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di«AX.1,ana«nomme> «" d»r«rpMvn: Jobannit.««». «nd SNaistNhauIstea-»«. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Nr. 89. Ndoa«. vb antntgE V«ch h«t«K Wß-» .. « V». WhM«' Dresden, den SO — In der zweiten Kammer kam bti' Bndaetberathung re» Ministeriums de« Innern auch die Anstellnntz eine- Arzte« bei der! hiesigen DiäcöNIffenanstalt (400 Thlr.) zur Spracht. Zuletzt Nahm unser Bürgermeister 0. Hertel da- Wort und sprach Folgende«: „Die Bertheidiger de« Minoritätsgutachirn« erhoben den Vorwurf, man kämpfe gegen dir Glaubensfreiheit an, aber er, mit wohl alle Mitglieder der Majorität, gehörtm der Richtung an, welche von jeher am entschiedensten di« Tolerant geübt. Wolle Man Uber da«, dann müsse inan auch da« Eindringen der Intoleranz n»-- «ehren. Leider herrsche aber auch eine andere Aufsaffung, die'im Grundpfeiler aller Toleranz den Grundpfeiltr der Unfreiheit ft blicke. Dies« Verschiedenheit der Auffassung führe zu den schlimm^ sten Resultaten. Die beiden jungen Geistlichen, welch« den Gehör«, sam aufgesagt und Geschiedenen die Trauung verweigert, hätten auch gegenüber den StaatSgesrtzen die Freiheit, die Toleranz gel- tend gemacht. Um die Toleranz zur Geltung zu bringen, habe man weniger offenen Angriffen zu begegnen, al« denen, welche sich unter anderer Maske hervordrängen. (Beifall ) Grade unter dem Mantel christlicher Liebe bereite sich in einzelnen Staaten der här teste Druck vor und bemächtigt« sich ganzer Völker ohne ihr Wis- sen, bi« da« Netz über ihrem Haupte zusammrngezogen. (Großer Beifall.) Die Beweise lägen um Sachsen herum. Als Vertreter der Stadt, wie al- Deputation-Mitglied Hab« er eS al- Gewissen«- sache gehalten, den Schein eine« Fehler« gegen die ersten christli« chen Tugenden auf sich zu nehmen, und Anfeindungen zu ertra gen, und diesem die Toleranz angreifenden Beginnen bei Ausübung de« Patronat-recht-, bei der Aufsicht über die verschiedenen An« stalten entgegen zu treten. Deshalb habe, er sich auch dem Ma joritätsgutachten aygeschlossen. Die Wohlth-tigkeit der Kranken pflege und der Ausbildung von Krankenpflegerinnen w«rd« Nie mand verkennen, auch er nicht. Al« Vertreter Dresden«: müßte er sogar für «in« Abnahme der für die Stadt esne pecuniärr Last bildenden Krankenpflege sein. Aber der Preis, d«r Mohlthat sei hier eine im Interesse der Toleranz bedenklich« kirchliche Mtuyg. Möge darüber Jeder denken, wie er wolle. Al« Dertrfte'r einer Gemeinde, ,al« Vertreter de« Staat« hohe er ,die Sesammtheit zu berücksichtigen. In Dresden sei dir SÜmm- d«r Mehrheit ge gen diese kirchliche Richtung, und im Land« sehe mm m den geist lichen Uebergriffen dieser Richtung eine Untergrabung der kirchlichen Freiheit. Da-Alle« ^ürd« nur dazu sührtn. Mue'tznioleranz gegen da« Institut zu üben. Darutn handle, e« sich aber hin gar nch, sondern haru,«, dgß„hie Anhänger^ieser Richtung Lin Anderen etwa« veftangtn, Zwangs vsanUuihejs. Dg müsse handeln. Wie anderwärts sich die Angftss« auf die Freih Verlangen von Ausnahmerechten gegenüber der allgemeinen Gesetz gebung geltend gemacht, so Habs auch hie NgkoMomW ftM nach der Landesverfassung ihr nicht juständsgeff bespndd.M-^ wsdienst mit 'öffentlichem Slockiengeläutr, besonder« GebstbüH^c Wch Liturgie beansprucht. Mit alledem komme «an euch amerikanische Zustände, denen man doch sonst di« unsttigenMyieh«, lW ds« eigene Freiheit zu behalten, werde man dem wohl,entg«g<ntr<t<n Müssen, wie e« wohl auch die! Regierung bei ähalichM Ansuchen 1» anderer Richtung gethan haben würde.- Von -« Hlginung habe «an Anstellung eine« iligenm Geistlichen mrlangh> AD,Mt- te-dteNst zu einem bffeMchm ftempeln molk», welch«: Eigenschaft er «uch behalte«, insofern viel», r, wiff« nicht pH Jedermann, der Zutritt gestattet sei. Dem verlang« eine« Glockengeläutes aber habe sich dev Stadtrath «idersetzt upddas erreicht, was .-ft jeder ander« kirchlichen Gesellschaft zu verweigern-gehgsft ha,hen würde. Die Anstalt, welcher die Mittet und die MMchjkeit ge fehlt, Krank« zn unterhalten, Hab« dazu die Mitwirkung^MHtqK- raths in Anspruch genommen, welcher dieselbe jener geistigen. In- tenffen halber verweigert. Indirekt wenigsten« sei er ^ aber poch von den Oberb,Hörden dazu veranlaßt Word«. Die Stgtzt Hahr eine Dienstbotenkrankenkass« eingerichtet, zu welcher jede«,', männ liche Dienstbot« 1 Thlr., jeder weibliche 18 Rgr., .unter, Ga rantie der Dienstherrschaft, einzuzahlen habe, und dafür hei Er krankung unentgeldliche Pflege im Stadtkrankenhause -erhalte, da« hierzu vollständig au«reiche/'unter Leitung dessrlhen Mer- arzte«, wie die Diakoniffenanstalt, und dieser an Güte her Verpflegung mindesten- gleich stehe. Bei solcher Sachlage Mn habe man der Stadt nicht da« Anerbieten gemacht, sondern indi rekt den Zwang auferlegt, daß e« der Diakoniffenanstalt frei steh« solle, «ine Anzahl Betten für krank« Dienstboten zur Disposition zu stellen , wofür Bezahlung au« der Dienstboteukrankenkaff« an die der Diakoniffenanstalt geleistet werden solle. Obgleich nun dse b«f »er Dienstbotrnkrankenkafft eingegangenen Beiträge, nämlich: 1858: 5324 Thlr., 1859: 4582 Thlr. nicht au-geMt, .Viel- mehr in den genannt« Jahr« 2292 Thlr. und 3435 Thlr. Zuschuß au« der Stadtkaff« hätten geleistet werden müffeq, hohe doch di« Stadtkasse an die Anstalt die Koste» für di« boxt 1858 Verpflegten zahlen müssen, wie fie e« auch hinsichtlich der 1659 Verpflegten solle. Noch schwebten nämlich Verhandlungen auf die vom Stadirathr nach Vorlage de-Abschluffe-vo» 1858 erneute Weigerung. Danach sei also nicht dir Freiheit de« Jnßi- tut«, sondern dir der städtischen Verwaltung beeistträchtigf worb«. Der Herr Staat-minister, wrlcher leider nicht-mehr zu-egen (und Noch mehr bedauere er, daß vom gesammten Kultu-ministeftusn Niemand anwesend, obgleich alle dies« Punkt« dasselbe, berührten), hak sich auf England bezogen., 7 Dort -seien indeß^ gm» Andere Verhältnifft, dort Kirche- «Ad Schnl« Sach«' der GemeMn, - und