Schul, gesetz vorschreibr, ungefähr der acht« Theil der Einwohnerzahl