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wir für die Heilmethode. Seine Gewissenhaftigkeit ließ ihn bei Arm wie bei Reich in acuten Krankheiten wie z. B. der Bräune nicht eher vom Krankenbette gehen, bis eine entscheidende Krisis emgctrctcn war. Seine Herzensgute trieb ihn zu den armen Kranken meist zuerst, denn, sagte er, die schicken nicht «her zum Arzt, als bis sie gefährlich krank sind. Dieser wahre Christ konnte wohl mit froher Hoffnung wenige Tage vor seinem Tode es aussprechen, daß Gott ihn gern aufnehmcn werde, denn er wisse es, wie be reitwillig er den Menschen habe helfen wollen. Seine Hoffnung wird des Höchsten Gnade erfüllt haben. Tausende von Leidenden betrauern den Verlust eines trefflichen Arztes, ein großer Kieis ei nen treuen Freund, seine drei noch lebenden Söhne einen lieben den Vater. Segen seinem Andenken! — Gestern beging der in den weitesten Kreisen bekannt« Herzogl. Sachs -Kob.-Goth. Commissionsrath und Direktor der Gasanstalt, zu Gotha. Maschincnbaufabrikbcsitzer Blochmann sein fünfzigjähriges Ehejubiläum. Die große Thcilnahme, welche das noch rüstige Jubelpaar an diesem seinen Ehrentage erfuhr, sprach sich insbesondere auch durch die zahlreiche Versammlung aus, welche sich zu seiner in der Hvfkirche stattsindendcn zweitmaligcn Einsegnung- eingcfunden hatte. Wie wir hören, hat Herr Bloch mann aus Anlaß dieser Feier auch den zahlreichen Arbeitern sei ner Maschincnbauanstalt ein besonderes Fest bereitet. (C. Z.) — Bei dem bevorstehenden, am 2b. und 26. Juni in hiesiger Altstadt abzuhaltenden Jahrmarkt« wird der für den Grossoverkauf von wollenen, baumwollenen und leinenen Ma- nufacturwaaren nachgelassene Vormarkt Freitag den 22. Juni seinen Anfang nehmen. — Morgen finden folgende Einlpruchsvcrhandlungen statt: 1) früh 9 Uhr gegen G. E. Kästner wegen Hausfriedens bruchs mit Gewalt und Beleidigung; 2) halb 10 Uhr gegen I. T. Schmidt wegen Hausfriedensbruchs und Beleidigung; 3) halb l l Uhr wider E. E. Pctzold allhicr wegen Betrugs; 4) ll Uhr Privatklagsachc C. A. F. ScidlerS gegen I. G. Türke hier. — Wie das .L. I." berichtet, ist zum zukünftigen Di- reltor des zoologischen Gartens allhier Herr O. Leven aus Frankfurt a. M. ernannt worden, derselbe, welcher Besitzer des zooplastischen Cabinets ist, über welches wir seiner Zeit berich tet haben. Jedenfalls läßt sich nur Gutes von der Wirksam keit des Herrn II Leven erwarten. — Unser gestern begonnener Wollmarkt hat einen raschen, für die Producentcn sehr günstigen Verlauf genommen. Das eingebrächte Quantum war bis auf 5 oder 6 Posten, deren Wäsche zu wünschen übrig ließ, schon Vormittags 10 Uhr vollständig verkauft. Die erzielten Preise waren 2^» bis 3'/» Thlr. pro Stein höher als voriges Jahr. Das am Markte befindliche Gesammtquantum blieb hinter dem vorjährigen be deutend zurück, weil viele Posten schon vor Beginn des Mark tes von den Fabrikanten und Händlern mit einem Preisauf- schlage von 2 Thlr. pro Stein aufgckauft worden waren. (Dr. I.) — Am ll. d. M. sind 28 und vorgestern Nachts wie der 91 für die päpstliche Armee angcworbene Irländer hier durchgekommen. » — Als ein höchst idyllisches Plätzchen, als ein wahres Tempe, ist di« neu errichtete Conditorei des Herrn Braune in Loschwitz zu bezeichnen. Das einfach Ländliche, es hat seinen Reiz und genügt für so Manchen, der nicht allzu große An sprüche an das Leben macht. Unsere Zeit verlangt indeß auch da Comfort und Gediegenheit in materiellen Genüssen, wo man sich früher nach alledem weniger umsah. Auf einer an Haus und Weinberg angrenzenden Terrasse, anmuthig von Laub- und Nadelholz thcilweise überdeckt, öffnet sich dem Gast hier der schöne Anblick auf die Elbe, während zu gleicher Zeit ein höchst splendid eingerichteter Salon zu Diensten steht. Herr Braune, welcher in der Hofconditorei zu Wien hinsichtlich sei- ner Branche eine gute Schule durchgemacht, weiß, was das Pu blikum einer Residenz verlangt; in diesem Sinne ist sein Wir ken und Schaffen und so ist dies nette Etablissement Allen zum Besuch zu empfehlen, die ihre Schritte dem schönen Losch witz zuwcnden. — Zn den Vormittagsstunden des 11. Juni ist in der sogenannten Lache im kgl. großen Garten der Leichnam einer neugeborenen und ausgetragenen Kindes weiblichen Geschlechts aufgcfundcn worden, welcher zunächst in zwei Stücken Zeug von schwarzer und blaugraucr Farbe eissgcwickelt und sodann in eine lederne Stuhlkappe eingenäht war, übrigens aber bereit- einige Tage im Wasser gelegen haben mochte.