Volltext Seite (XML)
ni/1 ,ib Sn. t--s :S li-I 1'^ -1 I l I rU SW t«gl. «»ra. 7«. Inserate, bi« LU) angenommen " dtt «xtzeditio«: JohRineS-Allee . «ad »aisenhausstraße «. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drobisch. Abonn. vierteljährlich US Ngr. dei . aneat-rldl. Lieferung in « Hm»«. Durch die Kgl. Post vierteljährlich S» Rgr. Emrelne Nummern 1 Ngr. 4MSB8. Ältonta^ den 24. September mW». DreAdeu, dm 24. September. — Italien. Ueber die Niederlage, welche Lamoricibre bei dem von ihm unternommenen Angriff gegen den sardinischen Geüttal Cialdini erhalten hat und die unmittelbar vorherge- gangenen Kegebmheiten ist jetzt Folgende« bekannt geworden: Am 14. Sept. gelangte «ne Lolonne päpstlicher Truppen, die in Sinigäglia gestanden und abzeschnitten ju werden gefürchtet hatte, noch glücklich durch eine piemontesische Division hindurch und rettet« sich nebst jwei Stück Geschützen nach Ancona. La- moricidre meldete die« sofort an Msgr«. Merode von Tolentino au«, und da man in Paris Lamoriciere große Ding« zutraute, so gipfelte man da« Glück vom 14. Eept. zu einem glän zenden Si«g« auf. Ein solcher wurde aber erst vier Tage spä ter erfochten. am 18. Sept.. aber nicht von Lamoricivre, son dern von Cialdini; am 15. Sept. stand Lamoriciöre mit sei ner Hauptmacht noch in Tolentino, das südwestlich von Ma- crrat« in der Richtung auf Camerino liegt. Am 17. war Lamoricibre auf der Landstraße nach Loreto bi« über Reca- Wstt vorgtgangtn und griff nun am 18. Sept. Eialdini bei : Gastelfidardo an, einem Oertchen nördlich von Recanaki, halb- wetzt/jwischen Loreto und Osimo, welche« letzter« gerade südlich , von Mconä liegt. Der päpstliche Oberbefehlshaber hatte 11,000 /Mann beisammen. Mit diesen griff er an, während die Br- Atzung von Ancona, die durch den Zuzug der Lolonne von ssinigaglia auf 4000 Mann angemachsen, war, einen statten j Dsttfall.machte. Da», Gefecht war heiß^ aber von kurzer Dauer,, da der päpstliche Führer Alle« auf die Line «arte de« ungestümen «ombinirten Angriff« gesetzt hatte. Di« Vetei- Nigüng tzr« Hauptcorp« mit per., MatzUng von Ancona miß lang, vollständig; auf dem Kampfplatz« fielen den Piemonteseri 6 Kanonen. eine Fahne, 000 Gefangene und viele Verwundete iw die Hände, darunter der tapfere General Pimodan, der in der Sfacht vom 18. auf den 19. Sept. an seinen Wunden starb. yanMici-re'« Perlust« waren solcher Art, daß er auf schnellem Stoffe nur nebst einigen Reitern Ancona erreichte, des sen «»«gefallene Besatzung von den Piemontrsen scharf verfolgt ward. Die nächste Folge des Tages von Castelsidardo char die Lapitulation de« größten Theil« der päpstlichen Arm«, in der i den ausländischen Söldnern Rückkehr in ihre Heimat zugestanden ward. Außer Ancona ist da« ganze Land von päpstlichen Trup pen frei, und auch gegen diese Festung hat der Angriff von der Seefeste bereit« begonnen Cialdini hat, nachdem er die nöthigen Streitkräfte zur Belagerung der Festung auf der Landseite zurück- gelassen, sein Hauptquartier nach Tolentino verlegt, wo Lamori« titzr» am IS. mit dem Gro« seiner Armee stand. Da Texamo- dir nördlichste Stadt im Neapolitanischen, bereit« ihre Kundge bung für da« «in« ungetheilte Italien gemacht hat, so wird eine allgemeine Proclamirung Victor Emanurl« in den gesammten Ge bieten zwischen der Romagna und dem Neapolitanischen nicht auf sich warten lassen. Im Tiberthale ist der Gang der piemontefi- schen Operationen nicht minder rasch und entscheidend. Schon hat sich auch im Geburtsort des Tacitu«, in Terni, an der un teren Nera, dem Nebenflüsse der Tiber, einer Stadt.von 9000 Einwohnern, «ine provisorische Regierung gebildet, während auf dem rechten Tiber-Ufer eine Schaar Freiwilliger unter Mast auf MontefiaScone, nördlich von Viterbo, marschirt. Da die franzö sische Regierung neuerdings entschlossen scheint, nicht blo« Rom und Civita-Becchia, sondern da« eigentlich« Patrimonium Petri, da« Land auf dem rechten Tiber-Ufer zwischen der Tiber und hem Meere, zu vrrtheidigen, so hat sich «ine französisch« Kolonne pon zwei Kompagnien von Civita-Becchia nach Biterbo ausgemacht, um diese Stadt vor einem Handstreiche zu decken. Daß Bllerbo selbst von Mafi hart bedroht ist, beweist folgende Turin« De pesche vom 80/September: »Die Tiberjäger haben gestern m Montrfia«conr die deutschen Söldner angerissen und dieselben bi« Biterbo verfolgt.'' — Der Ehef de« hiesigen großen Handlungshaust«, Herr Consul Ubrgham Gottwaldt Hesse, feierte gestern und vorgestern sein -Ojährige«. Ehejubiläum unter aufrichtiger Theiluahm« sei ner weitverzweigten Familie, Freund« und EeschäftSgenosen, Welche dem goldenen Jubelpaare die Zeichen ungeheuchelter und inniger Liebe darbrachten. —. Au« diesem Anlaß hat,der wfür- dig« Jubilar den Petrag von ,100 THIrn. zur Bertheilung an hiesig« versch-mt« Arme der »rm<nversorgung«bchörde übergehen. — Es wurde in einem im Jnseratmtheilr diese« Blatte« vor einigen Wochen enthaltenen Aussatz« auf «inen wohlfahrt«- polizeilichen Uebelstand hinsichtlich der Beschaffenheit der Dach rinnen und de« Dachstuhl« in dem Hause Nr. S auf her LandhauSstraße hingewiesen. Mit Genugthuung theilen wir heute mit, daß dem gerügten Uebelstand« schleunigst. Abhilfe geschehen ist. «« mag nun diese der Oeffentlichkeit geleistete Eonnivenz der Besitzerin oder der Aussicht führenden Behörde zu Gute kommen, wir sprechen, derselben mit Vergnügen unser« Aner kennung au«. S« zeigt sich in diesem Falle wieder einmal recht deutlich, wir wirksam zuweilen dir Presse werden kann, wenn auch deren Vertreter in Folge derartiger Rügen sich zu weilen ungerechtfertigte Anfeindungen gefallen lassen müssen.- — Orffentliche Gerichtsverhandlungen: Heut« Montag den 24. finden folgende Verhandlungstermine statt: Vor mittags 9 Uhr wider Christian Gottfried Schneider und Richard Alexander Rose wegen Wucher-und beziehentlich geleisteten Beihilfe; Vorm. 10 Uhr wider die verrhel. Wilhrlmine Wustmann wegen Körperverletzung; Privatanklagesache Carl August.Mathaeu« und Genossen vontru Johanne Christiane Schneider. Vorsitzender: Ge«