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gen zu verfügen haben. Es wird ferner darin darauf hinge- jelvorträge, durch den Gebrauch der mittelalterlichen TeufelauS- wiesen, wie die Bestimmung, daß das Erwerben de» Bürger- treibMgSformrl bei Taufen ,c. rc. großen Unwillen erregt und recht« zur Treibung eine» Geschäft» Acht mehr »othwendig sri^ zur Verdrängung de« Bür«rthum« führen müsse. Die I nungen seien juristische Persochm, die als solche ihre Rechte Hit- W > deshalb, die hohe Erste Kam- der Zweiten Kammer bereits dagegen von der Regit werden möge, die aber nur «legt. rißt ten und wahren müßten. fie Hüten mer: „daß der gesamMtr (»oN angenommene) Entwurf zur^ ^ rung «ine andere Vorlage vMarsss unter Hinzuziehung von LnnungSgenossen zu berathen seien. ^ In Bezug auf diese. Petition wünschte Herr Schneidermeister Genruß, daß als warnende- Beispiel weniger Preußen, als hauptsächlich Belgien, Frankreich und England angeführt wer- den möge, und gedenkt hauptsächlich der in Belgien fich be findenden großen Armuth. Herr Buchbindermeister SiegiSmund empfiehlt in einer längeren Rede die Annahme der Petition, obwohl fie nicht ganz in seinem Sinne sei; er hätte solche lieber in Form eine» Protestes gewünscht, da eu von einer Kammer, in der wohl Bauern und Rittergutsbesitzer in gro- ßer Zahl, aber kein einziger Gewerbtreibender säßen, nicht er warten könne, daß fie die Verhältnisse richtig würdige. Al» Patriot müsse er gegen da« neu« Gesetz, wohl aher für eine durchgreifende Reform sein. Nachdem hierauf noch Herr Klemp nermeister Häkel bemerkte, daß er jetzt nur für eine Petition sei. .um, wenn solche keine Berücksichtigung fände, immer noch den Weg des Protestes offen zu haben, wurde die Petition unverändert, wie vorgelesen, angenommen und von den Meisten der Anwesenden unterschrieben. Dir Petition wird ferner noch zur Unterschrift an verschiedenen Orten autliegen. — Aus Leipzig schreibt man un«: Die öffentliche Ingang setzung der den Maschinenfabrikanten Herren Koch L Co. pa- tentirten ersten sächsischen GaSkraftmaschinr versam melt« am Montag ein zahlreiche« Publikum in den Räumen der Gasanstalt, wo der Rath unserer Stadt den genannten Herren ein besonderes Local seit mehreren Wochen, sowohl zu den bisher erforderlich gewesenen Proben, Versuchen rc, als auch für jetzt zur täglichen Prüfung und Ansicht fich dafür Jnteresfirender bereitwilligst hergeben ließ. Das bisherige Re sultat dieser überaus wichtigen Erfindung anlangend, können wir nach Mittheilung eines Augenzeugen den erfreulichen Be richt erstatten, daß dasselbe allen Erwartungen vollkommen ent spricht und den Apparat in kurzer Zeit zum gangbatsten Mo toren erheben wird. Die Construction der Gaskraftmaschine ist höchst einfach: da- von der Straßen- oder sonstigen Gaslei tung entnommene GaS wirkt mit atmosphärischer Luft ver mengt innerhalb eine- Eylinder«, durch elektrische Funken ent zündet, auf einen gewöhnlichen Kolben, der die empfangene Be wegung in bekannter Weise in eine rotirende überträgt, wäh rend die nach der Verbrennung gebildeten Gase, so wie de<' Dampf der Dampfmaschinen ohne Condensation entweichen. — Geringer Raumbedarf, ruhige Functionirung, äußerst billige Unterhaltung und Bedienung, Gefahrlosigkeit und augenblickliche Arbeitsfähigkeit find die hervorragenden Eigenschaften der GaS- kraftmaschine, deren günstig« Aufnahme im Publikum zum Theil daraus erhellt, daß dir Eisengießerei in Uebigau bereit» zu vier dergleichen sämmtlichen Guß abgeliefert und weitere 18 Glück in fester Bestellung hat. — Im Amtsdorf« Marienthal bei Zwickau, ist am Montag dir Ehefrau de« Bergarbeiter» Hellert, 24 Jahre alt, die sehr an Epilepsie litt, beim Wasserschöpfen, wahrscheinlich infolge eine» An falle» jener Krankheit, in den Dorfbach gefallen und ertrunken. — Au« Lrimmitzschau schreibt man der „Const. Ztg." fol gende«: Während bisher unsere kirchlichen Zustände die erfteulich sten waren und die beiden hier fungirenden Geistlichen, Herr Pa stör Gerling und Herr Diaconu» Schmidt, durch wahrhaft christ liche und humane Amtsführung da- Vertrauen und die Achtung der ganzen Bürgerschaft erworben hatten, drohen un- durch den seit dem 1. Januar 1861 für den erkrankten Diaconu» angestell ten Vicar Herrn Kittan Konflikte, dir nur in den bekannten Rei chenbacher Vorkommnissen ein Seitenstück finden dürften. Trotz seiner Jugend hat rläumch der gedachte Vier» schon seit der kur^l zen Zeit seiner