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Zm Jahre Achtjehnhundertundfünf, Im Monat Mai, der Neunte, Da machte der Tod sich auf die Strümps, Seine Ernte zu halten er meinte. „In diesem Jahre", dacht' er bei sich, „Wirst Einige für den Himm l du holen; „Denn für den Teufel waren genug „Zn den vorigen Jahren befohlen." Zur Erde er sinnend niederfährt. Wer sich wohl für den Himmel mag passen, Doch Wenige sind'«, von denen er hört. Die dazu sich mögen anlassen. Da fällt unser Schiller ihm plötzlich ein. Von dem er weiß, daß er kränklich; „Den armen Dichter wirst du befrei'n!" Der kalte Erlöser so denkt sich. Flug« eilt an Schiller'« Lager er, Zu fordern von diesem da« Leben; Er fürchtet, der Dichter wird kämpfen sehr, Und sich nicht leicht ihm hingeben. Doch unser Dichter in Geduld sich ergab, Er kämpfte nicht lange dagegen, Ein'« nur vom Tod er sich noch erbat: Untergehend die Sonne zu sehen. Nachdem geschaut er den Abendstrahl Und die Natur ihren Scheidegruß hatte, Da betet er noch ein letzte« Mal, Fährt dann mit dem Tod zu den Schatten. Al« sie nun kamen an die Himmelsthür, Der Lob recht demüthig bat. Man möchte doch ihw öffnen hier, Da einen sehr seltenen Gast er Hab'. Doch vorsichtig vom Petrus geöffnet ward, Da er hörte, wer Einlaß begehrte; Denn der Tod hatte manchmal schon gebracht. Wonach kein Verlangen er spürte. Den Schiller aber hat er sobald nicht geschaut, Al« aller Verdacht glech zu Ende; Den führt sogleich er in« Himmelshau-, Reibt dann vergnügt sich dir Hände. Roch nie hatte Schiller geschaut solche Pracht, Bon Träumen er wähnt sich umgeben; Denn Alle«, was er in Gedichten erdacht. Strahlt doppelt die Wirklichkeit entgegen. Al« im Betrachten versunken er steht. Hört er sich genannt bet Namen, Sr weiß nicht mehr, wa« vor mit ihm geht, Da Shakespeare und Klopftock kamen; Sie begrüßen ihn mit alt« Traulichkeit; Denn im Geiste sie sich lange schon kennen; Gleich hatten di« Geister an rinaader sich g«r«t-t Und denken nun nicht mehr an'« Trenne». Nicht lange ist im Himmel er, Da wird schon verehrt er von Allen, Selbst Petru« achtet hoch ihn sehr. Dem selten kann Jemand gefallen. So ist er nun mehr al« fünfzig Jahr Im Himmel tingeschloffen. Trotz seine Gestalt ist un« unsichtbar. Hat sein Geist doch in un« gesprossen. Seitdem, daß oben er weilet nun. Auch die Freunde vom Tod sind erspähet, Denn diesem Erlöser, der nie kann au«ruh'n, Kein irdischer Seist entgehet Sie leben dort recht im vergnügten Ehor Und denken vergangner Zeiten; B,«weilen nur steigt ein Verspäteter empor. Der erzählt dann Neuigkeiten. Am längsten Humboldt warten ließ. Doch hatte er Viel zu erzählen; Denn alt er die wonnige Erde verließ, Befahl Frankreich, die Waffen zu stählen. Da endlich auch Karl Ritter kam, Er begann, wo Humboldt geendet. Zuerst fing er bei Metternich an, Daß der auch nunmehr geendet. Die Gesichter darüber sich trübten nicht. Ruhig hörten sie vom Italischen Kriege, Auch deshalb kein Befremden zeigte sich, Daß der Franken Armee wieder siege. Da« Letzte jedoch machte sehr großen Spaß, Ritter sprach von der Schillerlinde, An der c n Stein mit dem Namen Littfaß, Und Epheurankcn sich winden. Wie sie so sitzen im vergnügten Ehor, Und lauschen Ritter'« Woite, Da meldet sich plötzlich der Musiku« Epohr, Dem öffnet Perru« die Pforte- Spohr kaum in den Himmel getreten ist, Auf Schiller er eilet gleich zu; An diesen sich wendend, er laut au«spricht: „Schiller, der Gefeiertste von Allen bist Du!", Drob sehen sie alle erstaunt sich an, Keiner weiß, was er denken soll. Bis daß Spohr erst wieder zu sich kam Und löste, wa« geheimntßvoll. Vom Schillerfrst erzählt er dann, Vom Fackelzug, vom Monument. Die halbe Nacht damit verrann. Noch lange ist er nicht am Snd'. Nachdem sie gehört diese Wundermähr, Goethe, der Neidlose, sich erhebet, „Fürwahr, im Himmel ist Keiner mehr. Der in der Nachwelt glänzender lebet." Dresden, den 7. November 18SS. Arthur Winkler. Zu heutigem Lage wünscht Herrn Adolph Bern hardt S aus Budisfin das Allerbeste, eine halbverloschene Klamme. Seit wenn hat der ausgezeichnete .Referent* gegen das Pfeifen der Lehrburschen das Recht, denselben, wenn sein zarleS Ohr dadurch unangenehm berührt ist, mehr fach und wie er sagte .mit starker Berührung der Nase* im Gesicht herum zu fahren? Ja er will, daß die Dresdener Bürger .in ihrem Gemeinsinn* sich »um ihn schaaren" sollen um — einen pfeifenden Jun gen zu bekämpfen!! Möge er sich nur hüten, daß die Po. Uzei — welche in dem in der ganzen Welt erlaubten Pf«, fen irgend eines Lieblingstückchens Seiten- harmloser Kna ben nichts Strafwürdiges findet — nicht »hn wegen sei ner inhumanen, verbotenen Selbsthilfe verdienterma ßen strafe! Mehrere Lehrburschen, die ihm was pfeifen «olle»! Lerantwprtliche Rrdaction, Druck und Berlag von Liepsch «nd Reicharbt.