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Sünde wurde voll, al« er ca. «ine WoH später (t2. Dec.) ebsn- daselbst einen neuen Diebstahl.versuchte. Dort hatte er — wir konnten hier in der Thal nur Unzusammenhängend«- verstehen — in der Stube des Dicrcorporal ryid Schlachtmeister Hrn. Lindner, bei dem er Gelder zu vermutßefl hatte^ ßen Eingang in di« von demselben von innen verriegelt« Stäbe durch Hinrinsteckung eines Schlüssels in da- Schloß versucht. Dessen sofortiges Aufspringen und Vorkommen mochte er indrß von außen bemerkt haben und war sofort auf und davon geflohen, hatte auch im Appartement einen augenblicklichen Schuß gefunden. Doch der Vogel wurde erwischt und da« ganze sauber« Spiel war aus. Denn man fand bei erfolgter Aussuchung mehrere der bei den früheren Gelegenhei ten gestohlenen Gegenstände in seiner Wohnung vor und somit war auf einmal Licht über die Spitzbübereien gebracht, die viel leicht Manchen in einen unberechtigten Verdacht gebracht haben mögen. Die königl. Staatsanwaltschaft (Herr Heinz«) hatte na türlich bei den offenen Geständnissen de- Angeklagten keine schwie- rige Aufgabe für Aufrechthaltung ihrer Anklage, während e- dem Vertheldiger (Herrn v. Tchaffratb) um so schwerer fallen mußte, für seinen Schutzbefohlenen in di« Schranken zu treten. Da- Ur iheil de- Gerichtshofs lautete auf 2 Jahr Zuchthau-. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Freitag den 8. d. M. Vorm. 9 Uhr Verhandlungstermin Gerichtsamt Dippoldiswalde Privatklagsachen der Christiane Amalie Uschner zu Lungwitz wider Ernst Ferdinand König daselbst. — Sonn- abcnv den 9. d. M. Hauptverhandlung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wider den Bodenmeister Friedrich Wilh. Marzin wegen Unzucht mit einem Kinde Vorsitzender: GerichtSrath v. Spill. — Die bei der erneuerten Wahl de« LandtagsausschusseS zur Verwaltung der Staat-lchuldeu gewählten Abgeordneten ha ben aus ihrer Mitte den Oberbürgermeister Pfotenhauer zum Vor stand und den Bürgermeister v. Hertel zum Stellvertreter desselben gewählt. — Die vom Prof. v. Hettner angekündigten Vorlesungen über Göthe nahmen am Abend de« 4. Februar im Hörsaale des Zwingerpavillons ihren Anfang. Ein zahlreich versammeltes Pu blikum bewies sowohl die warme geistige Theilnahme an der ge stellten Aufgabe, al« die Uederzeugung, daß man von dem bewähr ten Literarhistoriker ein« ausgezeichnete Behandlung derselben zu er warten habe. Mit warmem Gefühle, in offener, hingerissener Be- wunderung gab Prof. v. Hettner in dieser ersten Vorlesung eine Gcsammtcharakteiistik Göthe's, welche seine geschichtliche Stellung, die Stellung zu Vorgänger« und Zeitgenossen behandelte und den Zusammenhang seiner Werke zeigte. Die gedanklich reiche und reife Erfassung des Gegenstandes, manche neue überraschende Ge sichtspunkte und namentlich die mit geistvoller Schärfe charakteici- firende Unterscheidung und Zusammenstellung VöthcS mit Schiller und Shakespeare ließen sofort eine auf eigene Betrachtung und gediegene- Studium begründete, geistvoll und künstlerisch durchdachte Anschauung der Literatur, de- Wesen« der Poesie und jener genia len Vertreter