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worden: 1008S2V2 Köpf«! Daß di« Einwohnerschaft Dresdens nicht zu Kräften gekommen ist, kann sich wohl Jedermann denken, und in welchem Preise mögen wohl damals die Häuser gestanden baden! — Am heutigen Lage im Jahre 1813 in der Mor genstunde ward bu ch Anschlag bekannt gemacht, daß, so bald drei Kanonenschüsse ertönten, Jedermann in Dresden drei Stunden lang sich im Hause halten solle. Punkt 8 Uhr ersolgte das traurige Signal. Sogleich ward die Mine gezündet, welche eine Hauptzierde der sächsischen Residenz, die Elbbrücke springen sollte. Ein schwarzer Dampf bedeckte die Brücke, aus welchem eine weiße Feuer säule hervorging. Donner rollte, der Pfeiler dehnte sich auS und alsbald stürzte Alles hinab in die Fluthen. Den Donner sowohl, als die furchtbare Rauchsäule bemerkte man deutlich 3 Stunden von Dresden. — 8. Vf. Eine Winterpartie in die Sächs. Schweiz. Wir fuhren früh 7 Uhr per Dampf nach Schönau, wo wir ZS Uhr ankamen. Nach HeernSkrrt- schen übergrfahrrn, gingen wir entlang des Elbufers nach Schmilka, um von da aus den Winterberg zu besteigen. Welch' reizende- Thal steigt man aufwärts; auf der einen Seite hängen die mächtigen Bäume dicht mit Schnee be- deckt, daß man glauben möchte, sie müssen unter der Last brechen, während die Bäume der andern Seite durch die hochstehende Sonne schon ziemlich von ihrer Last befreit sind. Die reichliche Hälfte des Weges ist betreten, trocken und fest, erst oben auf der Höhe wird eS etwas beschwer lich, indem man nur die Schlitten-Furchen als festen Weg benutzen muß; man wird jedoch für diese kleine Mühe reichlich entschädigt. Welch' großartigen Eindruck machen die Riesen von Eiszapfen an Felsenvorsprüngen hängend, neben einander gereiht wie gigantische Orgelpfeifen. Zum Oefteren sehen wir Rehe ruhig an uns vorüberziehrn, resp. waten, wohl auch bei 30 Schritte Entfernung stehen blei ben und nach wiederholtem Aufscheuchen erst die Flucht ergreifen. Um 11 Uhr kamen wir oben an, wurden ge« mülhlich empfangen und mit Aufmerksamkeit bedient. Nachdem wir unS mit einem Lendenbeefsteak und einer Flasche Rüster Ausbruch restaurirt hatten, bestiegen wir den Thurm. Welch' ein Bild zeigte sich uns! So oft wir diesen Punkt auch besucht, noch nie haben wir die Aussicht so erhaben und schön gefunden. Punkte, die man im Sommer sehr selten sehcn kann, lagen deutlich vor uns, z. B. die Milleschauer, die Lausche, Stolpen re. und die Berge der Umgegend zeichneten sich durch ihre kolossalen Massen scharf ab gegen den weißen Hintergrund. — Als Curiosum sei bemerkt, daß ein Herr, der von den SandwichS-Jnseln auf einige Wochen in einer Herzens angelegenheit nach Deutschland gekommen war, nicht ver säumt hatte, den Winterberg trotz allen Schnees im An fang dieses Monats zu ersteigen. — Um 2 Uhr gingen wir wieder abwärts, kamen halb 4 Uhr nach Schöna zu rück, fuhren Z4 nach Rathen, um noch einen Abstecher nach der Bastei zu machen, wo wir einen schönen Son nenuntergang genossen, und trafen ZS Uhr in Dresden wieder ein. — Das .Frkb. W' schreibt aus Dippoldiswalde vom 13. d.r Hier hat sich in aller Eile eine