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KW "KwLL'L; Unterhaltung und. Geschäftsverkehr. <Gonnt. biSHL.^ angrnmlmnrn , -4 Mitredacteur: TheoHör Dro Kisch. in der Expedition: Johannes-Allee «. Waisenhausstr. 4 Abonn. vierteljährlich M Ngr. Vei rinentgrldl. Liefewng in'« HauS. Durch dte Kal. Post vimtetjährÜch 2» Ngr. Sin^lv^ ^ I /tzL 323. Tomrahe«-, den tS. November Untersuchung de» erwähnten Achatganqe» durch Vachvrt- ständige und wohlhäbMdtMäNnerstattfände. A.M-Franke. -»- In einigen Schulen üttsrer Residenz hät t» der letzten Zeit ein unatwöhnliche» Botksmtnniß stattgefanden. Hr. v. Bänger, unsre» Wissen- gebürtig aU< DreSbtn und der Einzig« in Deutschland, der der Geostrrrvplasiik ausschließlich seine Thätigkeit «idtNlt, hät in einiger» Hk Heren Gchulanstalten sein letzte- KUftsiobjrctr ein Haut- relief der höchsten Alpen«elt vorarlegt und chlitl- tM. Dir» Werk de» «üh- und ftkyftmHtn Mßts mtch den umfassendsten Borstudien beschrnbm zu «ollen, hieße die langst erkannte Wahrheit leugnen, daß eben nur un mittelbare Anschauung erforderlich, um die geeignete Bor st,llung von dem gedachten Objecte zu gewinnen. Wir bestätigen daher hier nur da» Urtheil eine- praktischen Schulmannes, daß «S zu bedauern sei, dir» geographische Anschauung», und Belehrungsmittel nicht auch dem grö ßeren Publicum zugängig gemacht sehen zu können- inde« nicht blos der Lehrer und Schüler in Yen Schulen, son dern Jedweder in dcm Gewinne de» ifitlurgemäßen Tr- sammtformbildr» «in« wesentliche Belehrung und resp. Be richtigung sonst häufig ganz irriger Vorstellungen finde. Die Erscheinung qu. ist um so verbreitenswerther, als der Verfertiger in diesen Tagm auch ein Relief vollendet hat, das in der anschaulichsten Weise da» Projekt de» neuen Stadttheiles, der Promenadenanlagen und de- zoologischen Garten» zwischen der Bürgerwiese und dem großen Gar ten körperlich versinnlicht und geeignet ist, die vorhabende Verschönerung der Residenz als ihre höchste Ziüde für Ist« Zukunft zu bezeichnen. — Luder kommt auch hier wieder die alte und immer doch neue Geschichte vor, der verdienst volle Künstler steht im Begriffe, einem Rufe deS erkemss- nißreicheren und mittelbereiteren Auslandes zu folgen, weil der unzureichende Erwerb im deutschen Vaterland« ihn endlich nöthigt, seine Thätigkeit, sein Streben und sein« Ideen einem außerdeutschen Lande zu widmen, wo sein Fleiß den verdienten Lohn findet, während es in Deutsch land Niemandem einfällt, ein derartiges Talent zu fesseln. — Bon sehr vielen Seiten gehen unS immer häufigere Klagen zu über das höchst unanständig« und ohrenzerreißmde Pfeifen von Seiten der Schulknaben und übermüthigen Lehrjungen auf den Straßen. Man kann in Dresden fast keinen Schritt gehen, ohne von ei ner derartigen Katzenmusik, die sich vorzugsweise quf ab gedroschene Melodien und ekelhafte Gassenhauer auüdehut, Dresden, dm 18. November- — Eint ftohe Künde, vott der fides Sächsen- herz sich wahrhaft erquickt ünd gehoben Mt/ geht jetzt von dee karigeNgaffe aus vön Mund zft Munde. Wettm, du schönet, stolzer Bäüm, ab» dtinm noch jugendlich ftt- scheri Lesten soll «tberwals m, holder Zweig missäckMir, an dessen künftige Blüthrn und Früchte sich tausend Hoff nungen «iNes «teilen Volke» knüpfet»! Walte da» T0tt und sei «r fürder trah« mit seiner Gnade! o l- , — Ein neuer Industriezweig für Dresden. In dem altenburgischen Marktflecken Oberstem werden auS verschiedenen Steinarten, vorzüglich aber aus Achat, aller hand Gegenstände gefertigt, z. B. Dosen, Leuchter, Brief halter, Stockknöpfe Petschafte, Tischplatten, Spielmarken rc. Schon seit langen Zeiten ernähren sich viele Menschen daselbst durch Verfertigung dieser Gegenstände aus dem genannten Materiale. Da nun Sachsen von den verschiedenartigsten Mineralien einen großen Reichthum besitzt, so würde vor benannter Industriezweig auch ganz vorzüglich für unser Lanh sich eignen, zumal da schon etwas Aehnliches, in der Verarbeitung des EerprntinsteinS zu Zöblitz, besteht. Bei meinen mineralogischen Wanderungen habe ich in unser« Baterlande sehr viele Steinarten gesunden, welche zur An fertigung obiger Gegenstände passend sein dürsten: insbe sondere ist es ein mächtiger Achatgang, welcher meine Aufmerksamkeit in dieser Beziehung erregt hat. Dieser Achatgang streicht nicht allzuweit entfernt von Dresden durch ejn romantisches Thal und es ist zu vermuthen, daß er eine weite Ausdehnung hat. ES dürfte gewiß der Mühe lohnen, diesen Achatgang näher zu untersuchen, möglicherweise könnte hieraus eine reiche Segensquelle für Sachsen und insbesondere auch für unser Dresden er wachsen. An Arbeitskräften würde <S bei unS gewiß nicht fehlen, da namentlich im Winter Lausende von Menschen arbeitslos sind. Solch« Personen, welche ge zwungen sind, ihre Arbeiten in der rauhen Jahreszeit rin- zusteven und deshalb oft die bitterste Noth leiden, würden gewiß diesen neuen Nahrungszweig mit Freuden begrüßen und den Unternehmern zu großem Danke verpflichtet sein. Daß «in solches Unternehmen auch Gewinn brächte, ver steht sich von selbst, da die Bewohner von Oberstein ge wiß auch ihre Rechnung dabii finden. Sehr freuen würde «S mich, wenn eine nähere Erörterung der Sache und nach Befinden zum nächsten Frühjahre, wenn nicht eher, eine