AmtiruNK'Mrch den finstern Zelvtismu« seiner Kam üher so zahlreichen Besuch der NachmittagSkirche fast auf nichts reducirt. Dem Allen ist aber durch einen neuerlichen Vor- fall die KrvNt aufgesetzt worden. Ein hiefiger Fabrikarbeiter Na- " . fMtre Ahe wegen böslicher Berlassung Sei en, dem aber, al« dem unschuldigen Theile, wen» Brand, del ten der Ehefrau ge! IS die anderweit« ie Eingehung «ine» durch da» Erkenntniß de» kgl. UpMallon-t Verehelichung nachgelassen war, beHfichtiate neuen Ehebündnisst» und sollte nach gehörig erfolgtem Aufgebote dessen Trauung am 27. Jan. vor sich gehen. Derselbe findet fich nun an dem gedachten Tage Nachmittag» in der Gtadtkirchr vor dem Seilen de» Pastor Gerling mit der Trauung beauftrag ten Vicar Kittan ein. Statt jedoch diesen von ihm keineswegs vorher ausdrücklich abgelehnten Auftrag zu vollziehen, erklärt der selbe dem Brautpaare in einer durch Bibelsprüche,c. gewürzten Strafpredigt, daß er die Eingehung einer solchen Ehe für eine Sünde halte und au- diesem Grunde die Trauung nicht vor sich gehen könne. Im höchsten Grade alterirt bittet ihn da» Braut paar wiederholt um Vornahme der gedachten kirchlichen Handlung unter Hinweisung darauf, daß ja die Obrigkeit Nichts gegen ihr« Verheirathung eingewendet habe, es wird aber von ihm mit dem Bemerken ctbgyyitsey, paß fx, Kittan, einer höheren ObrigM Folge leisten müsse. Brand, wendet fich nun mit seiner Bitte an den in der Nähe wohnenden Pastor Gerling. Dieser sucht dem Vicar das Gesetzwidrige seiner Handlungsweise eindringlich zu Gemüthe zu führen, wird aber ebenfalls abgewiesen, so daß' fich endlich nach längerem Verhandeln und Nachdem alle Anwesenden deutlich ihre Entrüstung über dieses Verfahren kundgegeben hatten, der Pastor Gerling selbst veranlaßt sieht, di« Trauung vorzunehmen. Dieser Vorfall hat hier allgemeine Erbitterung erregt und ist um so be dauerlicher, al« gerade in den letzten Jahren der Kirchrnbesuch und die sonstige Theilnahme an kirchlichen Handlungen erheblich fich gesteigert hatte. Es gewinnt auch den Anschein, als ob eS dem Vicar Kittan geflissentlich um einen Eclat zu thun gewesen, da er, sicherem Vernehmen nach, von der früheren Ehe Brands und de ren Scheidung bereits seit einigen Tagen ausdrücklich und sprciell m Kenntniß gesetzt worden war, dessenungeachtet aber vorher die Trauung nicht verweigerte. Der Winter ist — wenigstens vorläufig — aus der Na tur, und der französische Admiral mit seiner Flotte aus dem Hafen von Gaeta abgezogen. Dafür hat sich der Lchneematsch in unsere Gassen, Und der sardinische Admiral Persano mit 14 Kriegsschiffen in den Hafen von Gaeta gelegt, und während dis Schneenäss« un- nasse Füße macht und den Schnupfen bringt, heizt der Garde dem Könige von Neapel von der Seeseite her mit grobem Geschütze ein und General Cialdini feuert mit Cavalli-Mötsern (so genannt von ihrem Erfinder) von der Landseite her auf da- 1000V Einwohner starke, feste Städtchen Gaeta, daß man denken sollte, es könnte kein Stein auf dem andern bleiben. Allein die Ansichten darüber, ob Franz der Zweite noch längere oder kürzere Zeit Herr von Gaeta bleiben könne, find sehr verschieden. Lebensmittel soll er auf 18 Monate haben, auch 8500, nach andern 14000 Mann zuverlässige Truppen, da die Lumpe schon längst fich haben beste chen lassen und entlaufen find. Ob 'aber, wir die Freunde de» Bourbonen behaupten, der Admiral Persano in der gegenwärtigen Jahreszeit, da das Meer hoch gehe, fich vor der Stadt wird halten, noch weniger aber gegen di« 300 an der Hafenseite aufge stellten Frurrschlünde etwa» werde auSrichten können, oder ob, wie dir Gönner der italienischen Einheit versichern, nunmehr Gaeta bald fallen müsse, das müssen wir unentschieden lassen. Diele Zeit ungen wollen wissen, e» sei ein neuer Handel zwischen Cavour und Frankreich abgeschlossen worden. Was freilich diesmal an Frankreich verschachert sei, da» giebt Niemand an; bestimmt aber wird versichert, daß für den: Abzug der französischen Flotte und für ein fortgesetzte- Bündniß zwischen-Frankreich und Italien im Geheimen neue Abtretungen vo§ Lavour versprochen worden seien. In allrnMllrn ist der Abzug der Franzosen eine! Wichtige That- sacht. —' Die Thronbesteigung de» muen Preußerüöutg» und die gelegentlich derselben unddrr'Eröffnung de» preußischen Landtag» gehältmen köuitzl. Reden find -ein ,zweites!,Ereigujß. -Gö geht bei dem'RegjrningswecM, wie bei deck Wechsel der Haus-sam.