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nnomrrmmiZ aiktli-M nic--! I»7 illib - EM.,tSgl. Mara. 7U. Inserate, d^Pqltzetl, k M.. werd«»b.Abi7 l«°nnt.bisru.)ana.n°mm.n Unterhaltung uyd GeschSstSverkehr. ^ ———- Durch die Kql. Post vlerteliÄMeh tn ^«r^dM:J°h7nnS ^Nnd WaistNb«u«sira-e k.> l »» Ngr Einzelne Nummern" H N«l ^ ' Mitredacteur: Tkeaffor Npakifch. Dresden, dm Sy. October. , / — Gr. K. H. der Kronprinz iss gestern früh 4 Uhr von Glbyllmort wieder hier ein getroffen, — V«fs«ntliche Gerichtsverhandlungen: Es wird Manchem dj« eigenthümliche Anrede eines rasfinirteu Diebe- de- kannt sein, "der einen begangenen Pferdeviebstahl mis den Worten mtschuldigte: „Ich fand unterwegs ein«n Strick, und alz ich nach Haus« kam, hing ein Pferd dran." An diese eigenthümliche Ae- schhnigung wurde man unwillkürlich in der Häusitverhgndlung am vorigen Sonnabende erinnert, wo der tzSjährlge SatilerMeister und »rmmhausbewohner GotUoh HBmnncht PergexUüS MeiMn «e- gen eben dieses Vergehens vor «Stricht stanh und seine Thal in eintr Weis« zu Vicht- stempeln wollte/ welche der obigen Ausrede ähnlich wat wie rin Ei dem andern. Er ,scheint.in Meißen und Umgegend nicht eben «inen guten Leumund zch '«nießen, denn die Eeyrd'armerieanztige nannte ihn «inen .übxlbekWigten und mehr mals bestraften „Menschen". Er aber wollte durchaus noch keine Shafe erlitten haben, weshalb man an das Bezirksgericht Meißen requirirt und erfabrrn hatte, daß dem nicht sp sei. Auf di« zu Erklärung dieses Widerspruchs an ihn gerichtete Frage, ob e- denn in Meißen noch einen Sattlermeister ganz gleichen Namens gäbe oder gegeben habe, wollt« er das durchaus nicht wissen. Als ob Innung-verwandte einer und derselben Stadt, vollends wenn sie Einen Namen, sichren, einander nicht auf da» Genaueste kennten. Man sah daher deutlich, daß «S ihm nur darum zu thün war, de- ihm wegen Apt. Hüll jetzt sehr nachtheiligen wiederholten Rück fall zu perhorre-ciren. Er erzählte den Unfall, wegen dessen er sich auf der Anklagebank befand, in höchst naiver Weise folgender maßen. Hm 12. Septbr. d. I. Atzend- halb 10 Uhr habe er sich Huf den Weg gemacht, um bei einer angeblichen Muhme, die er jedoch nicht näher zu bezeichnen beliebt«, sich etwa- zum Lebens unterhalt zu holen. Da sei ihm nun kurz vor Sachsdorf bei Wil-druff gegen Mitternacht ein Pferd entgegen gelaufen und nicht wieder von chm gewichen. 3n der Absicht, «S seinem Herrn wieder zuzufuhren, fti er — nicht, wa« das Einfachste war — nach Saa-adorf .hinein seine« Wege- weiter, sondern retour über Steinbach. Pennrich und Dresden — über di« Marienbrück« da- selhK yach,Kisrnb«rg gegangen, wo .zufälliger We.se* an die- sem Tag« Hoßmarkt.gewesen, und habe dors das Pferd »aus Spas" tchesu. HHchtzr sür so Thlr. zum Kauf angrboten. Puf dm., Einhalt, daß der Weg zu dem mutbinaßlichm Eigmthümer doch unizöglich ihn ubm>ft Elb« hätte führen sollen, dcch e« viel- mehr an chm , gewesen sein würde, seinen Hund nach Sachsdorf hiqeq, Ml Wächter oder,VrtSncht,r zu bringen, antwo«sete «r: .HennKch. gewußt