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«M. tSal. Mora. 7 U. Inserate. »Mpaltzm« l -s., werdm b. Ab. 7 (GvÜftt. KU >Ä.) angt»»o«mt« i«b« ExpeditionJobannr«.Klln «ich Watsrnhausstra-t «. Rr. 75. Unterhaltung und Geschäst-veüe-r. Mitttdacteur: Theodor probisch. Sonnabend, den 16. Mrz Udou». vtertetjährltch »0 Ng»> d« onentaeldl. Lieferung in'« La»«, »ur« die «gl. Post vierteljSM« A» Ngr. Einzelne Nmmurr« 1 Ng». - 1861. Dresdey, den 16 März. — Se. M. der König haben geruht, dem Leutnant Frei- Herrn von Wupsch vom 8. Infanterie-Bataillone, die wegen über kommener Untüchtigkeit jum Militärdienste nachgesuchte Entlassung s au« der Armee allergyädigst zu bewilligen. — Gestern Nachmittag beehrten I. K. H. der Kronprinz nebst Gemahlin -en Wintergarten de« Herrn Lüdicke du.ch Besuch» verweilten dastlbst längere Zeit und geruhten, dem Unter- »eh«er in höchst ane^enntnder Art ih«n Beifall für di« genuß. reicht au-enehyle Stande zu spenden. die sie auf EllsrnS'Ruh im Anblick der großarttgeMyea Pflanzenwelt verbracht. — Urbrigen- war gestern der Besuch au« der Elit«, tz« Gesellschaft noch eia sehr reger und e« scheint, wie vor Jahresfrist, wiederum«^ wahr« Wallfahrt aller Gebilden nach demWiutergarten zu be ginnen, zumal diesmal die prächtigen Palmen, dies« Fürsten det Pflanzenwelt, mit ihrer-Frucht und Blüthe eine besondere An. ,i«hun,«kraft qnstzben dürsten. — Dem Vernehmen nach liegt «S in der Abficht der Staat«, regierung. da« neue Gewerhegesetz hi« zum l. Juli zur Publica, tion zu bringen und dasselbe zum 1. Oet. d. I. in« Leben treten zu laff«. — vast Justizministerium wird demnächst dem Landtag eine Myrlage machen, welche m ihren Hauptpunkten überall Mit Freude begrüßt werden wird. E« handelt sich um Vereinfachung unsre« kchUk jetzt so schleppenden und kostspieligen Prozeßverfahren«. Der VaGstellprvzeß, jetzt für all« Streitsachen bi« zu 20 Thlr. giltig, soll »uf solche bi« zu 50- Thlr. Wrrthe« ausgedehnt werden. Doch soll »n den Taxen und der Kostmrestitution nicht« geändert «er- den. Da« jetzt stattfindrnd« Verfahren in geringfügigen Sachen (bei Werthbeträgen von 21 hi« 50 Lhlr.) wird auf solche von 51 bi« 100 Thlr. erhöht. Die langen sächsischen Fristen von 6 Wochen 3 Tagen werden auf 3 Wochen ermäßigt. Und endlich soll jedem Kläger freistehm, ein kostenfreie« Verhör zu vergleich«, weiser Sacherledigung zu beantragen. Dazu wird der Gegner bei S Thlr. Strafe gsladen. Erscheint er, wird kostenfrei verhandelt. Will er nicht kommen, so muß er da« vorher erklären. Sach- Walter werden hierbei nicht zugelaffen. — Di« Erst« Kammer hat gestern da« k. Leeret, die auf den Domäntufoud und di« Veränderungen hinsichtlich de« Staat«, gute« stastgehabtkn Veränderungen hetr., berathrn und sich mit den vorgenpMMrnrn Veränderungen allenthalben einverstandene» klärt. Weiter beschäftigt« sich dieselbe mit Petitionen. — Die Zweit« Kammer, deren dritte Deputation nun ihren Bericht über den LlchoriustMn Antrag, dir kurhesfifch« Frage betr., erstattet hat, und br: her Wttprästdept Vthmtchen Mit 19 Genossen einen nächst«»« mündlich zu motivirendrn An-! trag auf Abänderung einiger Paragraphen der Landgemeinde- ordnung eingebracht hat, hielt gestern anderweite Beralhung über di« Gewerbegesetzvorlagen, die Differrnzpunkte mit den Beschlüs sen der Erste«! Kammer betr. Nach langer üvd lebhafter De batte. wobei fich die Abgg. Hoffmann, I). Loth, Günther, v. Krauße, v. Schönberg, Gachße, v. Criegnn, v. Ärmst b«j. IungniSel für Beitritt, Lieepr. Oehmichm, die Abgg. Staats minister a. D. Georgi (Referent), Eichoriu«, Riedel und Staat«- minister Frhr. v. Neust dagegen au«sprachen, beschloß dir Kam mer mit 43 gegen 18 Stimmen, dem eingeschalteten zulässi gen Erforderniß der Bürgerrecht-gewinnung vor Aushändigung de« Anmeldeschein« nicht beizutreten. Dagegen ließ die Kammer ihren früheren Zusatz, die EoncesfionSertheilung für ttitht un bedingt abhängig vom Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte zu erklären, mit 44 Stimmen fallen und trat gcgeti 10 Htiitttmn dem Beschlüsse der Ersten Kammer bei: in der ständischen Schrift die Regierung zu ersuchen, bei der Dispensation von det Be dingung der bürgerlichen Ehrenrechte zu Erlangung -einer Cvn- ctffion in geeigneten Fällen möglichst milde Gründsätze walten zu lassen. Hinsichtlich de« Hufbrschlag«, für den die Kammer bei der ersten Berathung den PrüfungSzwang zu streichet! be- schlossen, für den fich gestern wiederholt dir Abgg. v. Schön berg, O. Hermann, v. Rostitz.Paul«dorf. Jungnickel und der Referent, sowie StaatSmintster Frhr. v. Beust au-sprachrn, wäh rend di« Abgg. Mai, Seiler, Bicepr. Oehmichen,- Riedel und Reiche-Eisenstuck zum Beharren auf dem früheren Beschlüsse rie- then, trat dir Kammer mit 36 gegen 35 Stimmen von dem- selben zurück und dem annehmenden der Ersten Kammer mit 23 Stimmen einstimmig bei. Der vom Abg. Ploß au«ge- gangene und auch gestern wieder befürwortete Antrag auf ei nen zweckentsprechenderen Beginn der Leipziger Frühjahrsmesse ließ man, nachdem die Abgg. Grüner, Eichoriu- und der Re- ferent die Schwierigkeiten der Ausführung hervorgehoben, gegen 2 Stimmen fallen. Dagegen blieb die Kammer gegen 2 Stirn- men bei den bezüglich der Anmeldung von Lehrverträgen b«. schlossen«!! Zusätzen stehen. Die übrigen Differrnzpunkte bi« ß. 75 wurden durch Beitritt zu den Beschlüssen d«t Erft«« Kammer ohne Debatte erledigt. Hiermit würde di« Sitzuvg um halb 3 Uhr geschloffen und die nächste auf Dienstag an- beraumt. — Ein merkwürdiger Artikel befindet fich in der neuesten Nummer der Gutzkow'schen .Unterhaltungen am häUSlichenHetd'. die überhaupt mit dem neuen Jahre einen bedeutenden Aufschwung genommen haben. Friederike Bremer erzählt ihre „Audienz bisim Papste". Die Aeußerungrn, sowohl dt« Cardinal« Merode, wie Sr. HeiligMt selbst, find hbchst chartMistisch. ' "