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AM. t«-l M-ra, 7 st. Ins««»., »M»altMe 5 Pf., werde» d. «b.7 angenom««, ^»«i Drpttzittoikr Jodannrs-«llee Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Dxobislh. Abonn. vterteliShrlich LN Rgr. bet unentgeldl. Lieferung in'« Hau«. Dur» die «gl. Post vierteljährlich »» Star. Einzelne Stummer» I.Nar, Tonnabend, den 1. December Dresde«, den 1. December. — Auch am vorgestrigen Tage ist in dem bisher gün stigen Verlaufe der Krankheit I. k. Hoh. der Frau Kronprin zessin kein« Uckerbrechung «ingetreten. Höchstdieselbe befindet fich jetzt auf dem Wege der Genesung. Die vülletin« werden des halb mit vorstehendem geschlossen. — G«. Maj. der König hat gestattet, daß der Domherr und Friedensrichter 0. zur. Eduard Friederici, auf Gaschwitz, ji» Leipzig da« von Sr. Durch!, dem Herrn Heinrich I.XVH. Fürsten Neuß jüngerer Linie ihm verliehene Prädikat als Ge heimer Höfteeth in hiesigen Landen führe. He. Maj. der König hat dem zweiten Adjutanten Sr. k. Hoh. des Kronprinzen Albert, Oberleutnant v. Radle, das Anvrhmen und Tragen de- ihm verliehenen Ritterkreuze- dritter Alaffr de« k. k. österr. Ordens der eisernen Krone gestattet. Sr. Maj. der König hat den Leutnants v. Bünau dom 2. Aester-Reg. und Unger vom 8. Jnf.-Bat. die nach- gesuchte (Entlassung arz« der Armee bewilligt." ' —Mit aÜrrhtLster Genehmigung hatda- Ministerium des Innern Hein Pfarrer Ll. Earl Gottlieb Just in Müh lau für die von demselben bei feiner Anwesenheit in Leipzig am 12 April d. Z. mit Muthiger Entfchlossenheit und mit Nichts» tung der und der strMM sttzrritUM ..... , Lebensrettungsmedaille 'in Höft Mt der Befügniß, dieselbe am weisteN Danvd zu tragen, verliehen. 77^-' Heii ÖteNaSzt der medicinischen AbtheiluNg des Stadt- kranketftauW Walthers ist zum Geh. Medicinalrath im k. Ministerium deS Innern ernannt worden. Wie wir vernehmen, sst inde^n begründete Pvffüung vorhanden, daß diese ehrenvoll« Berufung dies'stMnSreiche Wirksamkeit jene« ausgezeichneten Arz te« ist unseteck stLdtlschen -Ltankenhause nicht unterbrechen wirb: Zß der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer motivirte Abg. Iungnickel dW in der porigen Sitzung von ihm und Ge- nosstn gchevtm, aufHP.iederembringung der dem Landtage von 1S4st^5v vorgeletztm Gesetzentwürfe wegen Abänderung der BerfassungSurküNdr ^und Wähl der Abgeordneten abzielenden Antrag,' Hierauf beschloß die Kammer, für di« Beratyung der Militärgericht«^ unt Prozeßordnung eine abgekürzte BerathungS- wetst, mir m Arsten Kammer, eintnten zu lassen, und fuhr ftdustn irr-tzer fpeeiellm «erathung de« Gewer-egesrtze« fort, wo- reifere Alter fich schämt, und benetzten sie mit den LhrLnen einer freilich jzu späten Reue. In der That, wenn man fich diese leben-frische. Jugend betrachtet«, so war schwer zu begreifen, durch welcherlei Verwahrlosung sie auf den Weg de« Laster- gerarhen sein mögen, den sie seit Jahren mit eigmlhümlicher Beharrlichkeit fortwandelten, durch «inen unzertrennlichen Kreundschafttbunh mit einander verknüpft, welcher schon «ähren» der Schulzeit, zwischtir ihnen geschlossen und nach dieser treulichst, bewährt worden war, der aber freilich eine« besseren Zweck- würdig gewesen wäre. Die beiden Mädchen hießen Marie AMie Dusch und Johanne Marie Schindler, beiderseits rechtlichen Eltern allhier angrhörig. Der Elfteren Vater war Kutscher im hiesigen Hotel de Syre. und da die, wie es scheint, äußerst genußsüchtige Tochter, wenn sie au» der Schule kam, ihn zuweilen dort besuchte und Gelegenheit fand, zur Befriedigung ihrer Gelüste sich unbemerkt fortzubringender Gegen stände zu bemächtigen und dieselben zu verkaufen. Namentlich ge- schuh die- kurz vor ihrem Austritt aus der Schule mit etwa 2V leeren Weinflaschen und etwa lt)—12 Sodaflaschen, die sie nach und nach wegpracticirte und resp. für I .Ngr, und L Pf. an den Mann brachten. Ihre Mgenösssn. die Schindler, wußte davon, war ihr bei dem Vertrieb'förderlich und bekam auch einen.Ikhril des unrechtmäßig erworbenen Geld«-. Nun war zwar diese« Vergehen auch ein Gegenstand der betr. Anklage; Hr. Staatsan walt Held aber beantragte in, seinem Schlußvortrage Straffrei- sprechung, weil dasselbe von Beiden sm Alter der Unzurechnungs fähigkeit begangen worden sei. Ander- über war die- mit andern bon ihnen im fernem Verlauf der Zeit verübten Eigenthumivrr- brechen. Beide Mädchen waren zu Ostern I8S8 constrmirt wor den und kurz vor Weihnachten desselben Jahre- stahl dir Busch dem Hausknecht in dem Hotel de Taxe aut dessen Stuhr ein Paar noch ganz neue Beinkleider, im Werthe von SV» Thlr., versetzte sie auf dem Leihhaus« für einen oder anderthalb Thaler — auf welchem Wege sie dir Schindler, jedoch ohne behülflich zu sein, be gleitete — und vernascht« da« empfangen« Geld mit dieser in Ge- meinschoft. Ein Streich aber, wie man ihn solchen Kindern kaum zutrauen sollte, wurde zwischen ihnen im September L. I. ver abredet. jedoch von der Schindler allein au«gesührt. Diese hatte in Srfährung gebracht, daß ihr Vater eine Summ« von 70 Thlr. in seinem Secretair aufbewahre. und redete,ihrer Deelenfrenndin zu, fich diese- Gclde- oder mindesten- eine« Theile« desselben zu bemächtigen, zeigt« ihr auch, wie sie mit Hilft eine« Bohrer-, was ihr Vater auch schon einmal geihan, da« Schloß öffnen könne. Allein die Busch mochte zu einem solchen gewagten Unternehmen doch nicht den gehörigen Mnth f'ben und unterließ die That. Dä machte sich di« Schindler selbst an- Werk uyd entfremdet« zu- Mdttst riur einige Thaler zu dem Behufe, fich ein damit versetzte« Kleid Micher riuzulösen. Infolge weiterer gemeinschaftlicher lieber-