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«rsch tSgl.Morg.7u. Inserate, d.chpSÜtäl«» P1P «erben b. Ab. 7- »IS t U.j angenommen tu d« «pehttton:, Johannes-Alle« ^ - Mb Watsenhaüssträ-e «. Unteryaltung und Geschäftsverkehr. Mtttedaeteur: Theodor ArodistH. «Sonn, vierteljährlich »0 Ass- unerttgüdl. Lieferung -tu'« Hast-- Durch tzteKÄ. Post vterteljahrltch r» «gr. «Alu» «u»»r» Nr. 86. Mittwoch, den 27. Mrz 1861. Zur gefälligen Beachtung. Auf da- mit dem I. April 1861 beginnende neue Abon, nement der „Dresdner Niknchrtcdten^ werden von' jetzt an Bestellungen (pro Quartal 20 Ngr) in Dreien an ge» nommen: in der Erpedttion (JohanniSavee und WÜisenhauS- sttaße 6). Auswärtige haben sich ün da- nächste Postamt zu wenden. Die Expedition der „Dresdner Nachrichten". Dresden, den 27. -- Se. königliche Majestät haben geruht, di« von dem ö, 1s sllit» der Armee stehenden Leutnant Liebert von der Ar« tillerle wegen erlangter Anstellung im EivilstaatSdienst« erbetene Cnt- laffung aUS der Armee allergnädigst zu genehmigen. — Ge. Maj. der König haben geruht, dem Bataillons- Oberarzt 0. Ullrich vom SanitätScorpS die wegen seiner An stellung als Allerhöchstdero Leibwundarzt nachgesuchte Entlassung au- der Arme« mit der Erlaubniß zum Tragen der sür ent- lassen« Militair-Oberärzte vorgeschriebenen Armeeuniform aller gnädigst zu bewilligen. — Die Zweite Kammer beendigte in ihrer gestrigen Sitz- ung, der letzten vor den Osterfeiertagen, die Berathung des Budgets des Departements des Innern. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Am Mon tage sahen wir abermals eine- jener traurigen Subjeete auf der Anklagebank, welche die Schande und Plage ihrer Heimathsbezirke find und nach ihrer jeweiligen Entlassung au- den Strafhäusern der in ihrem Eigenthum gefährdeten Umgebung den Wunsch auf dringen : daß sie nur bald wieder ertappt und von Neuem unter Schloß, und Riegel gebracht werden möchten. Der betr. Jnculpat war dir jetzt erst achtundzwanzigjährige Tagelöhner und Armen hausbewohner C. H. Köhler au- Kleinwolmsdorf, «in Mensch, der seit dem Jahre 1850 schon vielmal mit Gesängniß, dreimal mit Arbeitsbau- und einmal mit 3 Jahren und 2 Monaten Zucht- hau« bestraft worden ist. Am. 12. August vor. I. aus-Zwickau entlassen, hatte er sein früheres verbrecherische- Treiben sehr bald wieder begonnen. Zuweilen mochte er nach dieser Kit hier oder da Arbeit gefunden haben; aber e- scheint, als ob di« Scheu vot seiner Diebsfertigkeit, vielleicht auch seine geringe Neigung zu stiti- ger Arbeit/ die Leute abgehalten haben mag, ihm Beschäftigung zu geben; denn wir finden ihn auch bettelnd und dabei die Ge legenheit erspähend, wo er irgend einen, wenn auch noch so gering fügigen Gegenstand diebischer Weise in seine Gewalt bekommen konnte. Go hatte er — worauf dje erst« Anklage lautete — im Htrbst« 1tz60, während er bei deck Gemeindevorstand seine- Orte-, Herr« König, in Arbeit stand, eine auf 1 Ngr. geysürderte Zange mitgenommen, die später infolge einer Au-suchung bet ihm vore gefunden wurde, er jedoch blos »aus Versehen" in sein Befitzthum verwandelt haben wollt«; später bei dem Gutsbesitzer Hempel eben» daselbst, nachdem er sich ein Stück Brod erfochten, eine blechern« Oellarpp« im Werth von 15 Pfennigen au- eipelp in der Haus flur befindlichen, aber unverschlossenen Schranke mitgzhzn heißen» eben so bei dem zuerst genannten Herrn König einen Roch, den dieser ihm während der Arbeit geliehen und den «« auf nur 15 Ngr. taxirtr, sich diebisch angerignet. Bel diesem Diebstahl wollte er sich damit auSreden, Herr König habe eS gewußt und gebilligt, daß er den Rock mitgenommen, und erklärte dessen Geschehenlaffen dahin, daß gesagt worden sei: „Laßt ihn doch gehest und wieder was Dummes machen, daqiit wir ihn bald wieder ly- Werder,," welche Anführungen jedoch als au- der Luft ergriffen der Herr Gemeindevorstand eidlich ablehnte. Den schlimmsten und erst durch die Ergebnisse der auf unmittelbare Vorladung bafirten Haupt verhandlung als ausgezeichneten Diebstahl sich markirenden Streich hatte er Anfang- September v. I. in Eytta verübt. An diesen fern von seinem Wohnort und jenseits der Elbe gelegenen Ort hatte er sich begeben, lediglich in der Absicht, um zu stehlen, weil Pr seine Persönlichkeit dort nicht gekannt und deshalb dem Ver pachte leichter entgehen zu können glaubte. Dort angekommen, -hatte er sich die Gelegenheit ersehen, sich auf einen an dem Haus« .eine- gewissen Urban angebauten Backofen zu schwingen, von da ,nach Durchschneidung der Strohsrile durch da«. Strohdach sich eine Oeffnung zu bereiten, und nun nach erfolgter Einsteigung au- einer im Oberstock« befindlichen unverschlossenen Kammer 4 Thlr. 10 Ngr. baareS Geld, 2 silberne Uhren und 1 Paar Stiefel zu entwenden. Die eine der Uhren hatte er für 1 Thlr. 15 Ngr. in. Dresden verkauft, die andere einem Uhrmacher in Radebrrg zur Reparatur übergeben. Es traf ihn sür sämmfliche Uebelthatest eine Strafe von l Jahr 6 Mon. und 6 Tagen Zuchthaus. Nüst haben die WolmSdorfer wieder auf einige Zeit Frieden. — Die für gestern am Gerichtsbret zu lesen gewesene Haupt- Verhandlung gegen den Handarbeiter Winkler aus Marbach ist die selbe, welch« bereit- in voriger Woche abgehalten worden ist, ugd jetzt nur irrthümlich für den 26. März, als den früher hierzu anberaumten Tag, zum Anschlag gekommen war. — In der am 20. d. M. abgehaltenen Stadtverordne- tenfitzung »heilte der Vorsitzende dem Collegiuyr mit, daß dir Verhandlungen wegen dir gewünschten Modalitäten beim Äntost- flädter Schleußenbau zwischen den Mitgliedern dis Gtadtrathe- Ünd den betr. Deputationen des StadtverordnetestcöllegiümS be reits begonnen haben. — Hierauf berichtete Stadtv. Gerjach über die v. Güntz'sch« Stiftung (Dresdner Anzeiger). Der