Volltext Seite (XML)
Illlü »'1 I' für «rsch^ tägl Mora. 7V. Inserate. «nd W-ffenbauSftraßt 8. M7M Unterhaltung und Geschäftsverkehr. ' ... - j . - " ; Mitredätteur: Theodor Drobisch. i, den 28. Januar UI «bvnn. vierteljährltch »Ü «gr. bei anentgeldl. Lieferung tn'S Hau*. Durch die Kgl. Post vierteljahrÜch r» «gr. LimüNt Nu«»«r» l «gr 1861. — Ee. Kgl. Maj. habm dem Ministerialauswärter bei dem Ministerium des Innern Carl Gottfr. Liebert auf Anlaß des am 14. d. Rts. stattgefundenen Mlauft einer. 50jährigen Dienstzeit, sowie dem Amtsdiener bei dem Hauptsteueramte Dresden, Carl Gottlob Adolph Schleyer, die zum Verdienstorden gehörige Me daille in Silber zu verleihen geruht. — Zu Ehren des GebttrtSfesteS I. M. der verw. Königin Marie, fand gestern Morgen Reveill« und Abends di« übliche Can- -elaberbzleuchtung Der öffentlichen Plätze statt. — Das Ministerium de«^ Jn«etn hat im Eiuverständniß mif dem Justizministerium zu der von dem Stadtrathe zu Lengen» seid i. P., unter Zustimmung der dafigen Gemeinhevertreter, be» schlossenen Anleihe von 52,000 Thalern gegen Ausgabe von aus den Inhaber lautenden, Seiten des letzteren uvaufkündbaren, übri gens in jährliche« Raten auSzüloosrndm Schuldscheinen die Ge nehmigung ertheilt. . ^ — Die 2. Kammer begann vorgestern die Berathung des Budgets mit Abth. L, , Bauetat, von der Pos. 85b bi- v in der postulirten Höhe bewiMgt wurden. — Sitzung der H. Kammer am 28.Jan. Vorm. 10 Uhr. Fortgesetzte Berathung des Berichts über Abth. 1.. des AuSgabe- budgets, den Bauetat betr. — Der zu erwartende Eisgang der Elbe erregte gestern die Aufmerksamkeit des Publikums. Soweit wir erfahren konnten, sind im Laufe des gestrigen Tages folgende Nachrichten hier ein- gegangen: Krüh 4 Uhr 40 Min. wurde der erste Si-bruch in der Gegend von Krippe« telegraphisch gemeldet. Hier ertönten dt« Kanonrnfißnak früh um 8 Uhr einmal, um halb v Uhr zweimal, um dm Bewohnern unserer Umgegend Vorficht zu fignalifiren. Um 12 Uhr Mittags meldete man telegraphisch den CiSaufbruch bei Pillnitz, um I Uhr bei Königstem; halb 2 Uhr war das Eis bei Pirna im vollen Gange, jb Uhr Nachm, brach das Eis zwischen unfern beiden Slbbrücken, doch blieb der Wasserstand nicht nur auf 1 Elle 9 Zoll über Null, sondern sank sogar noch zurück. Um halb 9 Uhr Abends verkündeten drei Kanonenschüss« den EiSanfbruch oberhalb der alten Elbbrücke. Wasserstand 10Ab.U.3 Ell.überO. In den niedern Elbgegenden stand Nachm, das Eis überall noch fest, doch ist man auch oberhalb, z. B. in Bodenbach noch früh 10 Uhr über die Eisdecke gegangen. Die ungefähre Höhe des zu «rwartmden WafferstandeS dürfte fich auf 6—7 Ellen belaufen. . - > * . — Wenn nicht alle Zeichen trügen, so ist die Regierung mit dem Plan beschäftigt, den Ständen noch während des gegenwär tigen Landtags den Entwurf eines neuen Wahlgesetzes vorzulegen. War schon aus dm bei der Debatte über den Jungnickelschen An trag-vom Ministerpräsidenten abgegebenen Erklärungen zu schließen, daß die Regierung nicht abgeneigt sei, im Verein mit den der- maligen Kammern eine Revision des Wahlgesetzes vorzunrhmen, so hat fich durch die mit so großer Mehrheit von der Kammer auS' gesprochene Ablehnung de« Jungnickelschen Antrags, welche so ziemlich einer Verwerfung der Principien de« Wahlgesetzentwurfs von 1849 gleichkommt, der Stand der Hache für dir Regierung ungleich günstiger gestaltet, so daß dieselbe, gestützt auf die au» der Kammer eingegangenen neuen Anträge, nunmehr recht wohl di« weitere Initiative ergreifm, und dabei doch zugleich der „Ge wissenhaftigkeit* vollständig Rechnung tragen könnte, welche Herr v. Neust für di« Regierung jn dieser Sache in Anspruch, «ghm. Bekanntlich gehen zwei der jetzt porlugenden Anträge'HM«: dir Verfassungsurkunde bei der angestrebten WahlreforM Unberührt zn lassen und dasselbe auf das Wahlgesetz zu beschMkrN. Und in diesem Sinne dürfte die Regierung nicht nur keinen Widerstand zu leisten gesonnen sein, sondern den Ständen selbst mit eine« Entwurf eutgegenkommen. Einen positiven Anhalt hierfür wer den jedenfalls die in den nächsten Tagen beginnenden Berathungrn der mit Begutachtung jener Anträge beauftragten Deputation geben. — AuS Berlin wird berichtet, daß die Beseitigung der Schnee- und Ei-maffm in den Straßen der Htadlküsse eine Aus gabe von 40—50,000 Thalrr für den Monat Januar gekostet hat. 300 Wagen find dort schon seit Anfang dieses Jahres Tag für Tag beschäftigt, den Schnee vor die Thore zu bringen. Ob gleich bei uns wohl kaum «in Biertheil solcher Arbeitskräfte an- -gestellt find, so mögm die Kosten auch für unsere Skadtkass« «ine leidliche Summe beanspruchen. — Das freie Herumlaufen der Hunde ist doch immer eine gefährliche Sache. So kam vor -einigen Tagen nach Wilsdruff ein unbekannlrr Hund und biß zwel einer armen Wittwe gehörige Gäkse. Ein Nachbar der Krau befürchtete Schlimmes und schoß dm Hund todt, zeigt« aber den Vorfall dem GenSdarmen an. Dieser machte dem Gerichtsamt Anzeige und letzteres ließ den Hund durch den AmtSthierarzt Rüdiger untersuchen. Letzterer (als tüch tiger Thierarzt bekannt) fand nun nach genauer Sektion die un zweifelhaften Zeichen der Tollwuth und referirte dies dem Gerichts- amt, dessen Vorstand sofort die Einsperrung aller Hunde (deren Anzahl dort überhaupt übermäßig und nicht selten lästig ist) oder die Unschädlichkeit derselben durch Tragen vo« Maulkörben oder Führen an der Leine bis zum 17. April d, I. anordnete. Die gebissenen Gänse find in einem besonderen Stalle «ingesperrt und werden zeitweise vom genannten AmtSthierarzt beobachtet. ' — Das Aushängen von Firme« in der Vorwoche der Leipziger Messe, das bisher verboten war/'ist jetzt gestattet, und zwar so, daß die Fremden ihre Firmen bereit« mit hem Zeitpunkte aushängen dürfen, mit dem ihnm da- Auspackm der Maaren er laubt ist. ES werden sonach die Inhaber von HäuSlokalrn vom Anfang« der sogenannten Vorwoche an, die Budeninhaber vom Donnerstag der Vorwoche an ihre Firmen aushängen dürfen.