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1. ..yl '^>e t> itzi! Uli, f«» *rs» tSgl.Mora. 7U. Insnate, bSpalt-eilt» Vf., werden b.Ab.f btt AU.) angenowme, « der Expedition: IohannrE« »nd »aismhauSstras« «. Unterhaltung «nd Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Arohisch. «donn. vierteljährlich »o «g,. »tk «nent-eldl. Aeferung t»'« Han«. Durch die «gl. Post vierteljährlich r» «gr. Einzelne «unnnern 1 «g». Nr. 41. Sonntag, dm 10. Februar 1861. Dre-den, den 10. Februar. — Oeffeirtliche Gerichtsverhandlungen: Vorgestern wurde die am 9. Rov. vor. I. bereit» anberaumt gewesene, aber wegen «och vorzunrhmender Zrugenabhörungen vertagte Einspruchs- Verhandlung abgehalten, welche in einer zwischen der verehel. Christ. Amalie Uschner und dem Brauer 3. T. F. König, beiderseits zu Lungwitz, entstandenen Privdtklagsache sich nöthig gemacht hatte. Denn e« mußte auf des Letzteren Antrag neue Beweisaufnahme stattfindrn, so daß die ganze Sache sich wir eine Hauptverhand lung gestaltet« und de« vollen Morgen für sich allein in Anspruch «ahm. Dir Leut« hatten in der Tbat viel Geschrei und wenig Wolle gemacht; denn e« war eine Geschichte, wie sie ave Tag« hundertmal vorkömmt; es war geschimpft und geprügelt worden, Nur dießmal nicht zwischen strinsremden Menschen, sondern zwischen Schwager und Schwägerin. Die beiden Obengenannten — Klä- gerin und Beklagter — scheinen seit geraumer Zeit nicht rbm in einem rosigen Verhältnisse miteinander gelebt zu haben, was viel leicht darin seinm Grund hat, daß die verehel Uschner ihren Ehe mann, den Sohn der verw. Mühlenbesltzer Roitzsch daselbst, nach deren und ihre» Schwiegersöhne« Könitz Aüssage übel behandelst;! zuweilen sogar prügeln soll. Die Uschner hatte nun im Oktober 1880 in Erfahrung gebracht, daß König geäußert haben sollte st« habe in der Mühle, wo er — ihr gegenüber —^ bei der Schwiegermutter wohnt«, «in Brod „gemaust*. Darüber höchst «nragirt, verfügt sich die Uschner in die Mühle und stellt ihren Schwager zur Rede. Dieser aber verweist sie an da» ISjährig« Laufmädchen Karst, welche es gesagt haben solle und sich eben in einem Nebtnstübchen befand, und da diese zwar zugitbt: Solches haben, behauptete auch, die Uschner habe sich aus Rache und Bo«, heit die fraglichen Körperverletzungen selber zugefügt. Und doch hatte deren eigener Mann, sowie ein 1 «jähriger Schulknabe von der Ferne es gesehen, wie König die Uschner vor dir Thür ge- schleppt und noch dort Mit geballten Fäusten auf sie hinringeprü. gelt habe; nicht minder hatte di« Magd in der Schenk« und ein gewisser Paul es gesehen, wie sie kurz nach der Scene dort, ihren Schwiegervater suchend,-im ganzen Gesicht« geblutet habe. Aber König führte zum Gegenbeweis mehrer« zu seinen Gunsten au<- sagendr Zeugen aüs, nanieMich den Soldat Hänel, der damals als Mühlburscht dort arbeitete, dir obengenannte kleine Karst, «ine ge wiss« Sisrtch und noch andre, welche sämmtlich nicht gesehen ha ben wollten, daß König die Uschner geprügelt habe. Indeß neigt« sich vor drM dir Untersuchung führenden GerichtSamt DipvvldiS- walde die Waagschaal« der Gerechtigkeit zu Gunsten der Uschner, da