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liegend tobt vorgefunden. Als wahrscheinliche Ursache die» s«S Unglücksfalle» ist anzunehmen, daß Löffler ausrecht ge standen, sich an einer UrberbrMung (völi'Lohenstein näh Chemnitz) den Kopf zerschmettert hat und rücklings auf den Sagen gestürzt ist. Der Berunalückte ist unlängst ver- heirathet und stqtionirt inRiesii. — Am 14. Der. wurde in Chemnitz ein jukger Mensch, Namens P, gefänglich eing,zogen, welcher ein Sparkassenbuch mit der eingetragenen Summe von 250 Lhlrn. au» verschlossenem Seaetair entwendet und das selbe durch Mithilfe anderer Personen auf dem dortigen Leihhaus» für 245 Lhlr. versetzt hatte. Glücklicherweise wurde die Spur bald gefunden und somit das erhobene Geld mit wenigem Verlust wiedrrerlangt. — Bor einigen Jahren verstarb in L. rin angesehe ner Beamter mit Zurücklassung eines BermÜgen» von 24.000 Lhlrn., daS zu gleichen Lhrilen unter seine beiden minorennen Söhne getheilt, bis zu deren Majorennität aber von dem BormundschaftSgericht verwaltet wurde. Der Eine dieser jungen Männer erkrankte vor einigerZeit an der Schwindsucht und wurde von seinem Bormunde, der besseren Pflege wegen, in sein Hau» genommen, in dem er auch, trotz aller Bemühungen, vor einigen Lagen verstarb. Nachdem der Lobte zur Erde bestattet war, kam der Bormund zu dem anderen Sohne des Beamten, der in einer dastgen Buchhandlung condttionirt, und forderte ihn auf, mit nach dem Gericht zu kommen, um bei der Publikation drS Testamentes seines LrudrrS zugegen zu sein. Der junge Mann war zwar erstaunt darüber, daß sein minorenner Bruder ein Testament gemacht hatte, ohne ihm rin Wort davon zu sagen, obwohl sie doch bi» zum letzten Athemzuge de» Lobten tm besten Einvernehmen ge standen hatten; er ging aber doch mit dem Bormund« auf das Gericht, ließ das Testament eröffnen und erfuhr hier, daß sein Bruder die ihm gehörende« 12,000 Lhlr. der zwölfjährigen Lochter seines BormundrS vermacht, ihn also vollständig enterbt hatte. Das Erstaunen des jun gen Manne- über diesen eigenthümlichen Art kann man sich denken l — Seit einiger Zeit verschwinden in Dresden, und zwar in mehreren Stadtgegenden, eine Meng« Katzen. Da stet» nur die fettesten Thirre dieser Art verschwinden, so läßt sich mit Sicherheit annehmen, daß irgend ein Lieb haber des KatzenfleischeS, dem die Hasen noch immer zu theuer sind, sich mit dem Einfangen der Katzen beschäf tigt. Möge er sich in Acht nehmen, daß ihm seine Ge nußsucht nicht etwa bald recht ordentlich verleidet wird. Tage<geschichte. Dresden, 15. December. David und Jonathan waren bekanntlich sehr gute Freunde, ebenso Orest und PyladeS, nicht minder auch Pofa und EarloS, welche Arm ln Arm daS Jahrhundert in die Schranken zu fordern sich getrauten; aber die Zuneigung aller dieser hohen, be« ziehendlich hochgestellten Herren zu einander war Polar- «inter-Lemperatur gegen die freundschaftliche Platina- Schmrlzhihe, in welche seiP Kurzem der Engländer und Franzose wieder aus» Neue gegen einander entbrannt sind. Bor vierzehn Lagen noch wetzte der französische Adler seinen Schnabel und seine Krallen bis zur Scheermesser- schärfe, ja er breitete schon die furchtbaren Flüßrl au», um von seiner Höhe herab die englische Bulldogge nie- derzustoßen, zu zerfleischen und aufzusreffen mittHaut, Haar und Knochen. Und wiederum diese letzte nach Franzosen-AdlerSblut, wie der Hirsch nach frischem Wasser. Ihr« Haare sträubten sich, wie die Zehntausende von Bayonettbüchsen der englischen freiwilligen Jäger, die Zähne ihres Rachen» starrten, wie Reihen von lauter Ltmstrongkanonen, jede Fiber ihrer Ruthe war eine ge schwungene nrunschwanzig« Katze^ für den Franzmann, UD'ffleh da, eine» schönen Tage» bei den Herbstfrsten von Hoanpiegne, wo jede geladene