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rüstigen Schaar bald an dem Orte der Gefahr, um mit ju helfen. Ueberhaupt muß, nach den stehen gebliebenen Gebäuden ju pr» thrilen, gut gearbeitet worden sein und jedenfalls hat man recht zeitig durch Einreißcn dem Weitergrcjfen der Flämin« Einhalt M- 1ha». Auch der bekannte, gegenwärtig mit seiner akrobatischen Küiistlergesellschaft in Chemnitz Vorstellungen gebende Direktor R. W«itzmann. der schon bei mehrern Feuersbrünstrn fich auszrich- nete, war helfend zur Stelle. Auf der Fahrt nach Glauchau verwmmt er zu St. Egidien, daß in der Nähe eine größere FrucrS- brunst wüthe. Sofort verläßt er den Zug und eilt an den Ort der Gefahr, um, wen» «S noth thur, die schwersten Wagnisse für sich in Anspruch zu nehmen. Ehre dem wackern Helfer! - — Da- „Dr. I." enthält folgendes »Eingesandt-: Herr Re- dacteur! Gestatten Sie mir in Ihrem geschätzten Blatt« ein Ver fahren zur Sprach« zu bringen, welche« der hiesigen Presse nicht zur Ehre gereicht.*) Es ist dies die Art und Weise, wie ein hiesige« Blatt, die von Herrn Jul. Schanz hcrausgegcbcne „Saxo- nia", einen dcrmaligen Gast unserer Hofbühnc, Fräul. Friederike Goßmann, seit einigen Tagen behandelt, oder vielmehr mißhandelt! Wenn die Kritik die Leistungen einer Künstlerin bespricht, wenn ein Blatt tadelt, wo das andere lobt, so ist dagegen nicht« «inzliwenden. Wa« aber soll man sagen, wenn man in einem Blatte außerhalb des kritischen Theils desselben Ausfälle von der Art findet, wie sie die.Saxonia" in ihren letzten Nummern gegen Fräulein Goßmann in« Publikum schleudert? Ausfälle, die nicht den künstlerischen Leistungen der geschätzten Gastin, sondern deren Sittlichkeit gelten und deren höchstes Gnt, dir weibliche Ehre, in der rohesten Weise zu beschmutzen sich zum Ziele setzen! Und welche Mittel wendet man an, um diesen Zweck zu erreichen? Da werden Briefe gedruckt, die von Fräulein Goßmann geschrieben sein sollen, in der That aber von der „Saxonia" zum Zwecke der Verun glimpfung derselben eigen« fabricirl worden sind, da werden Ge schichten erzählt, an denen kein wahre« Wort ist und da Alles dies beim bessern Publikum noch nicht ziehen will, so wird dir Gemeinheit bi« zu den frivolsten bildlichen Darstellungen, die man selbst durch Etraßenplakate noch bekannter macht, getrieben, um doch wenigsten« durch ColportcUre beim Jahrmarkt-Publikum ei nige „Groschen' herauszuschlagen. Denn — dessen darf sich da« Publikum versichert halten — „weiter hat es keinen Zweck", und wären die .Groschen" von einer andern Seite her gekommen, so würde wahrscheinlich auch ein« Illustration anderer Art in der „Saxonia" erschienen sein. Pfui! dreimal pfui über ein solchr« Gcbahren, dar selbst da- einfachste Gebot dt- GastrechtS — von Anstand und Schicklichkeit gar nicht zu reden — mit Füßen tritt, um sich zu „rächen"; das Dresdner Publikum wendet sich mit Ekel davon ab. Fräulein Goßmann aber bitten wir, fich durch derartige schmutzige Machinationen nicht beirren zu lassen. Der reichgcspendete Beifall des Publikums, da« bezüglich ihrer Kunst- lcistungcn mit der geachteten Kritik hier Hand in Hand geht, be weist, wie richtig man dieses Treiben zu würdigen versteht; man kennt die Clique, die hier so .Außerordentliches" geleistet hat, und ist auch über die Motive nicht in Zweifel. Damit tröste sich die gefeierte Künstlerin; c« macht ihr Ehre, daß sic keine Schritte ge- than hat. um derartiges Gekläff verstummen zu machen, oder gar in Lobhudeleien zu verwandeln, was ihr gewiß nicht schwer ge worden sein dürfte. — Königl. Hoftheater zu Dresden. Donnerstag 28. Juni: Die Zauberflötc. Freitag 29. Juni: Dorf und Stadt; Lorle: Frl. Goßmann. Sonnabend 30. Juni: Die Geschwister; Marianne: Frl. Goßmann. Rose und Röschen; Röschen: Frl. Goßmann. Sonntag 1. Juli: Rienzi. Montag 2. Juli: Dorf und Stadt. — In der gestern siattgcfundcncn Ziehung l. Classc 58. k. iächs. Landcs-Lotterie sielen folgende Hauptgewinne auf die bcige- setzlcn Nummern: 10,000 Thlr. auf die Nr. I4I65; 5000 Thlr. auf Nr. (.6248; 2000 Thlr. auf Nr. 38667; 1000 Thlr. auf di« Nrn. 42300. 58916; 400 Thlr. auf die Nrn. 11744. 18196. 