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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (»o«nt. bis r «l angenommen Durch die «gl. P-st vierteljährlich «"«LLL"- »h-od-r Drobisch. » »«' M «4« Sonntag, den Ä. September !tgr. Dresden, den 2. September. — Sr. M. der König hat mittelst allerhöchster Entschließung vom 20. d. M. allergnädigst ernannt: den Commandantrn der 2. Infanterie-Division, Generalmajor v. Hake, zum Generalleut nant, unter Uebertragung der Function eine« Gouverneur« der Residenz; den Commandanten der 3. Zns.-Brigade, Generalmajor v. Egidy-Geißmar, zum Commandanten der l. Jns.-Divifion; den Commandanten de« Cadettencorps und Kgl Flügel-Adjutanten, Oberstleutnant v. Witzleben, den Direktor des Militär-Oberbau amtes, Oberstleutnant Kirsch und den Commandanten de« 4 Inf.- Bat., Oberleutnant v. Carlowih. zu Obersten, den Letztgenannten auch zugleich zum Commandanteu der 3. Inf-Brigade; den Com mandanten de« 5. Jnf.-Bat., Major Worm, den Commandanten des lO. Jns-Bat., Major v. Kirchbach, den Direktor und Com mandanten der Casernen zu Dresden, Major Ebert, den K. Flügel- Adjutanten, Major Frhrn. v. Falkenstrin, den Commandanten de« 2. Jnf.-Bat., Major v. Metzradt I. und den Wirthschastschef des Artilleriecorps, Major v. Rouvroy, sämmtlich zu Oberstleutnants; den Oberleutnant v. Schönberg-Pölting II. vom 16., zum Adju tanten de- 13. Jnf.-Bat; den bisher s lu suite der Armee ge- standenen Leutnant der Infanterie, Frhrn. v. Keller, zum Ober leutnant; dir Portepeejunker Knauth vom 9., Frege vom 8 , Schulze und Käufler vom l l und v. Gutbier vom >0 Jnf- vat. zu Leutnants. — Desgleichen hat Se. Maj. dem Major Frhrn v. Kochtitzky von der Leib-Jnf.-Brigade da« Commando des 4. Inf-Bat. übertragen; sowie dem in Wartegeld stehenden Leutnant Iacobi von der Infanterie, di« wegen überkommener Dienstuntüchtigkrit erbetene Entlassung au« der Armee bewilligt. — Herr Polizeidirector v. Carlowitz ist von seiner mehr- wöchentlichen Bade« und Erholungsreise zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. — Der schon erwähnten, auf Morgen hier stattfindende Zusammenkunft einer großen Anzahl Aktionäre der Albertsbahn wird allerseits mit großem Interesse entgegengrsehen, denn es handelt sich bekanntlich um Besprechung über eventuell« Abtre tung der Bahn an den Staat, also Verkauf der Aktien, wo bei es für di« Besitzer solcher Papiere natürlich nicht gleich- giltig sein kann, welcher Preis dafür gezahlt wird. Die Aktien haben in Folge dieser öffentlichen Kundgebungen bereits ange- jvgen und wurden bei gestriger Börse mit Sl Brief, 4vV» Geld notirt, was im Vergleich zum Julicourse bereits «in Steigen von ca. 4 Procent ist. Für Dresden dürfte dk Ab wickelung dieser Sache nicht uninteressant sein, da unseres Wis sen« nach di« Stadtgemeinde ebenfalls Aktionär ist. --- Ein vor wenigen ragen zur ewigen Ruhe heimge- gangenrr edler Menschenfreund, der k. s. Hosrath Ludwig von Wagner, hat sich durch verschiedene Legate für Dresdens wohl- thätige Stiftungen und gemeinnützige Anstalten ein s»öne« Denk- mal errichtet. Der Verewigt«, früher im k. s. Staatsdienst, kehrte vor einigen Jahren von großen Reisen, die er nach ver schiedenen Wclttheilen unternommen, nach Dresden zurück, war im Stillen ein großer Wohlthäter der hiesigen Armen und Förderer edler und gemeinnützigrr Zwecke, und hat diese Ge sinnungen hauptsächlich noch durch seine testamentarisch« Ver fügung auf sehr annerkennungswerthe Weis« bethätigt, indem er dem hiesigen Verein zu Rath und Chat, dessen Mitglied er war, zum Universalerden «insetzt«. «in große« Capital zur Erweiterung der Geh. Rath Müüer'scheu Stiftung für ver waiste Töchter unbemittelt verstorbener Staatsdiener dem kgk. Cultusmimsterium zur Verfügung stellte und dabei auch vor zugsweise Wittwrn und Waisen von Militärs zu berücksichtigen bat. Außerdem machte der Erblasser an wohlthätig« Anstalten folgende Vermächtnisse: 5000 Thlr. dem hiesigen Frauenschuh, 3000 Thlr. der hiesigen Armenversorgungsbehördr (nach Ab zug der Begräbnißkoflen)- 1000 Thlr. dem Reisestipendienfond bei der k. polytcchn. Schule, 1000 Thlr. der sächs. Stiftung wegen freier Badekuren bei böhmischen und sächsischen Heilquellen, 1000 Thlr. der hiesigen Tiedgestiftung und 200 Thlr. dkm Verein zum Schutz der Thiere. — Auch in diesem Jahre wird am 4. September, als dem Tage der Jahresfeier der Uebergabe der Landesverfassungs- urkunde, eine Speisung der Armen in herkömmlicher Weise statt- finden. Während in früheren Jahren Rede und Gesang, sowie festlich« Veranstaltungen der Kommunalgard« diesen Tag aus- zeichneten, würde derselbe gegenwärtig ziemlich spurlos vorüber- gehen, wenn nicht eben ca. 3000 Arm« mit einem nahrhaften Mittagsmahl erfreut würden. — Am Donnerstag Vormittag ist in hiesiger Stadt ein« schwarzlederne Brieftasche verloren worden, in welcher sich außer einem Wechsel über 400 Gulden, auf Lubinsky in Prag lautend, noch 600 Thlr. in preußischen 50-Thalersch«in«n befunden haben. Der Verlustträger sichert Demjenigen, welcher ihm zur Wieder erlangung seines Eigenthums behülflick ist, eine Belohnung von lOO Thlrn. zu. — Da« heißt Credit. Dieser Tage empfing Herr Bog. Dawison vom Direktor des Magdeburger Theaters. Namens Nowack. «inen Gastspielcontract, welcher nur in einem weißen Blatt bestand mit dem Accept: Nowack unterzeichnet. Dabei war die Bemerkung: Herr Dawison habe plein pouvoir, seine Gastspielsbedingungen ganz nach Belieben zu stellen, es werde Alles im Voraus acceptirt. — Von Alexander Wilhelmi, welcher der Bühn« schon manche erfreuliche Spende geliefert, wird nächstens ein »ieraktige« Lustspiel in Scene gehen lassen, welches den Titel führt: .Zurück!-