Dame täglich viermal den Wzug oder die Loilette wechseln mußte, was einer sol- rhen Glücklichen nach den mäßigsten Berechnungen eine Ausgabe von 2000 Lhlrn. verursachte — eine» solchen schönen Lage- steckt LoutS Napoleon der gnädigen Frau oder Lady Eowley, der Gemahlin de- englischen Gesand. ten in Frankreich, «inen kostbaren Demantring an den schönen Finger und spricht: »Möge dieser Ring ein Bild der innigen Freundschaft zwischen England uyd Frankreich sein I" und siehe da, auSgesöhnt ist auf einmal, wenn auch nicht die ganz« Welt, doch wieder der französische Adler und die englische BuAdogge; sie sind wieder «in Herz und «ine Stele, zwei Herzen und rin Schlag, und beide fordern nun Arm in Arm nicht blo» die Zopfchinesen am . Petho, sondern auch Europa auf dem bevorstehenden Con- gresse in die Schranken. Die französischen Werthpapier, Händler, denen vor Angst und Schrecken bisher alle ihre Puls« schlugen, wie die Haderstampfen in einer Papier- mühlr, holten wieder so tief Athen,, daß ihre StaatSpä- pirre und Aktien sofort in den Laschen um eben so viele Procente stiegen, als der Barometer um Linien hinauf, schreckt, wenn er von »Sturm* auf »Beständig schön* sich erhebt. Dir französischen Fabrikanten lassen wieder fa- briciren, was das Zeug hält oder nicht hält, die Modi- sten sind entzückt und schwelgen in rosigen ZukunstSträu- men für Weihnachts- und NeujahrSgeschaft, denn die Kai serin Eugenie fördert mehr neue und geschmackvolle Mo den zu Lage, als die 5000 Zwickauer Bergleute Pfunde Steinkohlen au» ihren Schachten. Wenn nun Elihu Buritt, der englische Apostel de» ewigen Frieden» nicht srinm Pilgrrstab zu Fidibussen vrrschnitzelt, so will er ab sichtlich mit sehenden Lugen nicht sehen, daß seine Lebens aufgabe gelöst, der ewige Friede gewährleistet ist. „O daß sie ewig grünen bliebe, die schöne Zeit der jungen Liebei- Don Spanier scheint seinen alten Wahlspruch, den man früher auch gewissen andern Leuten zuschrirb: »Immer langsam voran!" im gegenwärtigen Kriege mit Marokko auf die Fahnen geschrieben zu haben. Es geht verzwei felt langsam vom Flecke da unten an der Meerenge von Gibraltar. Die November- und Decemberstürme haben «inen Bund mit den Mauren geschlossen, und so schmal auch die Meerenge zwischen Gibraltar und Seuta ist, hin überspringen kann der Don nicht und hinüberschiffen läßt ihn der Sturm nicht, wenigstens daS letzte Dritttheil sei nes Heeres. Jenseits deS schmalen WasserS aber fechten die glaubenswüthigen Araber wie Wahnsinnige, tödten dem Spanier viele Leute, und der Engländer sieht vom Gribraltarselsen herab zu, reibt sich seelenvergnügt die Hände, daß der Don nicht vorwärts kommt, und rechnet, daß dieser bald mürbe und de» Krieges überdrüssig sein werde. Dann kommt der Engländer und vermittelt und redet beiden Lheilen zu, wie der Fuchs den Gänsen, der Don hat schließlich sein Geld und Blut über die Meer- enge weggeworfen, der Maure kauft nach wie vor engli sche Maaren, Gibraltar bleibt der alleinige Schlüssel zum mittelländischen Meere und ein ewiger Friede wird zwi schen dem Don und dem Mauren geschlossen, die das Rauben und Morden eben so wenig lassen werden, wie die Katzen das Mausen. Unerwartet der Würzburger Zusammenkunft und deS Frankfurter Bundestages wird in manchen Staaten im Heerwesen scharf verbessert. Di« Oesterreich« haben im heurigen Kriege für theure- Lehr geld Manche» von den Franzosen gelernt. Sie wollen den Lschako ablegen und einen Hut dafür aufsrtzen; die Pumphosen der Zuaven haben ihnen zweckmäßiger ge« schienen, als ihre engen Unaussprechlichen; statt ihrer zrit- herigen EommiSstiefel und Schuht wollen sie die ungari schen Stiefel einführen, ihre schweren ste fledernen Patrost- taschen -k. abschaffen, da» Gepäck der Syldqten erleichtert;