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ämmrrer« N-ttf-i. INgr. >St.3 - r -ukaischm nnig gele- ;u vermie- igung mit s. Blatt««. Zett (neue sofort oder u b<zieh«n. . recht«. -Ml-,—>— »6N 8 klLllv- anino chsnstlunß »» ^ » guter Fa- n bei einer in« Wirth- e und Gr eine« Stu ft als Ver- werden ge- »er Expedi- unter den en. i Sie unser« hnen hän- >d un«g«n- rgenomme- ieselben, al« da« Band nur um so 'ltern 3. u. St. htigkeit we- e Handar- htfertigt ist. ärung zur Fischer er mich im 'ickwünschte, >st«n Dank. Ersch.tjgl.Msrg. 7U. Inserate, ».Spalt,eile S Pf., werden b. Ab. 7 (Sonnt. l»i»8U) angenommen tn »n Expedition: Johannes-Allee und Waisenhaulstraß« S> ^ 857 Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Abonn. vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in'« Hau«. Durch die Kal. Post vierteljährlich 2» Rgr. Einzelne Nummer« 1 Ngr. Donnerstag, den 13. September «««<». aßeneck«. Dre-den, den 13. September. — Se. Maj. der König hat dem Pfarrer Gottlieb Fried rich Wagner zu Zscheila aus Anlaß seines 50jährigen Amts- jubiläum« da« Ehrenkreuz des Verdienstorden« verliehen. — E«. Hoh. der Prinz Wilhelm von Baden ist gestern früh ! Uhr von Berlin hier ringetroffen und im Hotel de Taxe abgetreten. — Laut Bekanntmachung findet vom 1. Oct. an beim k. Hofthealer ein Abonnement statt. Die Preise desselben sind folgende: Jeder Platz in den Logen des ersten Ranges und des Amphitheater« 20 Ngr.; jeder Platz in den Logen des zweiten Ranges, mit Ausschluß der Fremde. -Logen Nr. 14 und 29, 15 Ngr.; jeder Platz in den Sperrsitzen der Mittel-und Seiten-Galerie des dritten Ranges 12V» Ngr.; jeder Platz in den Mittel-Logen Nr. 2, 3, 4, 5 und 6 de- dritten Ranges 6*/2 Rgr.; jeder Platz in den Mittel-Logen Nr. 1 und 7 und in den Seiten-Logen Nr. l und 3 de« dritten Ranges 5^t Ngr.; jeder Platz in den Sperrsitzen des Cercle 20 Ngr. Das Abon nement erstreckt sich auf die 6 Wochentage Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag. Freitag und Sonnabend und wird auf einen Monat festgestellt. — Die alljährlich stattfindende Revision der k. öffentlichen Bibliothek wird in der Woche vom 17. bi« 22. Scpt. d. I eintreten. Au- diesem Grunde werden nicht nur alle ausge liehenen Bücher zurückgefordert, bi« 6. Oct. keine verliehen und bi« zu letztgenanntem Tage auch Leser zur Benutzung im Lo cale nicht zugelassen. — Oesfrntliche Gerichtsverhandlungen: Vorgesten standen in zwei aufeinanderfolgenden Hauptverhandlungen zwei Jnculpaten vor Gericht, die gewiß bei jedem Hörer da« Mitleid reg« machten. Denn obgleich der erster« wegen Diebstahl« schon einmal mit 4 Wochen Gefängniß bestraft worden war, so erkannte man doch unschwer, daß dies« Leute nicht zu der an jener Stelle so oft zu schauenden Klasse von Betrügern und Spitzbuben zu rechnen waren, vor deren kühnen Griffen die Umgebung nicht ge nug ihre Siebensachen hüten kann. Der erste war der Hand arbeiter I. G. Schäfer au« Braunsdorf, früher in Grumbach wohnhaft, 38 Jahr alt und Familienvater. Im Winter 1857 bi« 1858 hatte ihn einmal die Roth fürchterlich gedrückt, und, wie er sich au«drückt«, .von Hunger gequält", verfügt er sich zu dem mit Kartoffeln wohlgefüllten Keller eine« Bauern, den der selbe, wir die« häufig