derselben erkennen. Die Vorzüge de- rednerischen Talentes Hettner'«, di« Concifion und Klarheit der Behandlung, die Gedrängtheit und Ueberficht des Inhalt«, die Knappheit und Schä'fe des Ausdruck« haben sich schon in früheren Vorträgen glänzend geltend gemacht. Und man weiß, wie die durchaus freie, in Form und Ausdruck, in Anordnung und geschmackvoll fließen der Einkleidung de« Inhalt- beherrschte Redeweise de« Vortragen den zugleich den fesselnden Eindruck persönlicher, frisch belebter und von der Eingebung de« Momente« beseelter Mittheilung gewährt. — Die zweit« Vorlesung findet heute statt und wird über Götz und Wertber handeln. (D. I ) — Nach einer Veröffentlichung sind im Jahre 1860 an Consumtibilien in Dresden importirt und an den Schlägen ver steuert worden: 43,872^/so Scheffel Mehl, L 5 Rgr ; 37,425^/m Schiffel Backwerk, z 5 Ngr ; 1,779,706V« Pfd. Fleischwerk, L 1 Pf; 8065^r» Faß Doppelbier, ü 12 Ngr.» 8084"/«« Faß ein fache- Bier, ä 10 Ngr.; 171 Hirsche, ü 25 Ngr., 188 Stück Wild, » 20 Ngr., 10 Stück dergl., ä 10 Ngr., 1527 Rehe, t 5 Ngr, 1918 Fasanen, ü 3 Ngr., 40.348 Hasen, j 13 Pf.. 33,614 Rebhühner, ä 6 Pf. (die Jagdfixa find hierunter nicht begriffen); 2158 Birk» und Truthühner, ü 15 Pf.; 40,891 Gänse, ü 10 Pf.; 11,369 Enten, a 6 Pf.; 97,627 Hühners 3 Pf.; 103,846 Tauben, ä I Pf.; 20,259 Pfd. Fische, ä 2 Pf., 18.807 Pfd. Fischt, ä I Pf. (die Fixa der Händler nicht itGrgrifstn); 395 Ander, ü 20 Ngr.; 3 Fersen, ä 15 Ngr.; 975 auSgeschlachtet« Schweine, ü 7 Ngr. 5 Pf, 1490 Schweine, ä 5 Ngr.; -3,23^ Schöpse, ü 13 Pf.; 35.939 Kälber, « 19 Pf,; 1720 ZiegtN, ü 13 Pf.; 313.281V-- Scheffel Getreide, ü 2 Pf.; 13 Rehjiemrr, ä 2 Ngr. 5 Pf.; 33 Rehkeulen, ä 1Z Pf.; 4 Wildkeulen, ä 5 Ngr; 4 HirschkeuKn, L 6 Ngr. 3 Pf. — Die Bürgerwies« scheint zu einem Hypogryphen-Plan zu werden, denn kaum hat un- Carre mit seiner Gesellschaft verlassen, so haben wir Aussicht, in einigen Wochen schon Renz mit den Seinigen in demselben Circus zu sehen. Cs gehört allerdings Vertrauen auf die Schaulust de-Publikums dazu; jedenfalls gedenkt aber Herr Renz die Zeit au-zufüllen, welche zwischen seiner Reise nach Leipzig liegt, wo derselbc während der Ostermesse verweilen und jedenfalls daselbst gute Geschäfte machen wird. — m. In der neuesten Zeit, wo der Bürger im Staate erwacht ist zu Selbstgefühl und Eelbstdenken, als das leitende und bestimmende Prinzip für «ine freiere, mit deutlichem Beamßtsein verbundene Thrilnqhme an den Interessen der bestehenden Ver fassung, wo voü Jedem gefordert wird, daß er seine Ansicht frei und offen, aber auch in verständlicher Sprache und nicht stotternd und ohne Jdeenverbindung kundgebe, wo oft ein großer Theil de« materiellen Wohles von der Vertheidigung oder Bekämpfung irgend «ine- für Recht oder Unrecht gehaltmen Satzes abhängt, in einer Zeit, die sogar Mittel gefunden hat, .Idee und Wort im Flug der Zeit an'« Räumliche zu binden," die e« also um so mehr nithig macht, wohl zu erwägen, was nicht zu widerrufen und die uns nachträglich da« Beispiel de- GegentheilS, ja oft von den befähigsten Männern vor Augen führt, die mit den herrlich sten Ideen im Kopfe nicht vermögend