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Tageblatt Sttch. tagt. Mora. 7 U. Inserate, ä Spaltzeile 5 Pf, werden b. Ab. 7 <Vonm. bis L ll.) angenommen in der Expedition: JohanneS-All« u. Waisenhau-str. S. für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Durch die Kgl. Post vierteljährlich rSeodor Dr«°isq. 116 Mittwoch, den 25. April 186V. Dresden, den 25. April. — Se. M. der König hat in einer am 21. April dem bisherigen kais. ruff. außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, wirkl. Staatsrathe und Kam merherrn Fürsten Alexander WolkonSki ertheilten Particu- laraudienz besten AbberufungSschreiben entgegengenommen. — Ee. M. der König hat dem Registrator bei der Kanzlei des Oberappellationsgerichts Carl August Ferd. Kreßner in Anerkennung seiner langjährigen guten Dienst leistungen dis zum Verdienstorden gehörige Medaille in Gold verliehen. — Wir haben am gestrigen Lage nach dem ,Dr. Journ." in Kürze der „AlbertS-Stiftung" gedacht. Zur Ergänzung dieser Mittheilung, sowie zur verdienten Wür digung dieses Legates bemerkt dasselbe nachträglich, daß diese Stiftung im Jahre 1857 ins Leben getreten ist und von dem Hrm Adolf von Maltzan, Rcichsfreiherrn von Wartenberg und Penzlin, herrührt. Dieser wohlbekannte und hochgeschätzte Armenfreund hat überdies in dem vor genannten Jahre noch zwei ähnliche Institutionen ins Le ben gerufen: nämlich die „JohanneSstiftung", aus deren Zinsen von 40 Lhlr. alljährlich am 12. Dezember 20 arme Schulmädchen (10 Katholikinnen und 10 Protestan tinnen) unterstützt werden, und sodann die.Amalien-Stif- tung", auS welcher durch eine gleich große Summe 20 der ärmsten ältesten Frauen (s Person 2 Lhlr.) am 13. November jeden Jahres erfreut werden. — Wie die „K. Z." erfährt, hat Herr Kapellmeister Ferdinand Hillcr von dem derzeitigen Vorstande der Ge- wandhaus-Concerte in Leipzig den Antrag erhalten, die Stelle eines Direktors derselben, zu welcher die einstim mige Wahl deS Vorstandes ihn beruft, anzunehmen. — Dem Vernehmen nach finden unter den Regie rungen des süddeutschen Münzvereins Verhandlungen auf Anregung der k. bairischen Regierung statt, um dre österr reichlichen Gulden und Doppelgulden alö gesetzliche Zahl mittel bei den öffentlichen Kassen zuzulassen. In Baiern ist diese Zulassung bereits statuirt, in Sachsen wird sie bei den Post, und Eisenbahnkassen und bei allen fiskalischen Unternehmungen stillschweigend geduldet, dagegen sind die österreichischen Münzen von der Annahme bei den Zoll- und Eteuerkaffen ausgeschlossen. — Frau Clara Schumann hat den vielfachen Wün schen nach einer zweiten Soiree um deswillen nicht ent- prechen können, weil übernommene Verpflichtungen für die eröffnete Saison in London, wo sie auch wiederum mehrmals mit ihrer Schwester Marie vereint in Concerten auftreten wird, sie zu eiliger Abreise nöthigten. Sie beab sichtigt saber im Spätherbst hierselbst unter Mitwirkung ihrer Schwester ein Abonnement auf3—4Clavier-Soireen zu eröffnen. — Sicheren Nachrichten zufolge ist der Schaden, welchen das Dampfschiff „Friedrich August" laut der in diesem Blatte mitgetheilten und der »C. Z." entlehnten Nachricht erlitten haben soll, in hohem Grabe übertrieben worden. Schreiber desselben müsse, wie versichert wird, diesen Artikel entweder aus Unkenntniß der Sache, oder, was aber wohl kaum zu glauben wäre, aus bösen Ab sichten übertrieben haben. Der Wahrheit gemäß ist der Hergang der Sache einfach folgender gewesen: Man hatte einer pressanten Sendung halber 100 Sack Salz auf daS Verdeck geladen, in Folge dessen die in der Spitze der zweiten Kajüte befindlichen zwei Säulen gebrochen sind und das Deck sich um einige Zoll gebogen hat. Vor sichtshalber setzte man sogleich andere Säulen unter, ob gleich das Deck noch Spannung und Tragfähigkeit genug hatte, so daß alsdann daS Schiff ungestört seine Fahrt ohne Breterlirferung fortsetzen konnte. — Am 21. April wurde vom k. Bezirksgericht zu Leipzig der Briefträger Hille, welcher den bekannten Dieb stahl (nach seiner Angabe an 229 Lhlr. 28 Ngr., nach der eidlichen Aussage der Briefträger jedoch an etwas über 331 Lhlr.) verübt hatte, zu 4jähriger Zuchthausstrafe vrr- urtheilt. — Wie man hört, hat bas k. Oberappellations- gericht die Strafe des Conditorgehrlfen Clermont nicht blos von 15 Jahren Zuchthaus auf 8 Jahre herabgesetzt, sondern auch von dem Rechte, in geeigneten Fällen Ver brecher der Gnade des Königs zu empfehlen, Gebrauch gemacht. In Folge dessen ist dann im Gnadenwege die Zuchthausstrafe in Arbeitshaus strafe, jedoch ohne Aendrr- ung der Strafdauer, verwandelt worden. — Se't länger als einem Monate machte ein au» Leuben gebürtiges, steckbrieflich verfolgtesSubject Namens Rühle die Gegend von Lommatzsch unsicher und wußte, unterstützt durch die Furcht der Landbewohner vor Rache« nähme nach etwaigem Handeln gegen dasselbe, sich der Verhaftung bisher geschickt zu entziehen. Zur Beruhigung kann nun mitgetheilt werden, daß der Befürchtete am 20. d. gegen Abend, bei Durchsuchung der Gehölze zwischen Graupzig, und Dobschütz, durch die Gensd'armrn auSLeu-