Volltext Seite (XML)
7U. Inserate, , werdtn b. Ab. 7 sch. tjgl. Mora ' tzetlei'" könnt > der Expedition: Johannes-Allee und Aaisenhau-stra-r ü. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Abonn. vierteljährlich 20 Stgr. bei unentgeldl. Lieferung in - HauS. Durch die Kgl. Post vierteljährlich rr Ngr. Ein,eine Nummern gr- Donnerstag, den 8. August Dresden, den 8. August. — He. Maj. der König hat die Portcpccjuuker v. Witz- vom 7., v. d. Becke vom 4., v. Carlowitz vom l., Zeschau vom 14., Just vom 12., Kessinger vom 3., v. ^etschmar vom 1. Jnf.-Bat., Carus vom S. Jäger-Bat., hmet vom 3., Facilides vom 7., Jränzel vom 4., Opitz hm 9., v. Löben vom 13., Müller v. Berneck vom 5., v. Heynitz vom 15., Bamberger vom 5., Segler. vom I. und kehlig vom 16. Jns.-Bat. zu Leutnants der Infanterie aller- nädigst ernannt-! . > > i * — Sr. k. H. dem Prinzen Georg wurde gestern, als an pöchstdessen Geburtsfeste, von dem Trompeterchor des Garde- «iter-Rigiments ein« Morgenmustk dargebracht. — Heute finden in der katholischen Hofkirche Vorm. 1l hhr die feierlichen Exequien für Se. Maj. den hochseligen Ko ng Friedrich, August statt, wobei «in e'genS dazu verfaßtes »d vom Herrn A. Ciccarelli hirrselbst componirteS Requiem Ausführung gelangen wird. — Bei her Polizei-Conferenj in Würtemberg wird Sachsen »rch Herrn Geheimrath Körner vertreten sein. — Erfindungspatente erhielten: der Fabrikbesitzer Kämme in Dresden auf die Herstellung .eines Spirituosum, genannt «utscher Brandy", aus gewissen Stoffen; der Maschinenfabri- at Schrllenberg in Chemnitz auf einen Vorgarntheilungsappa- ' für Etreichgärnfpinnerei. / . — Die Vogelwiese mit, ihren Freuden und Leiden ist nun hlafen gegangen. Mnniglich widmet ihr eine Thränr der Weh. nuth, nicht bloS deshalb, peil sie überhaupt aus dem Reiche des kein« verschwunden, ist, sondern auch, weil sie. manche Hoffnung getäuscht, manch« Erwartungen „zu Wasser- gemacht hat. Trotz dem glauben wir uns nicht z« täuschen, wmn wir annrhmen, ^aß manches Lqmento übertrieben.wird, und Viele mit ihren Kla gen im „Trüben" fischen,, Denn bei allem Ungewilter, bei aller Ungunst des HimmehS ließ der liebe Dresdner seine Vogelwiese dicht finken und in dem Momente., ->o der wafferspenhend« Him- nel mit Segnen etwa- ausruhte, war auch die große Ziegelgaffr, jiiftr nimmer täuschende Thermometer für die Frequenz oder Nicht- requenz der Vogelwiese, mit Massen von Eylindern und Mützen, i>on Damenhüten und Hauben cokossal überfluthet, und todeSmu- thig^ schritten selbst die zartesten Füße durch dir LacheN und Tüm pel, welche dey yerzüströmenden Besuchern als unvermeidlicher Pen dant zum,großen „Volksvergnügen* getreulichst aufbewahrt zu werden pflegen. chs würde ersprießlich sein, wenn sich die WohU ahrt-polijE gegen diesen UMstand etwas ins Zeug legm wollte, damit mast entweder von Dir«tionSwegen für Instandhaltung der bei dergleichen Unwetter so bodenlosen Passage sorg«, oder e- dm Mzrlnen Buden- und Stelleninhabern zur Pflicht mache, auf und vor dem ihnen angewiesenen Terrain für Pasfirlichkeit des Weges zu sorgen, denn ein paar Karren oder Fuder Sand thun oft un endlich viel, und die Vogelwiese befindet sich auf einem Erhlager, wo dieses Ingredienz kein thcurer Artikel ist. .So war es z,. B. um die Gegend des Apollosaals und an mehrern Stellen der Schaubudenreihe oftmals kaum zum Fortkommen. Sin wirkliches Volksvergnügen will ganz anders gehalten w.rden. Denn die Kletterstange mit ihren privilegirten Kletterern, den Feurrrüpeln, macht das Kraut allein nicht fett. Beweises genug hiprpon geben dii schwachen Veranstaltungen, welche zuweilen einzelne Corporatio- nen oder selbst zusammengewürfelte Massen unternehmen, um bet sonstigem gänzlichem Mangel doch irgend etwas „Volksvergnügli ches'" zu Tage zu fördern, worunter z. B die in dem, gestrigen Blatte beschriebenen spashaften Auszüge gehören, die freilich aber eben darum, weil sie bloS improviflrt waren, des Mangelhaften viel an sich tragen. 'Wie viel „Vergnügen- das „Volk* an,diesen findet, zeigte sich recht deutlich, und viel Spaß gewährte es z, B.; als Herr Restaurateur Frank im Feldschlößchen einige seiner bnit-. ten gemachten'Markeure in ihrem mittelalterlichen Eostüme nach geschehenem Umzüge noch einige Stunden in seinem Zelte die Gäste bedienen ließ. - ' ' - — Der Binder'sche Actienzettrl meldet, daß sich am 16. Juli, eine TranSport-Versicherungs-Gesellschast zu Dresden constituirt habe, nachdem von den auszugebenden Artien ä 1000 THIr. 250 Stück gezeichnet wurden. Die übrigen . 250 Stück find der all gemeinen Betheiligung des Publikums Vorbehalten. Die Leitung des Unternehmens wird der bisherige Vorstand der Transport versicherungsbranche der Dresdner FeuerverficherungSgrsellschaft über nehmen. Da- Feld ist grosse so lange namentlich dem wiükühr- lichen Gebühren der Eisenbahn-Verwaltungen mit dm Frachtgütern nicht Einhalt geschieht. — Die vom „L. I." bereits am Tage nach der Wahl geäußerte Vermuthung, der Herr Gericht-rath Wenck werde die auf ihn gefallene Wahl zum Polizridirector in Leipzig nicht annrhmen, hat sich bestätigt. . . — Wie weit heutigen Tages die Spekulation getrieben wird, mag man aus folgender Thatsache ersehen. Am vorigen Sonn tag kommen zu der Ehefrau eines Tagelöhners in Schönfeld bei Pillnitz während der Abwesenheit ihre- Mannes zwei Männer, an geblich aus Dresden, und bieten ihr für Pstm Theil ihres sehr schöllen Haarzopfe- 12 Ngr. Die Frau ist Weh wirklich schwach genug, sich um diesen Preis ihre- Haarschmuckes berauben zu lassen, während die herausgeschnittenen Haare vielleicht einen Werth von 2 bi« 3 Thlr. gehabt haben mögen. BemerkenSwerth dürfte hierbei besonders der Umstand sein/daß während dev eine der Männer das Ausschneiden der Haare besorgt, der andere vor der Thüre Wach« gehalten hat. Uebrigen- sollen diese Männer noch