schon'diesem die. von König vorgebrachten Zeugen von sehr verdächtiger' Natur erschienen sein Mochten, und selbiger wurde zu'7'Thlr. Geldbuße, 3 Thlr. Schmerzensgeld und in Erstattung sämlntlichtt Kosten verurtheilt. Hiergegen erhob nun König Ein spruch und' Mntrhate neu« Zrugenabhörungen. Die dessalkfig« Pfthandlüng fand'auch am 23. Oct. vor. I. statt, aber dort er- bot sich KöNig jur Beibringung noch anderweiter Zeugen, und die Mrhandlung wurde, wir schon oben bemerkt, bi» vorgestern ver tagt:' 8«tzt Hütten "Nun beide feindliche Parthrien sich nicht nur mit einer ^ziemlichen Anzahl von Zeugrn gewappnet, sondern jede derselben auch einen Sachwalter, dir Uschner den Hrn. Advocat Fränzel und König Ken Hrn. 0. Vchaffrath zpr Stelle fistirt. ES fand nun die «tue Beweisaufnahme statt. König blieb bei »ill, versetzt die Uschner ihr einige so tüchtige Kopfnüsse, daß da» von Gestalt sehr unansehnliche Mädchen ihrer Versicherung nach ganz „consuS" wurde, daher auch in ihrer Zeugenaussage nicht« gmau von Dem gesehen haben wollte, wa« nuN weiter in der Stube vorging. Denn kaum war dieß geschehen, so sprang — den Angaben der Uschner zufolge — König auf, kriegte die letzter« zu packen, prügelte sie tüchtig ab und warf sie zum Hause hinaus. Die Spuren davon waren so sichtbar, daß noch am andern Tage der zu Rathe gezogene mvä. pr. Herr Stecher in Kreischa das Zeugniß ausstellen konnte, daß das Gesicht auf beiden Seiten an- geschwollen, theilwrise mit Blut unterlaufen, am Schkasbrine eine Sugillation sichtbar, Unterlippe und Zahnfleisch geschwollen und blutig, auch am rechten Ohre ein heftige» Rauschen zu bemerke« gewesen sei. E< erfolgte nun Klag« wegen Beleidigung und leich gesagt zu haben, aber r< von einer gewissen Mende gehört haben seiner früheren Behauptung, di« Uschner nicht geschlagen zu haben. und wurde darin von der kleinen Karst, dem sich jetzt wegen «i- grnkhumsvrrgthen im- MMärgefängniß befindlichen und anher fistirten Soldat Hänel, seiner eignen Ehestau --- di« jedoch in der ftsten Instanz das Zeugniß verweigert hatte — und die alte Schmie- grrmutter Roitzsch kräftig unterstützt. Letztere war gänzlich con- trvrt UNd mußti von ihrem sorglichen Schwiegersohn« in den Sitzungssaal getragen werden Den allerunangenehmsten Eindruck machte hierbei der Soldat Hänel. SS trat die Betmuthung sehr stark hervor, daß er influirt sei, denn er verwickelte -sich in ver- schiedene Widersprüche, und «S ergab sich unter-Anderem, daß er rin armer Soldat — dreimal in da» Verhör, resp. au» dem- selben sich -u. freilich auf sein« Kosten, wie er betheuerte — hatte fahren lassen, da« ein« Mal, um sich in Lungwitz ein Paar dort vergessen« Strümßfe s!) zu Holm. Gr blickte die Uschner, al» diese ter Körperverletzung. Aber König leugnet« hartnäckig, in der > ihm «inmal krästigst vpponirt«. mit einem wahrhaft dämonischen libellirten Wisse sein« Schwägerin behandelt zu haben; vickmrhr Blickt'von der Seit« an. Nicht minder ergab sich au»-dem sehr gab er Ny» zu, sie am Armt gefaßt und hinaus g'maßregelt zu glaubwürdigen Zeugniß de» RathSwächtrr Robst, der bei- Seltgen- - - - - - -- - . - li» nn>l a»m -u-. i ,n-,