- — Es wird seit einigen Tagen ein Gerücht verbreitet, die Regierung gehe damit um, aus Rücksicht auf die bevorstehend« Landtagswahl in Leipzig zu einer außerordentlichen Maßregel zu verschreiten; es soll nämlich nichts Geringere- im Werke sein, alj das gegenwärtige Kollegium der Stadtverordneten aufzulösen, da- mit die dazu gehörigen Mitglieder das Stimmrecht verlieren und bei einer etwaigen, der Regierung mißliebigen Wahlagitation kein« Thätigkeit ausüben können. Wer ein solche- ordinäres Manöv« der Regierung zutrauen könnte, muß auf eine sehr niedrige Sich de- politischen Gehaltes hcrabgefallcn sein, und wer dieses Gerich unter dem Scheine der Wahrheit nachspricht, mag nicht unverg«- genwärtigt lassen, daß das, was er sagt, nicht blos eine arg, Verleumdung ist, sondern auch dahin führen kann, wo kein Par kctbodcn liegt. (L. I.) » — Dem Leipzig-Dresdner Bahnzug, welcher gestern Mittag 12 Uhr von Leipzig abgegangen war. drohte vor der 'Riesan Elbbrücke eine nicht geringe Gefahr, indem einige Personenwagm aus dem Geleise geriethcn und in eine sehr schiefe Stellung kamen. Zum Glück wurde der Unfall zeitig bemerkt, so daß eine Beschä- digung nicht stattfand, obwohl die Locomotive bereits den Ein- gang der Brücke erreicht hatte. Erst nach Aufenthalt einer halb«. Stunde konnte der Zug seinen Lauf ungehemmt wieder fortsetzen. — Das Seifersdorfer Thal. Eine sehr angenehm« und lohnende, dabei aber nicht anstrengende Tagestour ist die in! das Seifersdorfer Thal. Man fährt um 10 Uhr mit dem Zug« der sächs.-schles. Eisenbahn nach Radeberg und geht dann nach dm Stunde entfernten Augustusbad. Hier hält man das Mittags essen. Am Nachmittag geht man in das Röderthal hinab und geht in diesem ungefähr ^ Stunde abwärts, nach welcher man in den Thcil des Nödcrthalcs gelangt, der den Namen S«i^ fersdorfer Thal führt. Dieses Thal, welches von Natur schon sehr romantisch ist. zeickmet sich durch seine parkähnlichen Anlagen, vof Allem aber durch seinen Rcichthum an Denkmälern vor allen an deren aus. Da aber einige derselben für Len in dieser Gegend Unbekannten schwer aufzufinden sind, so will ich hier nicht nm den Stand derselben, sondern auch deren Inschriften erwähnen. Der Fußweg führt am rechten Ufer der Röder hin und auf einem freien Platze bemerkt man das 1. Denkmal, welches in einem Rosen kränze die Inschrift: „Der Tugend" trägt. Kurz hinter diesem Denkmal theilt sich der Weg; man schlägt den ein, der unmittelbar an der Röder hinführt, und gelangt hier bald zum 2. Denkmal, das folgend« Inschrift führt: „Wahrheit, göttliche Pflanze! -I vertreibst den Wahn der Meinungen, reinigst das Herz von Lei denschaften." Bald gelangt man zu einer Brücke, ehe man ab«r dieselbe passirt, bemerkt man am Felsen unmittelbar das 3. Denk mal, ein« Felsengrotte mit einer Tafel, die folgende Inschrift trägb Glückselig, wessen Herz schon in der ersten Jugend Der Weisheit R,iz gefühlt, und die Gewalt der Tugend. Wieland. Nachdem man nun die Brücke passirt hat, gelangt man zum 1. Denkmal, eine Säule, auf welcher nur das Wort: „Laura" steht. Wenige Schritte weiter gewahrt man da- 5. Denkmal, eine Büst«, über welcher die Worte stehen: „Amalia, Herzogin von Weimar." Auf dem Postamente selbst steht: „Einen Tempel, der nimm« zerfiele, suchten die Grazien und Musen, fle fanden ihn in Im litNS Geist." Bei diesem Denkmal tritt man au- dem Wald her aus auf eine Wiese, auf welcher das 6. Denkmal, ein hoher Obe lisk steht, dessen Nordseite die Inschrift trägt: Heil Ihml der gülig an uns denkt, Wie Vater an den Sohn. Der liebend sorgt, uns Freuden schenkt. Dank Ihm und Gotte» Lohn. Die betreffenden Inschriften an der Ost-, Süd- und Westseite sind unleserlich. Von diesem Denkmal geht man links gerade auf die Fahrstraße zu und findet dort einen an dem Berge sich in die Höhe schlängelnden Fußweg, welchen man begeht. Fast auf der Höhe des Berges ist hier das 7. Denkmal, unter welchem eine frischt Quelle ztvd. l dem sti geht m< ührt. lehen g Denkma Auf de Denkma 10. De Nanmai mal; di linst ri» jklvi-m Skburtl /tsttN l wohnen mal dr> uerung 1833. Am En der Ins In der nachdem 13. un tet die an der hristil Ca> An de. Die In inoral» To-t» An der lui-mS und g« schuft I wi «r L«< Las M> W> Auf de grlirbtl Nachdei ungefäl deren, 16. ur der die Tafel l Nun x j gelang' aus ei