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«rsch. tägl. Mora. 7 tl Inserate, » «paltjeile« Pf., werden b. Ab. 7 (Gon«, biß 2 Ü.) angenommen tnder«1V,VG,»: Iohanne«.«llee u. Wntsenbaulstr. S. Tageblatt f«r Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Lheodor DroÜtsÄ. M 18«. Abonn. vierteljährlich 20 Rar. bei unentgeldl. Lieferung in's -au«. Durch die Kgl. Post vierteljährlich 2»Ngr. Einzelne Rummem 1 Rgr Mitiwoeb. den 4. Juli I8S0. Zur Nachricht. Auf das mit dem 1. Juli 1860 begonnene neue Abon nement der „Dresdner Nachrichten" werden fortwäh rend Bestellungen angenommen. Der Pränumerationspreis beträgt mit Einschluß der Zusendung für Dresden viertel jährlich 20 Ngr. Auswärtige haben sich an das ihnen zu nächst gelegene Postamt zu wenden. Air Eltieditiou der „Dresdner Nachrichten". Dresden, den 4. Juli. — Se. Maj. der König hat dem Wachmcister bei dem k. Stalle, I. G. Weise, bei Gelegenheit seines 50jähr. Dienst jubiläums die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber verliehen. — Se. Maj. der König hat angetragener Maßen die Ent lassung des Majors und Festungs-Ingenieurs Neumann vom Generalstabe aus den Kriegsdiensten, wegen überkommenem gänz lichen Dienstunvermögens, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Armee-Uniform, sowie dem Regi- ments-Stabsarzt Krebß vom SanitätS-Corps die wegen über kommener Invalidität erbetene Entlassung aus der Armee, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß, die für verabschie dete höhere Militärärzte vorgeschriebene Uniform tragen zu dür fen, genehmigt. — Se. Maj. der König hat dem Oberleutnant Freiherrn v. Hausen vom 2. Rciter-Reg das Annehmen und Tragen des ihm von Sr. Hoh. dem Herzog von Sachsen-Altenburg ver liehenen Verdienstkreuzes des Sachsen - Erncstinischen Hausordens gestattet, sowie dem Gouvernements-Wachmeister Richter, bei Ge legenheit dessen Entlassung, in Anerkennung seiner langjährigen und vorzüglichen Dienstleistung die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Gold verliehen. — Se. Maj. der König hat den Leutnant v. Schütz vom 5. Jnf.-Bat. zum Oberleutnant der Infanterie befördert, sowie dem Geh. Finanzrathe E. K. F. A. v. Polenz die aus Ge sundheitsrücksichten nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand mit Pension bewilligt. — Sr. Maj. der König hat dem Antiquitätenhändler Moritz Meyer allhier gestattet, das von Sr. Maj. dem Kaiser der Fran zosen ihm verliehene Prädicat als Hoflieferant in hiesigen Landen zu führen. — Am 30. Juni hielten die Aktionäre der Sächsischen Cham pagnerfabrik zu Dresden ihre erste Generalversammlung nach der Ende vorigen Jahres erfolgten Bestätigung der Statuten. An wesend waren 32 Aktionäre mit 308 Aktien und 69 Stimmen. Der erste Gegenstand der Tagesordnung umfaßte den Vortrag des Geschäfts- und Rechenschaftsberichts. — Was zunächst dir Bau lichkeiten betrifft, so haben sie sich im Allgemeinen bewährt, im Einzelnen jedoch Einiges zu wünschen übrig gelassen. Die unteren Kellerräume sind nicht sorgfältig genug gewahrt gewesen, so daß das Wasser während der Hochfluth 1838 eindringen konnte, die sem Uebelstande ist abgeholfen worden, so daß sich irgend welche Beschädigung der Kellerräume während der Hochfluthen Ende 1859 und Anfang 1860 nicht gezeigt hat. Eine kleine Aenderung be traf die Bedachung eines T heiles eine- Gebäudes. — WezS da- Weingeschäft betrifft, so ist im Juli 1859 dasselbe eröffnet worden und sind bis ult. Deccmber 1859 12,852 ganze und 3122 halb« Flaschen Champagner verkauft worden, für die Zeit von 5 Mo naten und für eine neue Fabrik ein gutes Geschäft. Im Herbste 1859 sind 1367 Ctr. Trauben angckauft worden,, zu dem nie drigen Preis von 6 Thlr. 8 Ngr. per Ctr., während 1858 der Ctr. 7 Thlr. 15 Ngr. und 1857 10 Thlr. kostete. Dff 59er Wein hat den Gährungsprozcß bereits glücklich überstanmn und hofft man 70,000 Flaschen zu gewinnen. Der größt« Absatz hat in Leipzig und Dresden stattgcfunden, doch ist auch der nach an dern Orten nicht unbedeutend zu nennen. Für England hat mau einen dem englischen Geschmack angepaßtcn Wein sabrizirt und ihn mit englischen Etiketten versehen. Es dürste nicht uninteres sant sein, zu wissen, daß bis Ende 1859 10,075 Flaschen mit eigenen Etiketten, 4338 Flaschen mit französischen Etiketten versehen und verkauft worden sind. Man hat nicht umhin gekonnt, säch sischen Champagner mit französischen Etiketten zu versehen, da viel« Wirthc und Privatpersonen sich scheuen, den deutschen, Wein als solchen auf die Tafel zu bringen, und ge ihn sich lieber als fran zösischen Wein zu französischen Preisen bezahlen lassen; darin wird nicht eher eine Aenderung eintreten, bis sich alle Wirthe gegen dieft einfältige Einrichtung vereinigen; — die Zeit ist aber hoffentlich nicht mehr fern, wo wir den Wein der Trauben von unseren ei genen Bergen nicht mit fremden Kleidern aufzuputzen nöthig haben. — Die Agenten anbelangend, so sind deren in fast allen größeren Städten Deutschlands und anderer Staaten engagirt. — Das Kastenwesen betreffend, so ist im ersten Rechnungsjahre ein Rein gewinn von 6339 Thalern erzielt worden, wovon aber die Zinsen an 6 pCt., welche während der Bauzeit vom Betriebskapital auf die eingezahlte Summe gezahlt wurden, abzuziehcn find, so daß eine Summe von 1982 Thlrn. zur Vertheilung bliebe. Legt man davon 10 pCt. zum Reservefonds zurück, so behält man 1784 Thlr. zu vertheilen übrig, wovon 1 pCt. Superdividende zu zah len beschlossen wurde, so daß im Rechnungsjahr 1859—60 6 PCt. Dividende zur Auszahlung gekommen sind. Nach Abzug der Di vidende bleiben übrig 784 Thlr., von denen man 600 Thlr. an die drei Direktoren als Entschädigung für viele Mühwaltungen für die Zeit von ^Jahren zu vertheilen beschloß, und wurden 100