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— Zn kincm bekannten Bierlokale wollte sich dieser Tage ein ebenso bekannter dicker Gast, der beinahe seine 41)0 Pfund wiegt, auf einen Stuhl setzen, als dieser unter ihm zusammenbrach. Zm Fallen riß er den Tisch mit sämmtlichen darauf befindlichen Bier gläsern und Speisen um, sich selbst verletzte er indessen nur uner heblich. — Brodpreise vom 27. Jan. bis mit 2. Febr. d. I.. 1) feines Roggcnbrod (Lockwitzcr) höchster Preis 15 Pf. das Pfund, niedrigster 10'/» Pf.; 2) hausbackenes Roggen- brod (Leipziger) höchster Preis 12 Pf. das Pfund, niedrigster 9 Pf.; 3) Schwarzbrot» höchster Preis 10'/rPf. das Pfund, niedrigster 7 Pf. Residenz der zu K> immer noch Zweifel erbeben werden, »b die Gemein» onstappel auch recht gehört und vielleicht Unverstäud- Keuilleton und Vermischtes. * Die Poesie der afrikanischen Sprachen. Die Mongweis, rin afrikanischer Stamm, nennen den Donner »die Kanone des Himmels". Den Morgen nennen sie .die Kindheit des Tages", und wenn sie einen Betrunkenen sehen, so sagen sie: .er ist ein Gefangener des Fcuer-Wassers". Der Stamm der Zalusen nennt das Zwielicht .die niedergeschlagenen Augen wimpern der Sonne". Ein Misfionair erzählt von einem Ein- gebornen des westlichen Afrikas, der vor einigen Jahren in Amerika war und dort zum ersten Male Ei- sah, und der auf die an ihn gerichtete Frage- .wie er dies nennen würde?" antwortete: .es sei in tiefen Schlaf versenkte- Wasser". Der selbe Afrikaner fuhr bald darauf auf einer Eisenbahn und be antwortete die Frage: „wie er diese Art Fuhrwerk nennen würde?" mit: „Donner-Mühle". * Bei der letzten Volkszählung in der Schweiz schrieb der mit dieser Arbeit beauftragte Beamte in der Ge meinde Salcnstein (zu welcher Schloß Arenenberg, Eigenthum Loui- Napoleons, gehört) in sein Register den Kaiser Na poleon unter die Rubrik: „momentan abwesend". Briefkasten. Herrn E. I. h irr. Sie haben vollkommen Recht- es ist ein unerquickliches Geschäft, dar Thun und Treiben der Finsterlinge zu ent hüllen und dem MystieiSmu« entgegen zu treten, vorzüglich da, wo so ein domo wisersbilis mucksos wenig Neigung zur Sanstmutb hat und sich tolerant gegen jede Intoleranz gebehrdet. Ob auS Nervenschwäche, Magenkrampf oder sonst Etwas, das tiefer liegt, wagen wir nicht zu entscheiden. Deshalb sä sets. — Was jedoch die am 12. Februar v. 2 von dem Pfarrer Rudel zu Konstappel bei Dresden gesprochene Leichenpredigt betrifft, als er auf dem Gottesacker daselbst am Grabe eines jungen Mädchens, (einer Wöchnerin mit ihrem Kinde) stand, eine Rede, die auf die zahlreich Versammelten auf dem Friedhofe leider einen so peinlichen Eindruck gemacht, so säumten wir nicht, uns da« Manu skript der Rede zu verschaffen. Mit Kopfschütteln und innigem Be- dauern lasen wir diese Zeilen und legten solche bei Seite. Da nun aber tm gesunden Kern des Volkes dortiger Umgegend und achtbaren Män nern der demitglieder zu niß zu Mißdeutungen Anlaß ge-,eben," lassen wir hier wortgetreu die Leichenpredigt de« Herrn Pastor Rudel folgen; „An solchem Sarge schweigen, wäre Sünde, die Gemeinde erniartet cs, das Amt fordert es, daß geredet werde. Stumme Hunde nennt der Prophet die Prediger die da schweigen wo sie reden sollen. Zwei Todte liegen vor un« in einem Sarge, Mutter und Kind. Wenn beide selig, welch ein lieblicher tröstender Gedanke! Wie schrecklich dagegen wäre der Gedanke, da- Kind sei selig, die Mutter aber unselig. Beide jetzt noch leiblich vereinigt in einem Sarge, aber dem Geiste nach geschieden, da« Kind im Himmel, die Mutter m der Hölle und in der Qual! Gottlob mir Wissens nicht, nur d.r Herzenskündiger weiß cs. Das. was wir wis sen, ist nur dies, eine Mutter liegt vor uns von nur 17 Jahren 7 Mo naten und sie ist es mit Unehren geworden, sie hat ihr Taufkleid befleckt und ihren Tauf- und Confirmationsbund in Schanden gebrochen. Sie liegt vor uns »ls eine Erschlagene, al« Eine von der Sünde Erschlagen«. — Die H.... und Ehebrecher werden das Reich Gottes nicht erben, sagt die Schrift und abermals die H..,. und Ehebrecher wird Gott richten. Ebr- 13. 