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Z L r L S ß'? >v r bogen Lehrern vterei, >ff> iler. Adler, leine der UM»»« : We dw ind iß ah« abzugeben. Herrn ltervä m»- )riu«v lvk M'WI. 6-^ Tageblatt fSr *rsch. ttgl. Mora. 7U. Inserate, bSpaltze«» k Pf., werde» b. «b.7 bis LN.) angenommen in der Erdedttton: JohannrEe« nnd »ats,nhan«ßraß« «. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. !^ZZ77 Abonn. vierteljährlich 20 -lg«, bei unentgeldl. Lieferung in'« Hau«- Durch die «gl. Post »tetteljährlich »» Rgr. Einzelne Kümmern 1 Rgr. Tonntag, den 2. December 1N«V. Ai .)» Dre-de«, dm 2 December. — Se. Mas. der König hat di« Versetzung des Gerichts raths beim Bezirksgericht Borna,- Carl Friedrich Werner, zum Bezirksgericht Leipzig beschlossen und den Actuar beim Bezirks gericht Dresden, Heinrich Ferdinand v. Koppenfels, unter Er nennung »um SerichtSrathe beim Bezirksgericht Dorna ««gestellt. — Se. Maj. der König hat dem zeitherigrn Stellvertre ter des Oberstaatsanwalts, Staatsanwalt Carl Friedrich Ru dolph Heinz«, di« Stelle des ersten Staatsanwalts am Bezirks gericht - Dresden übertragen. — Ihre Kgl. Hoh. die Prinzessin Georg besuchte gestern in Begleitung Ihrer Hofdamen die Spielwaaren-AuSstellung von G. D. Atra- und machte daselbst mehrfache Einkäufe. — Soeben ist der von der Zwischendeputation der ersten Kammer erstattete Bericht über die Kirchenordnung auSgegeben worden. Mit «uSnahme des Herrn v. Zehmen räth die Depu tation (Res. v. Friesen) an, die Kirchenordnung mit mehreren (zum Theil nicht unwesentlichen) Modifikationen anzunehmen — Oesfrntlich« Gerichtsverhandlungen: AUS der ersten der am vorigen Freitage stattgefundenen Einspruchsver handlungen war zu ersehen, wie Herr Eteinmetzmeister Sräßler tN Blasewitz einem gewissen Zöllner au- Großdobritz, dem er auf seinem Werkplatze daselbst einen Stein für eigene Rechnung zu bearbeiten -«stattet hatte, der aber mehr dem süßen Nichts thun gefröhnt und Herrn GräßlerS Leute dadurch zuweilen m>t abgehalten haben mochte, bei gebotener Gelegenheit einen tüch tigen T>rnkzett«l gegeben, ihm mit dem Richtscheit einig« Hiebe über den Rücken versetzt und zum Werkplatz hinau-gemaßregelt hatte. Da r« dabei nicht ohne einige sichtbare Contufionen, über deren Vorhandensein ein ärztliches Zeugniß beigebracht wor den, ab-egan-en war, so erhob Zöllner Klage wegen Körper verletzung, unter gleichzeitiger Beantragung auf 20 Thlr. Schmerzrngeld. Da jedoch die fraglich« Körperverletzung dem Gericht als ganz unerheblich erschien, so bekam Zöllner auch twch den Schmerz zu. erfahren, daß er mit seinem darauf ge richteten Antrag« abgewiesen wurde. Herr Gräßler jedoch, wel- cher der an seinem Ankläger in Folge von Anreizung execu- tirten Prügel keineswegs abrrdig gewesen, wurde mit 1 Thlr. Geldbuße belegt, was. er selbst jedenfalls billiger fand, als sein Ankläger. Venn er selbst erhob dagegen keinen Einspruch, wohl aber Zöllner, dem diese Strafe beispiellos gering erscheinen mochte. E» half ihm aber leider nichts, denn da« Bezirksge richt , bestätigte das erste Urtel und legte Zöllnern auch noch die Einspruchskosten auf. — Bei der zweiten, wider Amalie August« Bocher aüS Riederstaucha wegen Diebstahls anberaum te» Hauptverhandlun- fand Vertagung statt. — Der dritte Anspruch war von dem Privatier Herrn Isidor Kaim allhirr erhoben. Die sehr gefüllten Tribünen zeugten von dem beson deren Interesse, das diese Verhandlung namentlich in gewissen Kreisen des Publikums erregt hatte. Herr Kaim, ehemals Ad- vocat in Leipzig, httte beim k. Oberappellation-gericht Wieder aufnahme einer früheren, auf Grund eine- au» Verwaltung«- geldern Sr. Durchl. dem Fürsten Georg von Schönburg-Wal- denburg vorgestreckten, von diesem unbezahlt gelassenen Dar- lehn-, geführten Untersuchung beantragt und unter den neuen Beweismitteln eine Rechnung und rlpe Notiz angeführt, welche die k. Staatsanwaltschaft zu Leipzig in Folge eines Gutach-' tenS de« Herrn Prof. Erdmann angefochien hatte, als Mittel, das Gericht zu täuschen. Es war die«, wie am Gerichtsbret ersichtlich gewesen und auch in der Vorankündigung vom Don nerstage angegeben wurde, als Fälschung angesehen worden. Da aber da« Gutachten schwankend war und nur einige un bedeutende Zeichen und Worte berührte, auch über seine Au<- drucksweise Zweifel entstehen ließ, so hatte das hiesige Gerichts amt, als derzeitige kompetente Behörde des Angeklagte», densel ben in Mangel vollständigen Beweises der Schuld klagftei ge sprochen. Damit aber war Herr Kaim nicht zufrieden, sondern wünschte unbeschränkte Freisprechung. In der deshalb anberqum- ten Einspruchsverhandlung war derselbe in Person zugegen und setzte in ebenso gewandter als gemessener Red« di« für ihn sprechenden Gründe auseinander. Her Staatsanwalt -Held ver mochte jedoch eine Abänderung der früheren Bescheid» nicht zu beantragen und das Gericht bestätigte denselben. — Graf v. d. Recke - Volmerstein theilt den weit über tausend christlichen Menschenfreunden, di« sich in Folge seine» Aufruf- so liebreich bereit erklärten, syrische Waisen aufjuneh- men, mit, daß ihnen die Freude wohl nicht zu Lheil werden wird, Märtyrerkinder ans Herz drücken zu können, denn der au- Syrien zurückgekehrte General Graf v. d. Gräben schreibe ihm: »Habe ich recht gesehen, so werden nicht viele dem An erbieten folgen. Erstlich ruhen viel« der verwaisten Kinder schon im Grabe. Noth und Hitze ohne Obdach war Anfangs zu groß. Zweiten- ist Familien- und HeimathSlftbt dort sehr stark. Man schickt Kinder und Verwandte nicht leicht über'- Meer. Endlich sind die Verwaisten meist Maronitrn (der lateinischen Kirche angehörig) oder Griechen, und beide Kirchen nehmen sich ihrer Verwaisten treulich an, und di« wenigen Evangelischen, meist Bekehrte nordamerikanischer Mission«!«, werden von dort her versorgt." — ES blltbe somit zu der persöulichen Ver sorgung der Waisen Nicht» zu thun übrig, als Geldbeiträge zu geben. — Bon heute an werden im Locale de- sächs. Kunstvereins neu ausgestellt: Die Ankunft der Sixtinischen Madonna in Dru den, Oelgem. von Theob. v. Oer; Kindergruppe, Oelgem. nach der