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> >,!» Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. (Gönnt. blS L Ü.) angenommen Durch die Sgl. Poff viert« „eodor Dr°«Isch. i u>. ->Ngr. Ngr. bet ...» Hau», off vierteljährlich einzelne Nummer» 1 Ngr Sonnabend, den 28. April 1860. Dresden, den 28. April. — Se. Maj. der König hat dem Geheimen Kir chen- und Schulrathe im Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, v. Robert Otto Gilbert, und dem Kirchen- und Schulrathe in der KreiSdirrction zu Dres den, Robert Mey, das Ritterkreuz des Verdienstordens verliehen. — Ee. Maj. der König geruhte gestern Nachmittag in Begleitung Tr. k. k. Hoheit des Großhtrzogs Leopold van LoScana das zooplastische Cabinet der Herren Leven und Sohn in Augenschein zu nehmen und dabei den Be sitzern desselben Allerhöchstere Befriedigung über ihre Aus stellung huldvollst auszudrücken. — I. Maj die Königin Amalie, I. Maj. die Kö nigin Marie und I. K. K. H. die Frau Erzherzogin Sophie, sind vorgestern Abend '/«ll Uhr von Sanssouci wieder hier eingetroffen. — Der »A. A. Z." schreibt man auS Dresden vom 23. April: Die Ihnen von hier gewordene Nachricht, der hiesige französische Gesandte habe sich auf ausdrücklichen Befehl des Kaisers Napoleon schleunigst nach Paris be geben, kann ich auS zuverlässiger Quelle als entschieden unrichtig bezeichnen. Herr v. Forth-Rourn ist nicht nach Paris berufen worden, sondern hat sich in Familienange- legenheiten dorthin begeben, nachdem ihm auf wiederhol tes Ansuchen der hierzu erforderliche Urlaub bewilligt wor den war. — Die am k. Hofe zum Besuch anwesende Frau Erzherzogin Sophie wird sich Ende dieser Woche nach Wien zmückbrgeben. — Vorgestern wurde in dem Meinhold'schen Saale die zweite Generalversammlung der Dresdner Feuerver sicherungs-Gesellschaft in Gegenwart deö Herrn Geh. Reg.» Raths Schmidt als RegierungS-CommissariuS und unter dem Vorsitze deö Herrn Kammerraths Kaskel abgrhalten. Die hauptsächlichsten Gegenstände der Verhandlung bilde ten der Vortrag drS Geschäftsberichtes uno Rechnungs- abschlusses für das letztverfloffene Jahr durch Herrn Di rektor Zschoch und Pie Berichterstattung der RevisionS- Commission durch Herrn Bürgermeister Adv. Klinger. Im Allgemeinen verdient eS als ein günstiges Zeugniß für die Grundlagen, die Organisation und die Leitung dieser noch jungen Gesellschaft bemerkt zu werden, daß sie im ver flossenen Jahre, welches mancher älteren Eoncurrentin nur sehr unwesentlichen Gewinn oder gar Verlust brachte, ihr Geschäft nicht nur in sehr bedeutendem Umfange ausge breitet, sondern auch mit solchem Erfolge operirt hat, daß die Aktionäre 2 Lhlr. Dividende mehr als im Vorjahre, d. h. 22 Lhlr. pro Actie oder 11 Procent des baaren Einschusses empfangen. Dabei ist nicht vergessen worden, vorsichtlicherweise vorher reichliche Reserven abzusetzen, um gegen außerordentliche Unfälle gesichert zu sein. Der auf äußerst gründlicher Bearbeitung beruhende, lichtvolle Be richt, welchen Herr Bürgermeister Klinger Namens der RevisionS'Commission erstattete, spendete denn auch der gesammten Verwaltung für die Solidität und Umsicht der Geschäftsführung die wohlverdiente Anerkennung. (C.Z.) — Der seiner Zeit von dem hiesigen Bezirksgericht wegen Mißbrauch eines kleinen Mädchens zu 4 Jahr Zuchthaus verurtheilte Agent Krück auS Berlin, welcher damals einem hiesigen GerichtSdiener entsprang und in Hoyerswerda wieder scstgenommen wurde, wird nunmehr von den preußischen Gerichten abgrurtheilt werden. Die hiesigen Zeugen werden deshalb vom Cottbuffer Gericht dahin berufen werden. Die preußischen Gesetze sind be- kannntlich in ihren Strafen auf das von Krück begangene Verbrechen noch härter als die sächsischen. — Gestern früh 11 Uhr ereignete sich in einem der ActuariatSzimmer des diesigen Bezirksgerichts ein bemer- kenSwrrther Vorfall. Der Lagarbeiter Walther aus Stadt Neudorf war zur benannten Stunde an Gerichtsstelle be- schiedrn worden, um in einer wegen Widersetzlichkeit gegen die öffentliche Autorität gegen ihn anhängig gewesenen Untersuchung die UrtelSpublication (4 Wochen Gefängniß) zu vernehmen. Nachdem dieß geschehen und der betref fende Actuar, Herr Hetze!, eben im Begriff ist, den Ge- richtSdtener Kleß I. herbeizurufen, um ihn sofort inS Ge- fängniß abführen zu lassen, schreit der excentrische Mensch laut: »Nun, ehe ich mich einstecken lasse, da geschehen erst noch zwei Mordthaten!' und zieht in demselben Augen blick« auch ein Messer aus der Lasche. Doch in dem Momente, wo er eö aufklappen will, eilt der GerichtSdie ner, die ganze Situation sofort begreifend, herbei und hält ihn so lange fest am Arme bis auf daS starke Klingeln deS betreffenden Herrn ActuarS noch mehr Hülfe herbei- kommt. Nur mit Mühe konnten die GerichtSdiener den immer wüthender werdenden Menschen das Messer auS den Händen winden. Es wird diese an Gerichtsstelle ver übte Ungebörigkeit ihm jedenfalls noch theurer zu stehen kommen, als das zuletzt verübte Vergehen. — Der zunächst der Dohnaischen Straß« gelegene