hätte, daß r< Herr Wlttigm gehör« , da hätte ich. «S ch« ,,icht -M>üadt«n chänd««^ «itdergegehmi»- Mer : .ich weich« doch chicht che- Macht- herein gehen in-die Ställe, das wäre noch schöner !" Daß Berger aber blos nne' Lndustriereise üntep- nvmmm habe, eben in der Absicht, sich eines Pferdes zu bemäch tigen, möchte schoü auS hem e'genihümlichen Zusammenfällen d«S RoßmarkteS hervörDen; vielleicht aber war sem Zweck ngr der. gewesen, fern von Meißen irgend etwa«, wa« ihm in di« Hände fiele, zu stehlen,- denn um di« Mlldthätigkeit einer Muhme anzu gehen. rückt man ihr nicht mitten in der Nacht vo«- Quartier. Der Ejgmthümcr de« driiihalbjährigen, durch hi« GerichtLtak« später auf 1VV Thlr, gewürdertm Pferde-, der GutSbefitzsr Wit» sig aus SachSdorf, verbreitete aber durch sein brschworeneS Zeug- Nih da« «rsordrrliche Licht über die mpsterieus« Sache. Dieser thr lt« mit, daß er am Abend beS 12. Seplbr. mehrere Wagen voll Hafer in seinen Hof gefahren und de-halb die Hofthür nicht habe zumachen können. DaS junge Pferd habe sich freilich schon manchmal loSgemacht und sei zur Stavihüre herauSgelaufm, sei aber dann entweder im Hofe geblieben, ader, wenn «S sich auch auf die Dorfgasse begeben, in kurzer Zeit bald selbst wieder zu- rückgekehrt. Hätte es auch in jener Nacht den Ausgang gewon nen, so wäre e« sicher an dem vollen Haferwagen stehen geblie ben, zumal da die Passage am Thore so mg gewesen sei. daß eS schwerlich versucht haben dürfte, sich hlndurchzuzwängm Aber davon sei im vorliegenden Falle auch gar keine Rebe. Denn er Hab« eben au« diesen Umständen sich bewogen gesehen, vor Schla fengehen das Pferd doppelt zu befestigen und. die Stallthüre in «iner Weise zuzumachm, daß «S sich den AuSgang unmöglich selbst hätte schaffen können. Demnach sei e- unzweifelhaft, daß Berger seine Beut« aus dem Stalle herauSgrholt habe" Berger hatte übrigens so wenig Geld bei sich geführt, daß «r sein« eigenen Angabe nach auf dem EhausseehaUsr zwischen Dresden und Mo- ritzburg bei dem dafigen Einnehmer sein« Mütze als Pfand für da- auf der Rückkehr zu erlegende Chauffeegeld hatte zurücklaffm müssen. Da sein« ärmliche Kleidung so w>« der Spottpreis, um den er da« schöne Pferd, da« dem Besitzer kaum um dm Dop pelbetrag der gerichtlichen Taze feil sein würde, dem Händler an- bot, sofort dessen Verdacht erregte, so wurde in aller Stillt auf dessen Veranstaltung der Genrd'arm requirirt und jetzt war für Bergern Hoffnung unv Freude au«. Er gab sich zwar all« Mühe, di« Sache Cur aus «mm Sünddiebstahl hinaü-iaufm zu lassen, und auch sein Bertheipiger, Herr Adv. Kaiser, suchte auf Grund de« von dem Angeklagten gelieferten schätzbaren Material« einen solchen zu «onstatiren. indeß der gemeine Diebstahl lag zu offen vor und Herr Staatsanwalt Held entwickelt« da« Vorhandensein desselben mit gewohnter Klarheit und übrrzrugmdm Brredtsamkrit. Da« Gericht vrrurtyeilt« Bergern daher zu 2 Jahren und t Lag Arbrit-Hau-. , -7 Orffentliche Gericht-Verhandlungen: Dienstag den 30. Qct. Vorm. S Uhr Haupt-Derhandtung pider den ßki-