4. Ephes. 5. 5. 1. Eor^.6, 9. 10. Hier hat der HErr mit dem Tode gerichtet. Ufa berührte einst ungebührlicher Weise die Bundes« lade, da erschlug ihn der HErr seines Frevels willen. Die hier vor uns liegt, hat auch gefrevelt wider den heiligen Ehestand, und wider Gotte- heiliges Gebot, welche- uns befiehlt keusch und züchtig zu leben in Wor ten und Werken, darum hat der HErr sie erschlagen. — Als sie vor kur zem noch lebendig vor mir stand, sprach ich zu ihr wie einst Josua zu Achan': Mein Kind gieb dem'HErrn die Ehre und leugne mir es nicht, es möchte dir sonst der HErr deine Sünde mit dem Tode bezahlen, und der HSrr hat ihr gethan wie zu ihr geredet worden ist. Anania« und Gaphira waren mit einander «ms geworden den HErrn zu belügen, der durch den Mund de« Peirus zu ihnen redete, da fielen sie todt nieder zu den Füßen des Petrus. Apostelgesch. 5. - Auch sie hat einen Genossen ihres Verbrechens gehabt, der sich noch heimlich hält in seinem Versteck, der HErr lasse seine Hand Tag und Nacht schwer auf ihm ruhen, daß sein Saft vertrocknet bis daß er bußfertig werde und den Gräuel seiner Sünde erkennt und Gnade sucht, «o nicht, so wird der HErr auch über ihn kom men al« ein schneller Rächer. Die Unglückliche bekannte vor mir: der 2. Pfingstfeiertag sei der Tag ihres Falles, ihres Verderbens gewesen. Wehe der Welt der Aergerniß halber. Wehrder abgefallenen Christenheit, welche die heiligen Tage des Geistes zu Tagen des Fleisches macht! Wehr über alle Stätte der fleischlichen Lust und ihrer Helfers Helfer! Wehe endlich auch über alle Eltern und Herrschaften die nicht wachen über die Ihrigen, Gott wird von ihnen fordern die Seelen Aller die durch ihre Schuld ver loren gehen. War die Umgekommene eine Sünderin vor allen Andern das der HErr sie gerade erschlagen hat? Ich sage nein, sondern der HSrr hat sie erschlagen allen Nebligen zum warnenden Beispiel die sich gleicher Sünden gelüsten lassen. Luc. IS, 4. Wie einst David klagte: mein Sohn Absalon, mein Sohn Absalon, so klagen jetzt die trauernden Anver wandten über ihre Tochter. Ein schwacher Hoffnungsfaden ist ihnen übrig gelassen. Wissen wir ja nicht, was in der letzten Stunde der Angst noch zwischen Ihr und ihrem Gotte vorgegangen ist. Uebergab doch Paulus, 1. Cor. 5. 5, «inen H.... dem Satan zum Verderben de- Fleisches, auf das der Geist selig werde am Tage de- HSrrn Jesu. Der einzig sichere feste Trost aber ist nur der: da- Gotte- Gepichte und Wege allezeit hei lig und gerecht find. Uns Allen aber gilt die Mahnung: Wer da stehet sehe wohl zu. daß er nicht falle, und schaffet daß ihr selig werdet mit Furcht und Zittern. Ame n." Prüfe Jeder nun selbst Die Redaction. Schweizer-, Lager optischer Maren UL? ""d gewöhnlicher Schulreißzeuge, sowie Anfertigung "aller in hg- mechanische Fach einschlagenden Arbeiten. Möglichst b°-.Pns. jZoüülsr L I'lsisoiisr, Mechaniker und Optiker, Wallstraße, gegenüber der polytechnischen Schule. Wein - Auetron. Dienstag den 29. d. M. Mittags 1 Uhr sollen in Zitzfchewkg bei Kötzschen- broda auf dem Weinberge Nr. US Sv Eimer Rothweiu 1857 - Jahrgang und 88 „ „ 1858" „ gegen baare Zahlung, in Eimern, ohne Gebind, versteigert werden. Zitzschewig den 23. Januar 1861. Wenn Eltern gesonnen sind, ihre Söhne rine Bildungsanstalt besuchen zu lassen, lamentlich die Realschule, so werden einige »ei strenger Aufsicht und guter Abwartung n Wohnung und Kost genommen. Haupt- traße Nr. 8, 2. Etage. Die Ortsgerichte. Frische, echte Frankfurter Brühwürste, das Stück 18 Pf., empfiehlt A. Schreiber i»°..A°L. Echtes Lau äs OoloAQS t Flacon 5 Rgr. und 10 Ngr. empfiehlt C. H. Schmidt, Neustadt am Markt, gr. Meißnrrgassr. Pommersche geräucherten Lachs, marinirten Lachs empfiehlt A. Schreiber zun. Schloßstraßr Nr. 38.