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'II !,' ' ' n, n. rtvKeo, Gvlelv, «er. ;n. Potpourri eifert. voll 6ar- . Doppler. emann. »i^ i i u-t >1 I! , ! -II I M'tO Tageblatt ii ' für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. s Spaltzeile 5 Pf, werden (Sonnt. btS L U.) angenommen in der Expedition: Johannes-Allee u. Waisenhausstr. 6. Mitredacteur: Theodor v rogtsch. Durch di« Kal. Post vierteljährlich 2LNgr. Ein» 1 Ngr. ^ 319. Dienstag, den 15. November 1859. tuann Dresden, den 15. November. — Oeffentltche Gerichtsverhandlungen: Unsere Leser werden sich vielleicht deö Uhrendiebstahls er innern, den der Schneidergrselle Aug. Rob. Lecht ayhier im Sommer 1857 bei dem Hausbesitzer Ullrich auf der kleinen Brüdergasse verübt hatte. ES müßte damals der JndicienbeweiS gegen Lechten geführt werden, weit die Uhr weder bei ihm noch anderSwo gefunden worden war, viel mehr verschwunden blieb; indeß wurde er überführt und zu 5 Monaten Arbeitshaus verurtheilt. Diese längst ver loren geglaubte Uhr (Stutzuhr und gerichtlich auf 45 Lhlr. taxirt) ist jetzt wiedergefunden worden. Bon Eichten hatte sie damals der Pretiofenhändler Hr. Heischmann, der ist der Hausflur von Nr. 23 auf der Schloßstraße sein Ge schäft treibt, für 8 Lhlr. erkauft, und zwar in gutem Glauben; denn der ihm ganz unbekannte Lecht war ihm von einem ihm schon längere Zeit wohlbekannten Manne, dem mit Lechten in derselben Werkstälte arbeitenden Schneidergesellen G. A. Gabler aus Kleinnaundorf unter dem Namen .Richter' vorgestellt und dabei versichert wor den, Lechr Hab« die Uhr redlich erworben und aus Frank furt mitgebracht. Gabler war später von hier weg und nach Bautzen in Arbeit grgangen, dort aber wegen Be trugs und Unterschlagung m Untersuchung gekommen und zu 1 Jahr 4 Monaten Zuchthaus verurcheilt worden, wclche Sirafe er noch jetzt in Waldheim zu verbüßen hat. Daher war er zu der am vorigen Sonnabende wegen die ses anderwriten Vergehens anberaumten Hauptverhand lung anher transportirt worden. Bei dieser Gelegenheit war nun noch eine von demselben verübte Betrügerei zu Tage gekommen. Er hatte nämlich nach jenem in Ge meinschaft mit Lechten auSgeführten Coup auf eigene Faust gegen Hrn. Heischmann in verbrecherischer Weise operirt. Er benutzte nämlich die mit selbigem angesponnrne Be kanntschaft dazu, daß er ihn ersuchte, ihm einen Winter- rvck machen zu dürfen, wogegen er an ZahlungSstatt eine silberne Eylinderuhr anzunehmen sich erbötig zeigte. Hr. Heischmann, dcr gerade eines solchen Kleidungsstücke- be- nöihigt war, hatte nichts dagegen, und Gäbler brachte ihm auch nach einiger Zeit diesen Rock, den Hr. Heischmann für den Preis von 17 Thlrn. dergestalt erkaufie, daß er ihm dafür eine Eylinderuhr für 13 Lhlr. und 4 Lhlr. baar aushändigte. Dagegen hätte nun höchsten- die In nung etwas rinwenden können. Gäbler aber hatte die zu Anfertigung de-Rocke- nöthigrn Stoffe, bestehend au- vierthalb Ellen Lüffel und dritthälh Ellen schwarzem Lama zu Futter, im vorgespiegelten Aufträge Hrn. Heisch- mann- auf dessen Conto von Hrn. Kaufmann CaSparl, Schloßstraße Hl, erholt, und Mochte sich dabei so benom men haben, daß man dorf in die Rechtlichkeit de- Beaus- fragten keinen Zweifel setzte. Doch der hinkende Böte kam nach. Lu Neujahr 1858 wurde in gebräuchlicher, Weise im Hrn^ Heischmann eine auf den Gesammtbetrag von 11 Thln 28 Ngr. 5 Pf. lautende Rechnung für jtN« ihm crrditlrtrn Waaren übersendet, hierdurch aber die Betrü gerei, an- Tageslicht gefördert. Gäbler aber hatte sich in deß nichf.«ijver bei Hrn. Heischmann scheu lassen, son dern sich r.üglich aus dem Stauhe gemacht. Trotzdem nun, daß ihn sowohl dieser als der damals bei Hrn. Cas par! seroircnde Commis mit Bestimmtheit als Denjenigen bezeichnet«», der damals Lechten bei dem Verkaufe der Uhr unter Angabe eines falschen Namen- behilflich gewe sen'und die genannten Stoffe betrügerisch erholt hatte, so wollte doch Gäbler von gar nichts wissen. Er behaup tete vielmehr, mit Lechten nicht bei Hrn. Heischmann ge wesen zu sein, diesem auch keinen Rock gefertigt, viel we niger die genannten Stoffe von Hrn. Caspar« entnommen zu haben. Urberhaupt benahm er sich höchst gleichgiltg und frech, und wunderbar muß e eS erscheinen, wie er nach so übereinstimmenden und beeideten Aussagen immer noch auf der Behauptung seiner Unschuld beharren konnte. Selbstverständlich mußte ihm dles eher zum Nachtheil als zum Voriheil gereichen. Aber dergleichen Menschen pfle gen ein solches Verfahren lediglich aus dem Grunde zu beobachten, um sich lpäier auch nach erlittener Bcrurthek- lung immer noch mit ihrer angeblichen Unschuld weißbrrn- nen und von widerrechtlich aufeilrgter Strafe sprechen zu können. Hr. Staatsanwalt Held legte jedoch die Ver schuldung deS Jnculpaten in ebenso klarer als schlagender Beweisführung dar, und Gäbler wurde zu 5 Monaten Arbeitshaus verürtheilt. —v— Nachdem die erweiterten Sitzungen des K. Stenographischen Instituts während der schönen Jahreszeit in Wirthschaften außerhalb Dresden mehr der Geselligkeit gewidmet gewesen waren, sind sie mit Eintritt deS Herbste- wieder in die Stadt verlegt worden, wo sie jeden Donnerstag von 7 Uhr an ihren regelmäßigen Fort gang haben und neben der Geselligkeit hauptsächlich den wissenschaftlichen Besprechungen über Stenographie gewid met find. In dm bisherigen Herbstversammlungen rrfeckte , '. . i i c>, ... » ... , ... , ,.