find, sie auszusprechen, oder, wenn dies dennoch geschieht, sie in ein Gewand hüllen, das den Körper entstellt und unkenntlich macht, muß es um so erfreulicher erscheinen, wenn Männer, die dieses Mangels sich bewußt sind, sich vereinigen, um im gemüthlichen Kreise beim Töpfchen Bier Hebun gen im eigentlichen Sprechen anzustellen. Es besteht hier in Dres den eine Gesellschaft (Deutsche Disputation oder XXX — Zahns- gaffe 2, 2. Etage, Freitag-), die diesen Zweck verfolgt; sie nennt sich nicht Verein, sie hat keine Statuten, nein, sie trägt den Cha rakter einer freien Vereinigung und so steht jedem Gebildeten der Zutritt frei Auf gegenseitiger Uebereinkunft beruhen ihre Formen und politische, sowie religiöse Contreversen find gänzlich ausge- schlossen. Wir haben recht tüchtige Männer und die Behandlung interessanter Themata, die sich die Mitglieder selbst wählen und einzuleiten haben, dort gefunden und können wir nur wünsche«, daß dieser Kreis, der noch nicht sehr groß, recht gedeihlich wachsen möge. — Ein Munteres Leben entfaltete sich am verflossenen Mon tag bei dem zweiten und letzte» diesjährigen öffentlichen Maskenballe in den Sälen deS Colosseum, woselbst sich, ohngefährer Berechnung nach. ca. 12—1500 matkirte Herren und Damen, letzter« zum großen Theil in elegantestem Costüm, versammelt hatten. Auch au« der Umgegend Dresdens war eine beträchtliche Zahl maSkir- ter Jünger des Comus vorhanden und die Fröhlichkeit ward durch die muntern Sprünge der Harlekins oft gewürzt, im Ganzen aber die Heiterkeit bi« zum Schluß nie gestört. — Ueber die Lenoir'sche Gaskraftmaschine berich tet das ,L. I.": Leipzig, 4. Febr. Wenn die Ausstellung dieser Maschine in der hiesigen Gasanstalt auch bereit- geschlos sen ist, so wollen wir doch nicht verfehlen, das hiesige wie auswärtige Publikum noch auf dies« schöne und nützliche Er findung aufmerksam zu machen, um so mehr, da wir über zeugt find, daß ihre Erbauer, die Herren Koch L Comp., gewiß so freundlich sein werden, dieselbe in ihrem Etablissement allen Denen zu zeigen, welche bisher verhindert waren, sie in Augenschein zu nehmen. Sind doch außer dieser Maschine, an welcher einige Veränderungen vorgenommen werden sollen, nicht weniger als 14 Stück in Arbeit. 'CS ging dieser Maschine ziemlich allgemein eine gänzlich falsche Vorstellung über den sie bewegenden Motor voräns, da man stet« von «rplodiren- ' dem Ga ' Bewegun, die Lenot besserte cc gelassen, > baut. V vor jener, Dampfma nicht der Vorbercitn stehen geb daß sie e nicht so ' scheu Mas Feuermam Der Hauj ? unten lusi ' sen Gtan! wirkt. D nommene ne- mit « de« Kolbei der von und durch oberen, bc mittelst de der ausgej Batterie « Rotation-« ten Schiel der Verbo zur Lufth großes Zi Etagen ge nur auf i de« Cylinl den Zoll beiläufig ; arbeitete z ! daran, d« Anwendun, sich die D blicklich zu momentan de« nöthig und kann nau regul> ' 6 °/° Gas so würde Wenn wir streckt sich welches u> Dampsmas, schine selbf Pferdekraft 650 Thlr e Pferdekraft — 3 Herr Carl öOjähriges Verhältnisse durch eine spruchslofig nießt die H ner in stl Waisenhau, thätigkeitSfi und väter wurde dal Waisenkind tation, les de- Waiser