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Tageblatt fii» Arsch. tSgl. Mora. 7 U. J»s»at», d.Gpaltzeile» Pf-, wtrden b. Ab. 7 di-2 U.) angraommt« in der Expedition: Iohannel-All«» «nb Wailtnbausstraßt k. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. «itredacteur: Theodor Arabisch. Donnerstag, den 31. Januar^ O Abonn.vt«rteljShrltch »0 Rg«. b,1 unentaeldl. Ltesemnä tn'S La»*. Durch di« Kgl. Post vkrteljährUch r» «gr. Linzeln« R»»«n» 1 Rg». Zur Nachricht- Für die Monate Februar und März dieses Jahres wird auf dir „Dresdner Nachrichten" besonderes Abonnement ang<nommm. Der Preis eine« Exemplars mit Einschluß der ZusendungSgebühr beträgt auf diese Zeit 14 Ngr. Die Expedition Dresden, den S1. Januar. — Da- Krieg-Ministerium macht folgendes bekannt: Di« diesjährigen Aufnahmeprüfungen der bereits angemeldeten oder späterhin noch anzumeldenden Aspiranten für das Cadettencorps und die Artillerieschule, sollen den 8. April früh 8 Uhr ihren Anfang nehmen und find die noch rückständigen Anmeldungen bis zum 15. März bei den betreffenden Commando« zu bewirken. Hinfichtlich der bei der Anmeldung beizubringenden Atteste und aller übrigen zu erfüllenden Bedingungen, wird hiermit auf den Auszug aus den Regulativen vom Jahre 1859 für das Cadet tencorps und die Artillerieschule mit dem Bemerken verwiesen, daß derselbe au- der hiesigen Höckner'schen Buchhandlung bezogen wer> den kann. — Sitzung der H. Kammer am 31.Jan. Borm.1v Uhr Fortgesetzte Berathung de- Berichts der I. Deputation über den Entwurf eines neuen Gesetzt-, die Zusammenlegung der Grund stücke betr. — Oesfentliche Gerichtsverhandlungen: Freitag den 1. Febr. finden folgende Verhandlungstermine statt: Norm. 9 Uhr Gerichtsamt Tharand wider den Handarbeiter Friedrich August Hasche ebendaher wegen Diebstahl«. Halb 10 Uhr wider Carl Gottlob Rodig wegen Unterschlagung. 10 Uhr wider den Eisengießereibefitzer Carl Albert Schindler wegen Widersetzlichkeit, staat-gefährlicher Schmähung und Beleidigung. 11 Uhr unter Ausschluß der Oeffrntlichkeit GerichtSamt Tharand wider dm Bergarbeiter Julius Kurze zu Braunsdorf wegen Anwendung von Gewalt zu unzüchtigen Zwecken. 12 Uhr Privatklagsache der verw. Christiane Sophie Fischer wider den Schornstein- fegermeister Ludwig Ferdinand Fischer. Vorsitzender: GerichtS- rath Glöckner. — Heute Mittag H12 Uhr wird Herr Kunstreiterdirector Carrü mit seiner Gesellschaft mittelst Extrazugs vom schlesischen Bahnhöfe aus nach Zittau abreisen. — Der hiesige „SängerkreiS", ein junger Verein, der erst wenige Jahre zählt, aber seinen Freunden schon manches Hübsch« zu Gehör gebracht, beabsichtigt am 9. Febr. d. I. „Die Nacht", Compositio» unsere- vrrehrten Julius Otto, im Saale de« Lincke'schen Bade« zur Aufführung zu bringen. Wir machen dir Freunde d« genannten Benin« um so mehr darauf auf merksam, als diese- Werk hier im erweiterten Kreise noch von keinem Gesangvereine producirt worden und doch so reich an schöner Abwechselung der Gestaltung ist. — Dieser Tage kam eine böhmische Händlerin, «ine grö ßere Quantität Butter feilbietend, zu einem hiesigen Conditor, der ihr auch den ganzen Borrath (für ca. 35 Tblr.) abnahm und sofort baar bezahlte. Die Frau that das Geld in eine Tasche und begab sich hierauf zu einem Bäcker, der «in viel besuchte« Kuchrngeschäst hat, um diesem eine Quantität Eier zu Überbringer,. Während dieser Besorgung legte die Frau ihre Geldtasche auf einen Stuhl im Zimmer, ließ dieselbe auf kurz« Zeit aus den Augen, empfing für die abgelieferte Waare ihr Geld und wollte nunmehr ihre weggelegte Geldtasche wieder vom Stuhle nehmen. Diese war aber verschwunden und ist, trotz aller angewendeten Mühen, bis dato noch nicht wieder zu erlangen gewesen, was die Frau in einen solchen Schreck und Aufregung versetzte, daß sie alsbald in Ohnmacht fiel. — Durch das „Leipziger Tageblatt" wurden am 28. d. M. sämmtliche Gewerbtreibende Leipzigs zu einer Versammlung behufs Besprechung der an die Erste Kammer zu richtenden Petition (gegen das in der Zweiten Kammer bereits angenom mene neue Gewerbegesetz) eingeladen. Ist es JndifferentiSmu« oder ist «S rin Zeichen, daß die Absendung einer solchen Pe- tition nicht im Sinne der größeren Zahl von Leipzigs Ge- werbtreibrnden ist» — genug — von den Tausenden von In- nungSmeistern Leipzig- waren nur zwei Hundert und einig« Zwanzig erschienen. Herr Tischlermeister Stuck »öffnete als Bor- fitzender die Versammlung und gab Herrn Klempnermeister Häkel da« Wort zum Bortrage der entworfenen Petition. In der selben wird zwar anerkannt, daß eine Reform der jetzigen Ge- werbeverhältnissc zur Nothwrndigkeit geworden sei, da- neue Gesetz sei aber viel zu weit gehend und für den Stand der Gewerbtreibenden Gefahr bringend. Sie sucht zu beweisen, wie nothwendig bei dem Meisterwerken eine Prüfung sei; durch «in Wegfallen derselben würde die Solidität in der Arbeit schwirr- den, dem Schwindel Thor und Thür geöffnet und in Folge dessen die Armenlast der Gemeinden vermehrt werden. Als war nende« Beispiel wird Preußen aufgeführt; Oesterreich müsse erst die Probe bestehen. Als großer Fehler de« neuen Gesetze« wird ferner angeführt, daß nach demselben Lehrlinge keiner Prüfung mehr unterworfen sein sollen, ferner, daß solche jeder- zeit ihren Lehrherrn verlassen können; Letztere seien dadurch den Lehrlingen gegenüber völlig schutzlos geworden. Daß ein Fort bestehen der Innungen erlaubt bleibe, ein Zwang, dazu zu treten, aber ausgeschlossen sei, wird als halbe Maßregel hinge- stellt; unter solchen Umständen würden höchsten« nur solch« Innungen vereinigt bleiben, die über größeres JnnungSvermö-