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ill«. ,d sichert und so- Mt üsse m billig- sr. i. Platz, er neben sr. chmack, andern senden auung ich em- in; und >sche), » ke, selbstge- etten für stegligee- tig zum n, sowie olid und lle Artm gestrickte billigen ichts- r (ganz glaube ritte um Tageblatt für Ullterhaltuug und Geschäftsverkehr. <Tonnt. biS L U ) angenommen Durch die Kgl. Post oietteljäk» ITonnt bis L U.) angenommen in der Expedition: JohanneS-Allee u. Waisenhausstr. 6. Mitredacteur: Theodor Droüisch. Durch 22 Ngr . bei . Post vittteljährlich Einzelne Nummern 1 Ngr. .N 355. Mittwoch, den 21. Deceiubcr 185». Dresden, den 21 December. — Se. M. der König hat dem Oberleutnant May vom 4. Jnf.-Bat. die wegen überkommener Invalidität erbetene Entlassung mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Armeeuniform bewilligt. Das Ministerium des Innern bringt zur öffent lichen Kenntniß, daß zufolge einer Bekanntmachung des Fürstl. Schwarzburg'schen Ministeriums zu Sondershau sen hinsichtlich der angeordneten Wiedcreinziehung der im Fürstenthume Schwarzburg-SvnderShausen auf Grund der Gesetze vom 11. März 1854 und vom 20. December 1855 in Zehnthalerscheinen ausgegebenen Eaffmscheinen als präklusivische iLmonatliche Frist, binnen welcher diese Cassenanwersungen bei der Fürstl. StaalShauptcasse in Sondershausen eingewechselt werdm müssen, der Zeitraum vom 1. December 1859 bis 30. November 1860 festge setzt worden ist, dergestalt, daß nach Ablauf dieser Frist die gedachten Cassenanweisungen ihre Giltigkeit verlieren. — Oefsentliche Gerichtsverhandlungen: Abermals kam am vorigen Montage über einen unglück lichen Handelscommis, den 22jährigen C. G. W. Ernst von hier, der strafende Arm der öffentlichen Gerechtigkeit. Es mag wohl wenig Leute geben, die an solcher Stelle eine blasirte Gleichgiltigkeit, ein kokettirendeS Streicheln des bartlosen KinnS, «in nachlässiges Auflegen der Arme auf die Brüstung für wohl angebracht halten werden; denn außer ihnen würden Andere ein solches Gebühren als den Ausdruck der bodenlosesten Frechheit und jener grundlosen Entsittlichung zu bezeichnen geneigt sein, die selbst der hereingrbrochrnen Schande Hohn lacht. Ernst war des Diebstahls und der Unterschlagung bezüchtigt. Drei Fälle lagen gegen ihn vor, von denen jedoch der eine, betreffend eine gegen den Kaufmann Hrn. Hermann Schmidt verübte Veruntrauung, wegen der geringen Klar heit, welche sich über daö zwischen Beide« obschwebende Verhältniß verbreitete, von der k. Staatsanwaltschaft fal len gelassen wurde, daher schließlich mir Freisprechung en dete. Aber die beiden anderen drückten der ganzen Zu kunft des Angeklagten einen unauslöschlichen Makel auf. Er hatte vom Mai bis November des vorigen Jahres dem Hrn. Destillateur Franke auf der Annengasse als ProvisionSreisrnder gedient. Eontractmäßig bestand seine Provision in einem Bezug von 6 Procent aus denssvon >ym cffectuirten Geschäften; zweifelhaft blieb, ob er die Ermächtigung zum Jncasss von außenstehenden Geldern hatte. Genug, er vereinnahmte deren, und zwar im Ge- sammtbctrage von etwas über 70 Thlr., lieferte aber nichts ab, obschon ihm Reisevorschüsse von zweimal 28 Thlr. gewährt worden waren. Seit Beginn dieses Herb stes conditions- und erwerbslos, hatte er sich sodann in verschiedenen hiesigen Gasthäusern herumgctriebcn, oft so gar unter falschem Namen, und war dabei wiederholt mit i der Zeche durchgebrannt. So hatte er auch vom 22. bis 24. Sept. das auf der Münzqastc gelegene Gasthaus „zum grünen Baum' mit seiner Gegenwart beglückt, und wohnte daselbst-unter dem Namen „Müller" in einem Zim mer mit dem Musikus Steger aus Breslau zusammen. Am Morgen des 24. bezahlt Ernst seine nahe an 1 Thlr. betragende Zeche und entfernt sich, während Steger zu- rückblcibt. AiS Letzterer im Lause des Morgens in Felß- ners Restauration behufs der Bezahlung sein Portemonnaie öffnet, vermißt er zu seinem nicht geringen Schreck einen darin befindlich gewesenen Ducaten und einen Thalcr Silbcrgeld; nur Weniges hat ihm der großmüthige Dieb gelassen. Sein Verdacht fällt sofoit auf „Müllern". Denn er har sich während der Nacht einmal genöthigt gesehen, das Zimmer zu verlassen, und dabei bemerkt, daß sein Schlafgenosst wach sei. Abends, das wußte er, hatte «* das Geld noch in der Lasche seiner Beinkleider gehabt und diese beim Aufstehrn gleich angezogcn, nachher aber das Portemonnaie nicht wieder zur Hand genommen. Di« Ze t seines kurzen HinauSgehmS mußte .Müller" zu Aus führung des Diebstahls benutzt haben. Der Pseudonymu» Müller konnte natürlich nicht entdeckt werden. Da wollte eS aber das Glück oder Unglück, daß Steger am IS. Oct. sich, mit Billardspielen beschäftigt, im Eafö des literari schen Museums befindet und dort den lange gesuchten „Müller" unerwartet hereintreten sieht. AlS dieser ihn er blickt, erschrickt er sichtlich und setzt sich gleich vorn an die Thür, in offenbarer Verlegenheit bei dem herantretrnden Kellner etwas bestellend. Aber kaum wendet der ihn scharf firirende Steger einmal den Rücken, so ist er wie der Wind zur Thür hinaus, noch ehe das Bestellte an langt. Aber Steger, nicht faul, fliegt im Sturme nach, und erwischt ihn glücklich auf der Straße. Der Flücht- l ng muß oolens volvns wicder mit zurück und hinauf. Steger bezeichnet ihn da ohne Umstände als den Dieb seines Geldes. Anfänglich versucht er zu leugnen, al» abcr Jener ihn mit Arrrtur bedroht, bittet cr himmelhoch «in gut Wetter und verspricht sofortige Zahlung durch ei-