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Piora. 7U Inserate, d.SpaltzeNeT Pf.. werben b: Ab. 7 (Gonvt. HU TU.) angenommen tnt>er«rpedittE Johannk«-Allre . ,Mch.Mats,nbau«stra-» «. 117 Unterhaltung und GeschSstSverkehr. Mitrrdactrur: Thieodor Drvdisch. Freitag, den 11. Januar vbe>!n vierteljährlich »0 Rgr..bet unentgeldl. Lieferung tn't Hau«. Dur» die Kgl. Post, vierteljährlich r» Rgr. Sinrelne Rum««« 1 war. 1861. Dresden, den II. Januar. — Da in der Retbnvale-cenz der an den Masern zuletzt erkrankten Glieder der königlichen Familie eine Slörung nicht «ingetreten ist, so wird nächstkommenden 13. Januar in allen Kirchen des Landes für die Wiedergenesung II. MM. des Kö nigs und der Königin, des Kronprinzen und der Kronprin zessin, sowie der Prinzessinnen Töchter Ihrer Majestäten, «in besonderes Dankgebct gehalten und der Ambrofianische Lobge sang gesungen werden. — Dem Appellationsrathe beim Appellationsgerichte zu Dresden. Heinrich Hermann Klemm, ist ohne Aenderüng seiner dermaligen Stellung die Function des Stellvertreters deS Ge neralstaatsanwalts bis aus Weiteres mit übertragen worden. — In der vorgestrigen Sitzung der Stadtverordneten, in welcher die Einführung der neugewählten Mitglieder stattfand, wurde bei der Neuwahl des Direktorium» Herr Adv. 0. Arnest wiederum und zwar (außer seiner eigenen Stimme) einstimmig zum Borfitzenden gewählt, wie denn auch die Wahl seiner beiden Stell vertreter wieder auf die Herren Hofrath und Finanzprocurätor Ackermann und Redakteur Walther gefallen ist. — Am 7. Jastuar fand unter dem Borfitz Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Georg die erste diesjährige Hauptversammlung des k. AlterthumSverein« statt. Hr. Graf v. Utterodt trug die von ihm angekündigte Geschichte des Benedictinerklosters Paulinzelle bei Ru dolstadt vor. Nach einer poetischen Einleitung berichtete derselbe zunächst über die Persönlichkeit der Stifterin, der h. Paulina, die wahischeinlich dem Gtschlechte der v. Ouerfurt angehbrte und die «ine Nichte des Merseburger Bischofs Wernher war. Die Stiftung des Klosters, in welchem neben den Brüdern auch Nonnen sich befanden, fällt in die Jahre 11l4—N17. Den Stamm des Klosters bildete eine Anzahl Mönche aus dem schwäbischen Kloster Herischau. Die byzantinische Lafilica wurde im Jahre 1105 be gonnen und binnen 14 Jahren vollendet. Die Baukünstler wa ren muthmaßlich Italiener, da die Zierrathen an Capitälen und * andern Theilen des Gebäude« durchgängig in Formen südlicher Pflanzen erscheinen. Der Vortragende gab sodann eine Ueberficht über die außerordentlich umfangreichen Besitzungen des Kloster-, das nicht weniger als 22 Filialkirchen besaß, sowie seiner 24 Aebte. Im Jahre 1534 begann die Säkularisation der Kloster- durch die Grafen von Schwarzburg, die im Iahte 1541 vollendet wurde, indem der letzte Abt mit 11 Brüdern penfionirt wurde. Später wurden die Gebäude zllm Justiz- und Rentamt eingerichtet. Der Verfall derselbcn trat «in und zu Anfang de» 17. Jahrhun dert- vollendete ein Blitzstrahl den zänzlichen Ruin. — An> diesen interessanten Bortrag knüpfte Se. Exc. Herr wirk!. Geh -Rath I). von Langen» einig« historische Bemerkungen über die Säeulari- sation der geistlichen Stiftungen im 18. Jahrhundert und nach dem ReichSdeputationSbeschlusse vom Jahre 1803, woraus dann die gewaltsame Zerstörung auch anderer Bäudenkmale, ja ganzer Friedhöfe zur Sprache kam. — Nachdem roch einigt Vorschläge in Betreff der Erhattung altetthümlicher Bauten besprochen wor den waren, wurde die Sitzung nach 7 Uhr geschloffen. (D. I.) 3m Monat December 1860 ist da- Bürgerrecht der Stadt Dresden 44 Personen, darunter 12 Frauen, verliehen wor den. Bon diesen erwarben 33 Personen dasselbe wegen Ansässig- machung, die übrigen aber behufs det Betreibung bürgerlicher Ge werbe und Nahrungen, und zwar: 3 Band- und Zwirnhändler, I Commission«- und Sortiment-bttchhändler, 1 Dekorationsmaler, 1 Fabrikant künstlicher Blätter, I Goldarbeit», l Hebamme, 1 Holz-, Kohlen- und Sandhändler, 2 Käufleute, 1 Klempner««!- ster, I Lohnkutscher /1 Porzellanmaler, I Gchuhmachsrmeister. 1 Gtrllmachermeister. 1 wegen Verkauf« selbstgefertigter künstlicher Blumen und 4 Viktualienhändler. ' "v — Da nach den angeflellten Erörterungen die aus dem Elb- ströme befindliche Eisdecke in dessen ganzer Breite keineswegs dir erforderliche Sicherheit gewährt, um den Uebergang über dieselbe ohnt Gefahr zu gestattest, so findet sich der Stadtrath, um Un glücksfallen vorzubrugen, veranlaßt, vor dem Betreten de« Eise- auf der Elbe,an Stellen, wo nicht eine specielle Aufsicht durch Mitglieder der hiesigen Fischerinnung geführt wird, bei Strafe zu warnen. — Heute tritt mit dem Neumonde zugleich auch eine un sichtbare Sonnenfinsterniß ein; vielleicht, daß da der Mondwech sel, wie die Leute meinen, auch eine Veränderung de- Wetter- mit sich bringt. — Der hiesige volkswirthschaftliche Ortsverein nahm in seiner gestrigen Sitzung zunächst Act von der erfreulichen Nachricht des bevorstehenden Fallen- der Durchgangszölle im deutschen Zollver ein. Sodann wurde beschlossen, die als hervorragende Bolkrwirthr und Förderer national-ökonomischer Reformen bekannten Herren: Victor Böhmert (in Bremen), Braun (in Wiesbaden). Engel, Lette, Prince-Smith (sämmtlich in Berlin), Schulze-Delitzsch und Max Wirth (in Frankfurt a. M.) zu Ehrenmitgliedern de- Vcr- ein« zu ernennen. Die in der ersten Sitzung des Jahres für di« Dauer desselben zu treffende BorstandSwabl fiel auf die Herren Doktoren Rentzsch, Miller, EmminghauS (bildetm den bisherigen provisorischen Vorstand). Adv Judeich, v. Recko und Petermann. Den Rest des Abends füllte eine zweistündig« Debatte über den Bürgerrechtszwang. (Dr. I) Im zoologischen Garten, der mit außerordentliche») Ge schick und Geschmack eingerichtet wird, find neuerdings ein Eis bär, 3 ganz jung« Bärm u. s. w. angekommen. — Im Monat Decrmber des letztvrrttoffenen Jahre« find in da« hiesige Gtadtkrankenhaü- 154 Krank« ausgenommen, über-