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«Ich. tägl. Mora. 7 U. Inserate, d.Epaltzeile » Pf., werden b. «b.7 (Gönnt, bi» ch U) angenommen t« der Expedition: Jobann«.«llee nnd Waisenhausstraste S. ». 36. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Nitredacteur: Theodor Arabisch. Dienstag, den 5. Februar «denn vierteljährlich »0 Rgr. bei unentgeldl. Litsemng in'« Hau«. Lurch die «gl. Post vierteljährlich 7» Ngr. Einzelne Sftimmer» l Rgr. 1861. Dresden, den 5. Februar. — Ee. Maj. der König hat an Stelle des jüngst vcr- storbenen Herrn Grafen v. Einfiedel-Wolkenburg den Ritterguts besitzer und Friedensrichter Herrn Georg ». Miltitz auf Sieben- eichen, Herz braunschw. Kammerherrn, zum Mitglied der Ersten Kammer ernannt. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Morgen Mittwoch den 6. Hauptverhandlung gegen den Mühlburschen Carl -Friedrich Viertel au- Tannenberg wegen Diebstahl». Vors. .Ge- richtSrath Ebert. — Vorm. 11 Uhr: Hauptverhandlung wider den Steinsetzer Friedr. Gottlob Kunath wegen Diebstahl«. Vors. Gerichtsrath 0. Spill. Der soeben im Druck erschienene Gesetzentwurf, einen Zusatz zum Heimathgesetze vom 26. Nov. 1834 betr., be- stimmt, daß außer durch Ansässigkeit mit einem Wohngebäude und durch Gewinnung de« Bürgerrechts die Heimathangehörig- keit am Wohnorte, gleichviel ob Stadt oder Land, auch be gründet wird durch die Anmeldung zu einem nach dem Ge- werbegesetze der Anmeldungspflicht unterliegenden, so wie durch Erlangung der Concrsfion zu einem nach demselben Gesetze von Eoncesfion der Verwaltungsbehörde abhängigen Gewerbebetriebe, «jedoch nicht sofort, sondern erst nach Sjährigem Aufenthalt und Gewerbebetrieb. — In der am 30. Januar abgehaltenen Stadtverordneten- fitzung ward zunächst auf Vortrag der VerfassungSdeputation zur Veräußerung einiger Parzellen des vormaligen CavillereigrundstückS snach einigen, vom Stadtv. v. Stübel ausgesprochenen Bedenken, i die von den Stadtvv. Teucher und Referent v. Kieber widerlegt wurden, die Genehmigung ertheilt, jedoch rückfichtlich der Beding, i «ngen eine Abänderung gewünscht. — Auf Vortrag der vereinig- ^-len Verfassung«- und Finanzdeputation (Res. Stadtv. Lengnik) h .wurde der zur Errichtung eines selbstständigen SiechhauseS erforder- > gliche Einrichtungsaufwand bewilligt. — .Die Finanzdeputation be- ! Achtete über die Wiederbesetzung der zur Erledigung gelangten tadtbaucommissarstelle, zu welcher der Lehrer der Bauwiffenschast der Gewerbeschule zu Chemnitz, Friedrich, designirt ist, und urde hierbei nach dem Vorschläge der Deputation der etatmäßige ehalt diese« Beamten einstimmig auf 800 Thlr. festgesetzt (der therige Stadtbaucommissar Bothen erhielt nur 600 Thlr. mit 0 Thlr. persönlicher Zulage); der zweite Theil des Gutachtens, ß eine weitere Erhöhung de« etatmäßigen Gehalte- für diese teile nicht zu erwarten sei, ward'pach einiger Debatte, an der die Stadtvv. Teucher, v. Stübel, Anger, Ackermann, Walther nd der Referent Jordan betheiligten, ge-Kl 16 Stimmen ange- ommen. — Stadtv. Teucher stellte sodann in Anbetracht de« instand««, daß bei Schneela-en und Frost dir auf der Erde lie genden Platten der Feuerlöschapparat« vielleicht nur nach langen Mühen zu heben und auch an Punkten angebracht seien, fwo ge rade bei Feuersgefahr der meiste Zusammenfluß von Menschen und Löschapparaten stattfinde, den Antrag: da- Collegium wolle be- schließen, den Stadtrath zu ersuchen, bei Anlegung von Feuerlösch- apparaten an den WasserleitungSröhrrn die Ausflüsse nicht wie jetzt mitten in den Straßen und an deren Kreuzungen, sondern an den Häusern oder Mauerfronten in die Höhe geleitet Ladungen lassen zu wollen Derselbe ward nach einigen Bemerkungen der Stadtvv. Anger und v. Stübel einstimmig angenommen. — Hierauf wurde in der Berathung des Haushaltplanes (Referent Stadtv. 0. Stübel) fortgefahren und Pos. 18 des Ausgabeetats nach den Vorschlägen de- Stadtraths und der Finanzdeputation nach einiger Debatte, woran sich die Stadtvv. Walther, Rülke, Ackermann, 0. Lehmann und der Referent betheiligten, zum Theil einstimmig, zum Theil mit Majorität angenommen. — Nachdem schließlich noch da« Collegium die Vorschläge der Wahldepmation bezüglich der Wahl der Stadtverordneten in die Auarrierämter zum Beschluß erhoben worden waren, ging dasselbe zu einer geheimen Sitzung über. (Dr. I.) — Herr Hofrath 0. Klemm richtet in der neuesten Num mer des „Sachsengrün" an die geehrten Besitzer der alten Schlösser und Burgen in den sächsischen Landen nachstehende Bitte, deren Erfüllung gewiß allen Freunden vaterländischer Vorzeit zur größten Freude gereichen wird. Derselbe ersucht nämlich um geneigte Miltheilungen über die in den alten Rit- terfitzrn annoch vorhandenen Denkmäler der Vorzeit. Die Kriegs- stürme, die seit dem dreißigjährigen Kriege Deutschland durch rast haben, vernichteten allerdings einen großen Theil der werthvollsten Denkmale. Indessen, es ist trotzdem gewiß noch genug de« Merkwürdigen und Werthvollen aufzufinden, was bi- jetzt unbeachtet geblieben ist. „Sachsengrün" ersucht daher die geehrten Insassen der alien Schlösser, eine Rundschau in ihrem Hause zu halten und nachzuforschen, wo ein altes Wap pen, ein Wahrzeichen, ein architektonisches Ornament an Thür- und Fenstergewänden, vielleicht übertüncht, sich zeigt. Oft birgt fich auf den weiten Bodenräumen da« Bild eine« alten Vor fahren, da« lang« Zeit als Verschalung diente und dadurch er halten wurde. . Nicht selten fand man unter altem Gerüll werth- volle Waffenstücke und im alten Eisen kostbar« Klingen und Panztttheile. Vor Allem aber find eS di« Familienarchive der alten Geschlechter, in denen oft d'e kostbarsten Urkunden ver gessen ruhen, die wichtige Aufschlüsse über einzelne geschichtlich- Ereignisse und Thatsachen vergangener Zeiten gewähren. Rächst- dem möge man di« Lagen und Ueberlieferungr« beachten, die fich an gewisse Oertlichkeiten heften und im Munde de« Volkes