Volltext Seite (XML)
1 Ns. .1:' k Tageblatt für Ersch.Ugl.Mor«. 7U Inserate, dSpaltzrile S Pf-, werden b.AH.7 lVo««t. ttt EL.) angenommen in der Expedition: Johanne»»«!!»« and Matfenhau«stral» «. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drodifch. .1 ''I Ir.1 st» Abonn. viertkljLbrlich »0 Ngr. bet unentgeldl. Lieferung in'« Hau». Durch die Aal. Post »iertelfahrltch »» «gr. «inzelne Kummer« s «a» Sonnabend, den 15. December lMl. 1 '.-1 D««<d«N, dm 15 December. — Ein StfindungSpalent erhielten: der Schuhmachermei- ster Wimmer in Dresden auf eine verbesserte Regulirung der Stichlinge an Nähmaschinen; die Herren Boden L Söhne in Großröhr-dorf bei Pulsnitz auf gewisse Verbesserungen an me chanischen Bandstühlen. — Von heust den 15. d. M. an tritt auf der Eisen bahn Meißm-Dre-dm ein erweiterter Fahrplan in Kraft, durch welchen zwischen beiden Städten täglich eine gegenseitig fünf malige direct« Verbindung hergesteM wird, während seither nur drei Züge täglich verkehrten. - Der WeihnachtsLazar verschiedener Gewerbtreibender wird in diesem Jahre nicht im Saal« de- Gewandhauses, sondern in dem Saal« und anstoßenden Räumen des Hotel de Pologne stattlichen. , Der diesjährige hiesige Christmarkt nimmt Mittwoch den 19 Dec. seinen Anfang und endigt Montag den 24. Dec. Abend». Der den inländischen Fabrikanten nachgelassene Grosso- Vormarkt findet Montag und Dienstag den 17. und 18. Dees statt. — Im November d. I. wurde das Bürgerrecht der Stadt Dresden 42 Personen, darunter 12 Frauen, verliehen. Don diesen epwarben 15 Personen dasselbe wegen Ansässigmach- ung, hie Uebrigen aber behusS der Betreibung bürgerlicher Ge werbe und 'Nahrungen und zwar: 1 Advocat, 1 Bürsten- machermeister, 1 Gasthosbesitzerin, 2 Gastwirthe,3 Hebammen, 1 Inhaberin einer. PrivaterziehungS- und Unterrichtsanfialt, 3 Kaufleute, 1 Lackirer, 1 Lederwaarenfabrikant, 1 Lohgerbermei- ster, 2 Mechaniker, 1 Mufikdirector, 2 Nadlermeister, 1 Obst händler, 1 Pfefferküchltr, 1 Platzbäcker, 2 Echänk- und Speise- wirshr, 1 Victualimhändlerin und 1 Weinhändler. — Me wir hört», ist Professor Sonst. Stöckhardt zu Chemnitz als Direktor des landwirthschaftlichen Instituts in Jena berufen Worden und hat diesen Ruf auch angenommen. Derselbe dürfte indeß vor Ostern L. I. sein neueS Amt nicht antrrten. , Dir ,S. Dfz.* berichtet: slnsern Dresdner Mitbürgern könne« wir die erfreuliche Rittheilung machen, daß nach einer am Mittwoch rin-tgaugtnen Verordnung de» k. Ministerium« de« Innern eine wichtige und langjährig« Streitfrage zu Gun- pen dtr Bürgerschaft entschiede«.-worden ist. Bei Feststellung de» die 12, Abtheilung der allgem. St.-Ordn. umfassenden Lo calstatut« sollte bekanntlich dm Lommunvertretern ihr bisher auSgeübfet Hecht, bi« zweit« «athsstellt (Stelle de« ersten Bür« grripeHerS) bei esntretender Erledigung nach freier Wahl zu bes«M Mftlahin «sttzogeu werden; in gleicher Weis« sollt« die zwiDn SHMttz Stadtverordneten getroffene Pereinba- DÜ'-'E «i tchi.'t ft'::»^ . ' . ;. rung wegen der Ausrückung der besoldeten EtudtrathSmitgliedrr nur insoweit Geltung erhalten, als in der Zahl der jetzigen, auf Lebenszeit angestelllen Stadträthe keine Vermehrung eintritt. In beiden Punkten hat nun da« k. Ministerium nach nochma, liger Erwägung und bei der «sichtlichen Uebereinstimmung bei» der städtischen Kollegien den Wünschen der letzteren nachgegeben. Hiernach werden künftighin, auch wenn die Zahl der besoldeten SiathSmitglieder vermehrt werden sollte, immer nur dir drei letz ten der juristisch befähigten Stadträlhe, oder fall« sämmtlichr Mitglieder juristisch befähigt find, di« vier letzten ein Recht der Ausrüstung in die höhere Besoldung nach Perhältniß der An- cirnnetät haben, wogegen die übrigen Stellen, mit Ausnahme dt- Oberbü'grrmristerS (§. 294 d. Et.-O) iNSgrsammt nach der freien Wahl der Stadtverordneten zu besetzen find. Wir heißen die vorstehende Entscheidung doppelt willkommen, weil einerseits die Stadtverordneten der unangenehmen Nothwendig» keit überhoben werden, sich in dieser Angelegenheit Nochmal« be schwerend an die Stände zu wenden, andererseits aber der bei den Stadtrathswahlen bisher eingehaltene, hin und wieder durch stadträthliche Verwahrungen angcfochtene Usus von jetzt an eine feste statutarische Basis erhält. — Zweite Soiree für Kammermusik. Das Pro gramm brachte zuerst das Trio für Pianosorte, Violine und Violoncell in k-moli von Haydn, und wurden alle drei Sätze von den Herren Blaßmann, Hüllweck und Grützmacher sehr gut vorgetragen. Die edle Einfachheit dieser lieblichen Compofition wirkt auf jeden Hörer erfreuend und behaglich, weshalb denn auch dieses Werk nie veraltet. — Dasselbe können "wir jedoch nicht von dem darauf folgenden Quartett von Schumann sa gen. Hier tritt uns nicht allein di« bereit- öfter erwähnte Zerrissenheit der Schumann'schen Compofitionen entgegen, ja wir vermißten selbst die einheitlich« Form und fayden einen großen Mangel an irgend melodischen Stellen vorherrschend. Daß auch in diesem Quartett zuweilen zündende Gedanken Vorkommen, wollen wir nicht in Abrede stellen, allein dieselben entschädigen nicht für manch« Längen und viele- Unerquicklich«. Würden nun du Herren Hüllmeck, Körner, Göring und Grützmacher diese so schwierige Compofition nicht so. gut. vorgetragen ha ben, so dürste die Aufnahme Seiten de« Publikum- leicht noch eine kälter« gewesen sein.Da- Trio von Beethoven erfrischte dafür wieder um so mehr und erfreut« sich mit Recht de-leb haftesten Beifall«. — Schließlich dürfen wir obengenannten Her ren noch den Wunsch auSsprechen, un« recht bald mit dem Bortrag eine« Quartett- von Ries, Fr-ca, Spohr oder Rom- berg zu erfreuen, da diese Lomponisten de« Schönen viel und in der Auswahl gewiß Vortreffliche- geschrieben haben. ^ , ) k