21368, 32834, 34240, 16873, 48725, 58674, 63962, 71470. ") «ik mü'fstn bitten, da« betreffende Blatt nicht mit der hiesigen Preffe im Allgemein»« zu identißeiren. D. Red. d. De. I Tagesgeschichte. ' Frankfurt, 24. Juni. Di« Frau Kronprinzessin von Sachsen ist gestern unter dem Namen einer Gräfin von Plauen mit hohem Gefolge, sowie der Herzog von Coburg, auf seiner Reise nach London, dahier «tiAckommen und im »Englischen Hofe" abgestiegen. 6 «v ^ München, Hi,<;schLue« Fest hat der Himmel, der diese« Jahr so tMirM wir tz»«chfe sagt. Vor^prrn ge stört: die ErinnerunMe« jtst idi» «chlä« vei WährlockMf dem Knorrkeller. Schon um 4 Uhd' NachmitUg« sttlayderten Schaaren nach dem Keller, wo riesige schwarz-^ot^tzol»ene/FWhiWi,°»erkün- beten, daß ein deutsche« Fest gefeiert werde. Utber taüsend Men schen füllten bereit« um 5 Uhr den mit Fahnen, Girlanden, bunten Lampen, Emblemen rc. geschmückicn Park, aber kaum war die rauschende Musik zum erstenmal erklungen, als ein heftiger Regen die Versammelten zurück und die noch auf dem Wege Be findlichen nach Hause trieb; rasch füllten sich die Räumlichkeiten de« Keller«, ein eigenthümliches Leben entwickelt« sich aber nament lich in der weiten Halle, wohin die meisten sich zurückgezogen und wo die Musik in rascher Folge Kriegsmärsche und patriotische Lie der vortrug; »nt stürmischem Beifall wurde Arndt- Vqterland«- lied ausgenommen und unter steigendem Jubel einmal wiederholt; ebenso das Lied von Schleswig-Holstein. Fest reis«Isllid GtWg waren bei der schlechten Akustik der Halle unmöglich, aver es It- durste ihrer auch nicht, um die freudige Erinnerüiig an dle^Groß- thaten unserer Väter anzuregen und an die ernste Pflicht zu mah- ne», die den Söhnen obliegt. Alle Stand« waren vertreten, von dem einfachen Arbeiter und gemeinen Soldaten bi« zu hem deco- rirten hohen Offizier, und trotz der Ungunst der Witterung haben wir, wenn auch ein kleines, doch ein schöne« und erhebende« Fest gefeiert. , ,. Italien. Energische Organisation herrscht quf Sieilitst, immer jäher werdende Auslösung in Neapel. Am IS. Juli end lich hatten die ncapolitanischeu Truppen di« Stadt und, Festungs werke vollständig geräumt und die Fregatten der neapolitanischen Marine hie Rhede von Palermo verlassen. Der Fluch der Bevöl kerung ist den Urhebern des Bombardement« und.der brutalen Raubsccnen gefolgt. Die Truppen haben in Palermo so gehaust, daß man den durch das Bombardement, und wg« ihm voraus ging und nachfolgte, verursachten Schaden auf mehr, als 20 Will. Oncien (die Oncix zu 3 Thlr. 12 Sgr. gerechnet) schätzt, .Pa lermo athmet wieder auf, in asten Fenstern weht .dt« Lricolorx, und der Ruf: »Es lebe Italien I" und dir Antwort; »E>« leb« Garibaldi!" ist der Gruß der Bevölkerung. - Der Gemesntzerath von Partenico, zwischen Alcamo und Monreale. hatte jn, her Freude seines Herzens beschlossen, der Platz del Carmin, faste, in ^Ggrj- baldi-Platz" uingetausl und aus demselben dem Befreier «inGtanp- bild errichtet werden. Auf die ihm zugegangcnr Adresse des Gr- meinderathes hat Garibaldi geantwortet: „Palermo, .4.Juflöltztzss, Mein« Herren! Ich habe die Berathung de« Gerneinderathts gfle- sc», die Sie mir am 2. Juni haben zugehen lassen, upd.,ich habe gesehen, daß die Gemeinde von Partenico mir die Mre eines Denkmals erweisen wollte. Indem ich Ihnen für so vjel Artig keit Dank sage, halte ich mich verpflichtet. Sie daran zu erinnern, daß ich nach Sieilien gekommen bin, um Krieg zu führest; jede Ausgabe, di« nicht in diescm.Sinne gemacht rpird,. kann mir leiste Freude machen. Geben Sic daher den Gedauktst wegen einer Statue aus und verwenden Sic das Geld zum Ankäufe von Paf fen und Munition. Tragen Sie so zur Unterstützung der italie nischen Einheit bei, für die ich kämpfe, und Sie werden Ihren Stein zur Errichtung des ersten aller Monumente- heigeßruert haben. Der Diktator: G. Garibaldi." — In Neapel muß die Verwirrung grenzenlos sein. Eine bedeutende Anzahl d»rnqM' haftestcn und einflußreichsten Neapolitaner ist nach Sieilixn zu, Ga ribaldi abgereist, Andere werden folgen. Di« provisorisch«. Regie rung ist also fertig, sobald die Bewegung begonnen hat. Telegr, Depeschen de« „Dresdn. Jcurn." Wien, 24. Juni. Aus Turin hier rmgetrvffrne Nach richten melden aus Palermo vom IS. d. M., daß dir-Räu mung dieser Stadt Seiten der königl. Truppen vollßLntzi- br«" „ >0