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ftk »chh.tL,l.Mora. 7«. Inserat», ^OpqltM»» Vf., wech»« b.«b.7 s Vo»»jt. ht- » U.) cm«no««t» t»MW>rdittvn: JöhanneS-Vkl»« »nd Waisenhau-flraße 6. Nr. 84. Unterhaltung «nd Geschäftsverkehr. Mittedaeteur: Theodor probisch. O Ndonn. vterteljährltch »0 «gr. »er nnentgeldl. Aeferung in'« Han«, «nrch die «gl. Post vierteljähM» W Nge. Srnzelnt «n«««c» 1 Rgr. Montag, den 25. März 1861. Drespe«, dm 25. Mär». — Gestern feierte der Herr Geh. Medicinalrath und k. Leibarzt, Ritter re. 0. Larus den Tag, wo derselbe vor 50 Jähren die akademische Doktorwürde erlangte. Mehrere hervor» ragende Männer der Wissenschaft. Herr Hofrath 1). Reichenbach an der Spitze, versäumten nicht, dem würdigen und verdienten Jubilar ihre Glückwünsche darzubringen. — Hinsichtlich der zu erwartenden Gewerbefreiheit werden wir von mehreren Industriellen und Handwerkern ar». gegangen, dem hiesigen Stadtrath die Bitte ans Herz zu legen, daß sclhiger von jetzt an allen Denunciationen und erneuenden Versuchen zu Innung-Prozessen bei sogenannten ContraventionS- fäüen kein Gehör schenken möge, wie die- noch vor zwei Mo- naten der Fall gewesen. Ja, e» hegen viele GeschäftStretbeNde den Wunsch, der Stadtrath möge diesen auf Recht und Bil ligkeit beruhenden Entschluß zur Vermeidung derartiger Ankla gen öffentlich bekannt machen. Ist diese Zuversicht vorhan den. dann würde zur Erleichterung der vielleicht «was schwie rigen UebergangSperiode der kleine vorsichtig« Handwerker schon jetzt in d«n Stand gesetzt werden, sich versuchs weise diejenigen Wgaren zuzulegen, welche er in Zukunft zu führen gedenkt. So Mancher würde dadurch eine Perspectiv« ge- Winnen, die ihn vor Uebcreilungen bewahrte, denen er später zu seiner Reue anheimfallen könnte. — Die Sache hat Grund' und verdient bei der leider noch immer herrschenden Sucht zur D-nuneiatW jedenfalls in Erwägung gezogen zu werden, weshsA vsir «M anflejie», diesen gttrchtjertigten Wunsch zur Kenntniß der Behörde zu bringen, damit bl- zur Ausübung der Gewerbefreiheit noch so manche Mitzhelligkeit vermieden werde, welche den Betheiligten nur,unnütze Kosten und Aerger verursacht. —DtfstNIliche «rrichtsvrrhan-lungen: Die Haupt verhandlung am vorigen Donnerstage batte ein zahlreiche-Pu blikum in den GerichWal geführt, zu dem namentlich die Stadt Eamrnz ein bedeutende- Kontingent gestellt zu habest schien. Denn es handelte sich UM bin daselbst ansässigen Bül- tenfflhxnWfl Joh. Gojtfr. Gretzschel, welcher verschiedener Un terschlagungen, sowie eine- Diebstahl- bezüchsigt, sich vor den Schranken der OeffentliMt befand. EiNf größe Astzahl von Zeugen war dazu gelahM Gretzschel beschäftigte sich als Bote zwischen Eamrnz und Dresden mit dem Tran-pv« von aller- lei Frachtgütern, welche ihm zur Besorgung NN dir betreffen den Adressen übergeben wurden. Jndeß stand er schon seit ge raumer Zeit in dem Rufe »er Unzuverlässigkeit hinsichtlich dev richtigen unku reMitigell Vlbgetbt Hr'thm anvertretUten Gelder und Effecten, ja «t «arm verschieden« derselben entweder gar ni»t ptzzg s»ht spät unk unser Umständen an die Adressaten gelangt, welche zum Mindesten den Berdacht einer zeitweiligen Unterschlagung rechtfertigten. Di« Sache spann sich von einer Angelegenheit au-, bei welcher der Tuchfabrikant Herr Mink witz in Eamenz als Verletzter bcthriligt war. Derselbe hatte an seinen Bruder, Herrn 0. Minkwitz in Thum, zu Ende April v. I. Gretzscheln einen Ballen Tuch nach Dresden zur Wei terbeförderung mitgegrben; dieses Tuch aber war am 3 l. April auf dem hiesigen Leihhaus« für 34 Thlr. versetzt, am 7. Sept. aber wieder eingelöst worden und von da erst an die Adresse des Herrn 0. Minkwitz gelangt. Anfang- hatte der ursprüng liche Absender gar nicht- davon gewußt, daß jene-Tuchquan- tuM nicht an seinen Bruder gekommen war, hatte die- viel mehr erst im Laufe de- Monat- Mai erfahren, als er Gretzscheln abermals einen Ballen dergleichen zur Besorgung an Herrn Häntschel in Hohenstein mlkgegeben hatte. Auch dieser Ballen war nicht sofort, sondern erst Anfang- Juli an die Adresse gelangt. Herr Minkwitz setzte nun Gretzscheln darüber zur Rede. Dieser jedoch behauptete, die Gegenstände jedesmal dem Hand- arbeitcr Müller in Dresden zur Besorgung übergeben zu ha ben. Es trat aber hier der sehr perdächtige Umstand ein, daß dieser Müller bereit- km Laufe de- Juli v. I. verstorben war, 'weshalb über die Wahrheit der Gretzschel'schen Behauptung von diesem keine Auskunft mehr ejngezogen werden konnte. Später, 's» deponirte er ferner, habe ihm Müller auf sein Andringen 'da- nach Hohenstein bestimmt g-wesenr Tuch zurückgeliefert, und nun habe er eS sofort von Dresden aus dahin abgehen las- !sen. Da aber der nach Thum adresfirte Ballen verschwunden blieb, so stellte Gretzschel auf Herm MinkwitzenS Verlangen diesem einen am I. Sept. zahlbaren Wechsel nach Höhe de- DesragS aus. Aber auch dieser blieb zur Verfallzeit unbezahlt, biS denn die Waare plötzlich am 7. Sept. wieder auftaucht« und von Dresden ab nach Thum gelangte. So hatte also Herr Minkwitz einen Verlust nunmehr nicht erlitten. Es kam aber im Laufe der Zeit zu Tage, durch welche Mittel Gretzschel wiedrr in den Besitz jene- für 34 Thlr- versetzten Tuche- ge kommen war. Gr hatte nämlich von Herrn Tuchfabaikant E. H, Noßke in Large^z mehrere Ballen Tuch zur Besorgung üderkomnien, und an eben diesem 7. Sept. den einen dersel ben auf dem hiesigen Lrihhause für den Pfandschilling von 43 Thlrn. versetzt, mit diesem Velde aber da- Minkwitz'sche Tuch wieder eingelist. Er läugnete nun den Empfang dieser letzteren Waare, die einer seiner Dienstboten, ein gewisser Hofmann, nach Herrn Noßkr'S Angabe von Letzterem abgeholt hatte, indem er Alle- auf diesen schob und nicht wissen wollte, was derselbe mit der Dääre gemacht Hab«. Dieser Höfmann aber, als Heng« gegenwärtig, wqr sin gqnz »» M