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Tageblatt stk Ursch, tügl. Mora. 7 v. Inserat«, d.Epaltzrtl« r Pf., werden b. «H.7 sSonnt. bi-stN) angenommen tu der Expedition: Johannes-All« nnd Waistnha««stra-t 6. Nr. 61. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mittedaeteur: Theodor Drobtfch. Smnabelld, den 2. März «dann, vterteljährltch »0 Ng«. der nnentgitdl. Lieferung tn'< Haus. Durch die «gl. Post vltrteljHttich » «gr. Einzelne Nummer» » 1 Stg«. 1861. Dresden, den 2. März. — Sc. Maj. der König hat dem Major Senfft von Pilsach vom 3. Reiter-Reg. und dem zweiten Adjutanten Gr. k. Hoh. des Kronprinzen, Oberleutnant v. Sladke, das An«eh- men und Tragen des ihnen verliehenen k. preuß. rothen Adler« ordens 3. und resp. 4. Cl. gestattet. — Au« Schlackrnwerth (Besitzung des GroßhrrzogS Leopold von Toskana, bei Karlsbad gelegen) wird der „Bo hemia" unterm 24, Febr. geschrieben: Bei der am 23. d. M unter der Leitung des Karlsbader Herrn Bezirksvorstehers Ed len v. Zeileissen stattgefundenen Gemeindewahl wurde Se. k. k Hoh. der Herr Großherzog Leopold II. von Toskana (Bater des Großherzog- Ferdinand) im zweiten Wahlkörprr in den Ausschuß und bei der Borstandswahl mittelst Akklamation sämmtlicher Wahlmänner zum Bürgermeister gewählt k. k. Hoh. geruhten diese Wahl anzunehmen. — Dem großherzoglich sächsischen Leib-Zahnarzt I). Rostaing zu Dresden ist der preußische rothe Adler-Orden 3. Cl. ver liehen worden. — Wenn ein gedrückter Geschäftsmann sein« Waare lo sem will und er einem Spekulanten in die Hände fällt, drückt dieser den Preis soviel als möglich herunter, ohne Rück- ficht auf den Werth der Waare zu nehmen; ein ähnliches Bild im Großen zeigt sich in letzter Zeit. Die Aktionäre der As bertsbahn müssen ihren Besitz verkaufen, da ihnen di« Mitte fehlen, denselben in gehörigem Zustande zu erhalten. Der Staat braucht aber diese Bahn, läßt sich aufs Handeln ein und er bekommt sie auch ; fragen wir aber einmal, ob der Staat ein gute- oder schlechtes Geschäft dabei macht. — Die Aktionäre sollen 50 Thlr. für die Aktie und ein 2proe. Papier, Anwarb schaftfchein, erhalten. Da nun 9000 Stück Aktien ausgegeben find, so beträgt dies 450,000 Thlr., dazu kommen die Prio «täten von 1,337,000 Thlrn., thut in Summa 1,787,000 Thlr., und dafür erhält der Staat eine gute Bahn mit Zweig' bahn. Di« Baurechnung der AlbertSbahn betrug aber vom 18. April 1853 bi- mit 31. Dec. 1859 2,342,210 Thlr., verglichen mit dem normirteu Baueapitale von 1,700,000 Thlr. ein Mehr von 642,210 Thlrn. Da- Anlagekapital sollte näm , üch durch 17,000 Aktien L 100 Thlr. aufgebracht werden, es - wurden jedoch nur 9000 Stück Aktien gezeichnet, so daß die Nahnverwaltung in Folg« diese-Manko- von 8000 Aktien oder -00,000 Thlrn. Prioritäten erheben mußte; in Folge nachthei- - figer Einrichtungen, den Kohlrntransport betreffend, verminderte sich di« Einnahme der AlbertSbahn bedeutend, so daß sie neue- Cqpital für Bauten und zur Deckung der Zinsen erheben mußte. Jh Folge dessen erreichten dir Prioritäten eine solche »norme Höhe, und die erste Ursache zum Untergange der AlbertSbahn ist sonach nicht- Anderes, als ein verfehltes Finanzsystem, lieber- nimmt der Staat die Bahn nach den von ihm ausgestellten Bedingungen, so macht er ein gute- Geschäft, denn ersten« er hält er sie zu einem niedrigen Preise, und es ist ihm leicht möglich, die 5proe. Prioritäten in 4proc. zu verwandeln. Soll aber die Bahn von Tharand nach Freiberg, welch« doch Staat-- bahn wird, rentiren, so muß der Staat die AlbertSbahn jeden falls besitzen, sie mag kosten, wa« sie will. Kurz, bekommt der Staat die Bahn zu dem von ihm gestellten Preise, so hat er wieder ein gute- Geschäft gemacht. (L. I.) — Den Bewohnern Dresden- und der Umgegend wird es eine willkommene Nachricht sein, daß Herr Confistorialrath 0r. Käuffer seinen höchstinteressanten Vortrag: „Drei Kragen an den gestirnten Himmel" nächsten Dienstag Abend- 7 Uhr wiederholen wird, und zwar in der festlich erleuchteten Frauenkirche. Die Wahl diese- Ortes ist eine sehr glücklich« Idee; denn nicht nur bewirkt dieser herrliche Dom an sich schon die andächtige Stimmung für dar beregte Thema, sondern es machen auch die imposanten Räumlichkeiten der Frauenkirche den Angehörigen aller Stände den Zutritt möglich. — Die von Herrn Bogumil Dawison veranstaltete Bor- lesung des »Prinz von Homburg* von Heinrich v. Kleist er gab außer dem hohen geistigen Genuß, den da- seltene Vor- lesertalent des berühmten Künstlers den Zuhörern gewährte, für den milden Zweck, den Herr Dawison dabei im Auge hatte, einen Reinertrag von über 200 Thlrn. — In unserem milden Frühjahre find auch die Termin« der Einwanderung für unsere Vögel sehr weit gerückt. Wir brachten neulich eine Notiz über die Lerchen. Genauen Beob- achtungen zufolge find schon am II. Febr. d. 2- Lercken im Dresdner Thal« beobachtet worden, Staare — ein kleiner Flug — schon am 13. Gestern, Donnerstag, Nachmittags kamen zwei Züge Störche. Der eine Zug (10 Stück) zog über die An» tonstadt und Loschwitz, von West nach Ost. — Ein unbedeutende- Schadenfeuer entstand vorgestern Nachmittag in der zweiten Etage des Hause- Nr. 7 der gro- jen Brüdergaffe. Die Verwahrlosung soll durch einen Kohlen« opf geschehen sein, der Weiterverbreitung wurde jedoch rechtzei- tig vorgebeugt. — In ein hiesige-, in der Nähe der Frauenkirche vor Kur- em neu etablirtes Eigarrengeschäst traten am Tag« der Eröff- >ung genau zu derselben Minute acht Lhaisenträgrr «in und Prä. 'entirten jeder einen in bester Form ausgestellten Wechsel, des. en Valuta auf ra. «in Viertelhundert Cigarren lautet«. Der junge Geschäft-mann, Anfang- ein wenig überrascht durch dt-