Aktienge sellschaft gebildet, um für den zum 15. März abzubaltevs den Biehmarkt den Marktplatz von seinem großen Ueber- flaß an Schnee zu säubern. Der Schnee soll aber als Baumaterial für einen auf dem Markte zu errichtenden RrstaurationSsalon benutzt werden. Der Eintritt in den Schneetempel wird 5 Pfennige kosten. An nordischer Ge selligkeit und tropischer Begeisterung durch rauschenden Göttertrank wird es in dem durch Oefen erwärmten son derbaren Heiligthum nicht fehlen. * Ercommunication. Bei dem Eintritte der dem Könige von Sardinien angedrohten Ercommunicairoii würde fol gender Vorgang in der großen PeterSkirch« stattfinden: Alle Car- dinäl» werden zugegen sein; di» Kirche wird ganz schwarz auS- spalirt, das Bild Christi verschleiert, die Kerzen von gelbem Wachs werden nach nnd nach au-gelöscht. Eine große Procesfion aller in Rom befindlichen religiösen Orden und der Münch« wird die Stadt, das „üüisvrers" singend, durchziehen. Man glaubt, daß nicht der Papst selbst, sondern ein deltgirter Cardinal die Excom- municalton aussprechen werde. —Man versichert, di» Excommu- nication Victor EmanuelS in der PeterSktrche werd» am 18. d. M stattstnden. Der Papst wird diesen Akt nicht in Person vor nehmen, sondern einen Cardinal als Legaten abordnen. Familien - Nachrichten. Geboren r Ein Sehn: Hrn. I. «utschera in Rochlitz. — Eine Tochter: Hrn. E. Schröder in Oberlangenau b. Firiberg Derlodt r Hr. H. Haugk in Messina mit Frl. M. de Rorro in Triest. Hr. H. T- Weber mit Frl. E. O. Ehrlich in Dürr- writzschen. Hr. Serichtsamts-Lctuar 0. <S. Morgenstern in Leip zig mit 8rl. H. Lcchla in Oederan. Hr. W. «ersten in Halle mit Frl. F. Dellmann in Bonn. Hr, Mühlenbes. Röhrborn in Riesa mit Frl. M. Fährmann in Boritz Gestorben: Hr. H. Schuricht in Leipzig. Hr. S. F. Müller das Frl. E. «raun in Langenretchenbach. Frau vern». Heyl, geb. v. Tettau in Tharandt. Frau E. L NobiS, geb. Moldau in Burck- hardtwalde. Hr. G. F. «nüchtel in Lauter. Frau M. LH. Schicht, geb. Strödel in Weida. Hr. Major v. d. Armee G. X. Simon in Dresden. Hr. I». C. «. Mer das. Königliches Hostheater. Montag den 1». März. Marie, oder: Die Regimentstochter. «»milche Oper in r Akten von G. Donizetti. Unter Mitwirkung der Henen Sichberger, Borchers, Böhme, der Damen Jauner-Krall, «riete, Huber. Anfang 6 Uhr. Ende nach halb 9 Uhr. Dienstag den 2o. März. Zum 1. Male: Einer von unsere Leut'. Posse mit Gesang in 3 Akten und 9 Bilden von O. F. Berg. Bearbeitet von D. «altsch. Zweites Theater. Montag den 19. März. Erste Gastvorstellung de» rühmlichst bekannten gymnastischen Künstlers Mr. Lavater Lee nebst Familie und Mr. Charles Franklin vom Drurylane-Theater in London und Sirque Na poleon in Pari«, in 2 Xbtheilungen. Nach der eisten Abtheilung: Eine Soldatenfamilie Genrebild in I Act von F. Nesmüller. Erhöhte Einlaßpreise. Anfang 7 Uhr. Ende 9'/« Uhr. Dienstag den 20. März. Sine Nacht in Berlin. 8ovdsn ist erschienen: Lis-^ urin-kolks., componirt Mr kisnokoite mit Lessng von Julius Zürich. kreis 5 Agr. Au dsbvn bei I-vuLs La««r, grosse krüäor- gnssc im Hotel üe kologne. 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