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<rsch. tägl. Mora. 7U. Inserate, d.Lpaltzeile» Pf., werden b. «b.7 (Gönnt. dt-LN.) angenommen in der Expedition: Jobannet-Alle« nnö Watsenhansstra-e k. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor -robisch. «denn, vierteljährlich »a «gr. »ek unentgeldl. Lieferung t»'< -au«. Durch dir «gl. Post vierteljährlich r» «gr. Einzeln« «nmmern 1 Stg,. M. 58. Mittwoch, den 27. Februar 1861. Dresden, den 27. Februar. — Die , Erste Kammer hat gestern über einen Gesetzent wurf, di« Einhebung der Opferpfennige und anderer kleinen, an Geistliche, Lehrer und Kirchendiener zu entrichtenden Gefälle betr., berathen und denselben nach den die Vorlage wesentlich umgestaltenden Anträgen der Deputation angenommen. Weiter ist die Kammer, dem Anträge ihrer dritten Deputation gemäß, dem Beschlüsse der Zweiten Kammer wegen Wiederverleihung der Wählbarkeit an die renitenten Abgeordneten von 1850 gt- gen 1 Stimme beigetreten. — In der Zweiten Kammer wurde, nachdem der für die öffentliche Sitzung anberaumte Gegenstand verschoben worden war, eine geheime Sitzung abgehalten. — Sitzung der II.Kammer am 27. Febr. Vorm. lOälhr. 1) Bericht der zweiten Deputation über Abtheilung ^ de« Aus- gabebudjet-, die allgemeinen StaatSbedürfniffe betreffend. 2) Des gleichen derselben Deputation über Abtheilung L des Ausgabebud- getS, das Gesammtministerium nebst Dependenzen betr. — Die mittelst Preisbewerbung zur Ausschmückung der Terrassentreppe mit plastischen Kunstwerken ausgeschriebenen und mit Preisen ausgezeichneten vier Modellskizzen (je zwei von den Bildhauern Herren Schilling und Schwenk, hier, herrührend) find von gestern an tm Ausstellungssaale auf der Brühl'schen Terrasse auf kurze Zeit zu unentgeldlicher Besichtigung aus gestellt. — Herr Kapellmeister Krebs, welcher in Folge einer Ein ladung der Hamburger Mufikchöre dahin abgereist ist, wurde bei seiner Ankunft (am 20. d. M.) von den Musikern so wohl, als auch von vielen anderen Notabilitäten der Kunstwelt in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste um da- Hambur ger Musikleben, dessen Seele er bekanntlich früher war, ebenso herzlich als feierlich empfangen. Unter Anderem brachte man ihm ein Ständchen, bestehend aus dem Fackeltanz von Meyer bier und einem Liede von ihm selbst. Am 1. März soll das große Concert stattfinden, zu dessen Leitung Herr Kapellmeister Krebs nach Hamburg berufen worden, und sollen da von ei nem 80 Mann starken Orchester zur Aufführung kommen: die Schiller-Cantate von Krebs, die Ouvertüre zu Benvenuto von Verlioz, Beethovens OmoII-Sinfonie, die Suite in v von Bach, die Tell-Ouverture von Rossini und mehrere Mendels- sohn'sche Lieder. — Eine hier unter der Obhut des königl. großbritannischen Gesandten und des Consuls der Vereinigten Staaten von Nord amerika veranstaltete Geldsammlung für den syrischen Unterstützungs- fond hat einen Ertrag von 474 THIr geliefert. ' — Fräulein Ulrich und Herr Sontag vom kgl. Hoftheater zu Dresden traten an drei Abenden im GSrlitzer Stadtheater aus und zwar in Egmont, in Nathan als Recha und Sultan Gala- din (zu LesfingS Sterbetag), und in > Don Carlos als Prinzessin Eboli und Marquis Posa. Der Andrang zu den Vorstellungen war so groß, daß alle Billets vergriffen wurden, und das Publi kum selbst auf- Ausräumung des Orchesters bestand. — Der volk-wirthschaftliche Ort-verein verhandelt heute Abend um 7 Uhr in Kronefeld'S Restauration über „Woh- nung-noth". i !, — Vorigen Sonntag Nachmittags sah man in der Ostra- Allee an der Ecke des ThurmhauscS einen halbbedeckten Kin derwagen um- und zwei Kinder heraus auf das Pflaster fal len. Zwei achtbare Damen, die in der Nähe waren und zu denen sich eine dritte cinfand, traten hinzu und verwiesen dem nicht etwa schwächlichen, nett ungezogenen Kindermädchen ihre große Unachtsamkeit. Die Kinder, von denen eins größer war, wurden, bitterlich weinend, eilig wieder eingeladen. Zu unter suchen aber, ob die Kinder sichtbaren Schaden genommen, eben so wenig ob durch Erschütterung durch das Ausfallen sich später Folgen einstellen dürften, war nicht Aufgabe der Zeugen, wohl aber, darüber zu berichten und Aeltern zu veranlassen, ihre Kinder nach Zurückkunft vom Ausfahren gehörig zu un tersuchen. — Am 25. Abends von V«7 bis V»8 Uhr wurde von Bi schofswerda aus eine prächtige HimmelSerscheinung beobachtet. An jeder Seite des Mondes in gleichem Abstand befand sich ein Ne« benmond und von diesen aus wölbte sich «in hellstrahlender blasser Halbbogen, der im magischen Glanze einem Triumphbogen über dem Monde glich, während in der Mitte des Bogens hellglänzend ein Planet schimmerte. Eine Zeitlang zeigte sich auch ein mehr farbiger Hof eng um den Mond. — Etwa 14 Tage vorher wurde daselbst gegen Südwest eine weißstrahlende Lichtpyramide beobachtet, die jedenfalls ein sehr starke- Zodiakallicht sein mußte. — Durch eine bedeutende Gasexplosion wurde vor eini gen Tagen in Berlin ein HauS total zerstört. In Folge dessen ist der Abbruch de- ganzen Hause- beschlossen worden, da der Anfangs beabsichtigt gewesene Versuch des Unterfahren-, wegen der täglich zunehmenden Verschlimmerung de- ganzen Zustande- de- Gebäudes, sich als unausführbar darstellt. Uebel genug sind die Miether daran, die ihre Wohnungen fast ebenso nackt verlassen haben, als wären sie total abgebrannt. Die Polizei duldet nämlich nicht, daß die Miethev in ihr« Wohnungen zu- rückkehren, oder gar die Fortschaffung von Sachen daraus unter, nehmen, weil die zeitige Lage der Baulichkeit so gefährlich er scheint, daß jeden Augenblick ein Zusammensturz zu befürchten steht. — Uebrigen- knüpft sich a>. diesen Fall für Eigenthü- mer. und Hypothekengläubiger eine Frage von der höchsten Wich-