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Tageblatt ftk Ersch. tägl. «ora 7 U. Inserat«, d.Spaltzeil, r Pf. «erde»». Ab. 7 s4»oor>t 0t« A ».) angenommen lv brr Lxptdjtioy: Iohanne«-All« »nb Waisenhausstraße S. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mittrdaeteur: Theodnr Drodlfch. «bann, viertelt»»»«« ««-»- »« nnentaeldl. Liefen,uz t»'« Ha»«. Vnrch die «gl. Pop vt«t«ljährttch S» Ngr. Einzelne Sknmmer» r «g, Nr. 91. Montag, dm 1. April 1861. Zur gefälligen Beachtung. Auf das mit dem l. April 18«l beginnende neue Abon, nement der „Dresdner Nachrichten" werden von jetzt an Bestellungen (pro Quartal Gv Ngr) in Dresden ange- nommen: in der Erpedttion (Johannisallee und Waisenhaus- straße 6). Auswärtige haben sich an das nächst« Postamt ju wenden. Die Erpedttion der „Dresdner Nachrichten". Dresden, den 1. April. — »Früh'ing, Frühling! die Feder wird zur Schwingt und j-deS Elend eine Seligkeit!' — Seit langen Jahren war da- Oster fest wohl nicht von so herrlichem Wetter begünstigt, als gestern, wo nach einer sternhellen Nacht die Sonne hervorbrach, um das Fest ju erleuchten, das schon unsere Vorfahren so innig feierten, wenn Ostra, die Göttin des Frühlings, gleich einem Siegcsboten einjog in Germania'« Gauen. Beim Osterwasserholen, ein Intermezzo, welche« sich das Volk nun einmal nicht nehmen läßt, geschah so mancher lose und leichle Scherz, und so manche schweigsame Jungfrau sah sich ge- nölhigt. ihr Krüglein gegen übermüthige Jünglinge als Douche-Bad zu gebrauchen. ES währte dieß neckische Treiben bis zur Stunde, wo Kanonenschüsse, Glockenläuten und die Töne der Reveille er klangen. Nach allen Seiten hin sah man des Nachmittags ganze Larawanen von Spaziergängern ziehen, und besonders war «S der große Garten, der heimgesucht wurde von Alt und Jung. Equipagen und Kavaliere zu Pferde, untermengt mit Gonntagsreitern auf Ro finanten, welche durchaus nicht der Kitzel stach. Aufmerksame Blicke lenken die Besuchenden nach dem nun bald zu eröffnenden zoologischen Garten, der bald als ein großartige« Etablissement glänzen und «in« neu« Zierde für Dresden sein wird, zumal di« neu« in der Näh« be findliche Restauration schon jetzt von Comfort zeigt. Wie wir hören, wird nächsten« im großen Garten Dresden« Elite und Lrüme der Gesellschaft sich zu einem Corso vereinigen, wo Squ-pagen, Pferde, Geschirr uud Dienerschaft jedenfalls besonder»» Glanz zeigen werden. — Zur Schiller-Lotterie. Da« «Leipziger Tagrbl.* vom 28. März d. I. zeigt mit Genugthuung an, daß die in seiner Nr. 318 vom II. Nov. v. I- mitgetbeilten Nummern die 4 Hauptgewinne der Schiller-Lotterie wirklich die der 4 Hauptgewinne find. — Wie ist es möglich gewesen, diese 4 Nummern IHM am I. Nov. v. I. gekannt zu haben? Lief, den Richard Wagner nach der dritten Auf- führuntzsMAM^TannhLuser" an den Direktor der großen Oper in Parks .gWrieben hat, lautet: .Herr Direktor! Die Oppo- fition, weich, sich gegen den „Tannhäuser" kundgrgebrn, beweist Mir, wie Recht Sit hatten, als Sit mir gleich Anfangs Ihre ist am Donnerstag dm sanft und ohne Schmerz seinem Sterbebett Herr ein getroffen, um den Va» Bedenken über da- Fehlen des Ballet« und anderer seenischrr Ausstattungen auesplacken, an welche die Abonnenten der Oper gewöhnt find. Ich bedaure, daß da« Wesen meine« Werk,« mich behindert bat, dasselbe mit jenen Ansprüchen in MnÄang zu bringen. Jetzt, wo die Lebhaftigkeit der Opposition, dir ihm gemacht wird, nicht einmal Denjenigen, wei-r« es häen möchten, gestatte^ dir zur Würdigung nothwendige Aufmerk samkeit daraus zu richten, habe ich kein« andere rhrenwerthe Zuflucht, al«.,LS Dirüchmtiehen. Ich bitte St«, diesen Entschluß zur Kenntniß Sr. Excellenz de« Herrn StaatSministerS zu bringend — Joseph Staudigl in Wien 28. März um 11 Uhr Vormittags virschieden. Seine Söhne waren an Edmund Staudigl war von Perugia ter nochmals wiederzusehen. Die irdische Hülle de« Verbliche nen wurde in seine Wohnung gebracht und die Leichenfeier in der St. Margarethen-Pfarrei am gestrigen Ostersonntag abge halten. — Ein höchst tragisches Ereigniß hat sich in den letzten Tagen in Zwickau zugetragen. Es war am 26. März früh in der Maschinenfabrik der Herren Brod und Rau«, zwei jung« intelligente Techniker, welche vor einem halben Jahre sich dort etablirt, aufgefallen, daß e« nach 7 Uhr in der Wohnung de« Herrn Naue, welche sich im zweiten Stock des einen größer», an der Reichenbacher Straße gelegenen Gebäude« brfindet, noch ganz still war, und «in Ofenputzer, der, obwohl auf 7 Uhr bestellt, doch selbst nach dieser Zeit keinen Einlaß finden konnte, batte Herrn Brvd davon benachrichtigt, der ebenfalls in der Fabrik wohnte, und dieser schließlich, da alle- Pochen nicht« helfen wollte, die Thür«" gewaltsam geöffnet. Da fi >d«t er bet seinem Eintritt in di« Wahnstube seine« Freunde« L>b»er«n re gungslos vor dem Sopba auf den Dielen liegend, d.ffen Frau unbeweglich mit starren offenen Augen auf dem Sopha fitzend und daneben in einem Körbchen auf einem Stuhl« da< drei Wochen alte Kind derselben ebenfalls anscheinend leblos, in der Stube selbst aber «inen Geruch verbreitet, ähnlich dem an einer Brandstätte. Nachdem Fenster und Thüren geöffnet, auch Aerztt aus dem nahen Krankenstifte herbeigeholt worden, gelingt e«, zuerst das Kind, nach mehrstündigem Bemühen aber erst di« Frau wieder in« Leben zurück; »rufen, während alle angewen- deten Mittel «« nicht vermocht haben, Herrn Raue wieder voll- tändig zu beleben, und so ist derselbe, ohne «ieoer zum ve- wußisein gekommen zu sein, am 27. März in den späteren Abendstunden verschieden. Au- den angepellten Erörterungen die Ursache diese« schrecklichen Unglücksfallr« hat sich aber