der Fall ist, auf einem seiner Feldstücke außerhalb de« Dorfe« hat. Ein Nachschlüssel Hilst die Thür öff nen und ein Sack wird mit Kartoffeln gefüllt und in die Behau sung getragen, wo die hungernden Kinder schon sehnsüchtig harren. Da« Gelingen der That ermuthigt ihn zu neuen Versuchen, ob gleich eine ziemlich« Zeit verstreicht, ehe wieder Noth eintritt und er zum abermaligen Diebstahle seine Zuflucht nehmen muß. Es ist dies im Ganzen viermal, zuletzt im März 1860, geschehen, und jedetmal mit derselben Quantität von einem reichlichen halben Scheffel. Endlich aber mochte er doch erwischt worden sein, man erfuhr nicht wie. und die Sache gelangte zur Anzeige. Herr Staatsanwalt Metzler nahm sich de« armen Manne« menschen freundlich an, und wies darauf hin, daß, wenn er in dem Keller z. B. eine Flasche Geisenheim« auSgetrunken hätte, da« Gesetz ohne Antrag des Verletzten nicht gegen ihn hätte einschreiten kön nen; da er aber Kartoffeln gestohlen, die nicht auf der Stelle ge gessen werden könnten, so sei die- ein Andere«. Schüfe? wurde zu 4 Monaten und 1 Woche Gefängniß verurtheilt, da wegen Gebrauch eines Nachschlüssels seine Diebstähle fich als ausgezeich nete darstellten. — Sein eben so bemitleidenswerther Nachfolger war der Eisenbahnarbeitrr C. G. Weiß, ebenfalls des ausgezeich neten Diebstahls angeklagt. Der Mann heulte wie ein Kind und wollte es gar nicht zugeben, daß man ihn für einen Dieb hielt. Es wurde nicht recht klar, in welcher Reihenfolge er die zwei ihm bcigemessenen Diebstähle begangen hatte, nur so viel trat unzwei felhaft hervor, daß sie an einem und demselben Tage (9. Auni d. I.) verübt worden waren Er hatte seinem Anführen nach die Arbeit an der Eisenbahn satt gehabt und sich vorgrnommen, seinen zeitherigcn Aufemhaltsort Dorfhain zu verlassen. Dort wohnt« er gleichzeitig mit einem andern Arbeiter bei einer gewissen Frau Hänel, und er nahm bei seinem Fortgehen, weil ihm angeblich seine Mütze abhanden gekommen war, ohne zu fragen, den Hut seines Kameraden mit, wie er behauptete, keineswegs tn der Absicht, ihn zu stehlen, sondern ihn nach dem zeitweiligen Gebrauch wieder zurückzubringen. Unglückseliger Weise begegnet ihm aber vor dem Dorf« die Frau Hänel, und als er sie von Weitem erblickt, verbirgt er den Hut eiligst unter dem Rocke. Das fällt der Frau auf, und sie fragt ihn, was er denn da habe. Anstatt nun aber, wenn seine Sache rein war, unumwunden die Wahrheit zu sagen, gebraucht er die Aus flucht, er habe seine Jacke hier. Sei «« nun, daß Frau Hänel in dem unter dem Rock« verborgenen Gegenstand« den Hut so gleich erkannt hatte, oder entdeckt« e« der andere Hau-genoffe erst infolge ihrer sofortigen Mitteilung, daß ihm sein Hut fehle, genug, er jagt nach und ereilt ihn auch eine ziemlich« Strecke vom Dorfe, Dort wurde Weißen nicht nur der Hut abgenommen, sondern es setzte auch, wie er sich selbst bitter beklagte, fürchterliche Haue. Moralisch vernichtet geht er nun blindling« über di« Felder und kommt, wie er angab, in er schöpftem und trostlosem Zustand« nach Großdorfhain, wo er sich s»N8 Isyon in dem Schuppen de« Bauer« Hoffmann ein- quartiert und sich dort niederlegl. Da« Gesinde wird zwar dort de« fremden Menschen ansichtig und meldet e« dem Herrn,