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1704. 10. November sackt« man abermals eine Kindes« Mörderin. 1705. 17. August «henkte man einen Dieb Namens Bernhard. 1705. Im November wurde ein Edelmann, Joh. Damm, auch Ungar nennt, wegen Mord und Kirchenraub mit Zangen gerissen und gerädert, sowie 1706. 19. März «in westphälischer Edelmann, Gustav Adolph von Wittorf, wegen Diebstahls auf dem Sand« «henkt. 1706 27. April wurden ebendaselbst 9 Dragon« wegen Plünderung der Bagage an Säulen, 3 andere da« gegen wegey Flucht an dem hohen Galgen «henkt; — noch 2 andere, welche die Kriegskasse beraubt und einige dabei ausgestellte Wachen erschossen hat ten, wurden enthauptet und aufs Rad geflochten. 1706. 23 Juli mußten 2 Russen, welchen ihren Haupt« mann geschlagen hatten, mit einander auf dem Richtplatze um's Leben spielen, von denen der Ver spielende «schossen wurde; — ein zweites Paar, daS ihren Herren mit den Pferden durchgegangen war, hatte dasselbe Schicksal, der Verspielende wurde «rhenkt. — Ein drittes Paar, welches einen Juden «schlagen und ihm 7 Thlr. 2 Ggr. geraubt hatte, wurde enthauptet und aufs Rad geflochten. 1706. 30. August sollten ganze Eompagni.'n Dragoner und Infanterie, die in der Frauenstädter Schlacht geflohen, um's Leben spielen und der zehnte Mann erschossen werden. Durch Fürbitte der Geistlichkeit wurden jedoch nur 3 Mann enthauptet und 9 Mann erhenkt; das letztere Schicksal hatte 1706. 10. September ein Deserteur auf dem Neumarkte. 1706. 21. September wurde daselbst ein Fahnenjunker enthauptet, welcher in Bautzen einen Fourier «sto chen und 2 Weiber gehabt hatte. 1706. 19. November wurden auf dem Sande vier sowie am 11. December auf dem Neumarkte ein Deser teur «henkt. (Fortsetzung folgt.) Königliches Hoftheater. Zu Schillert i,hundertjährigem G-burtstage wurde am 10. November „Die Braut von Messina" und zur Nachfeier am 1l. November „Wilhelm Teil" aufgesührt beide Male noch bei festlich erleuchtetem und geschmücktem Hause. „Die Braut von Messina", diese ebensoviel geprie sene, als viel angefochiene Tragödie, ging in Ausstattung und Ausführung deS Ganzen in einer so höchst würdigen Weise über die Bühne, wie Solches die besonder» hohe Weihe des TageS mit sich bringt. Die Ehöre, wenn auch vielleicht eins noch abge rundetere Präcifio» im Grsammtsprechen sowie auch in den Auf stellungen möglich gewesen wäre, wurden doch von sämmtlichen Darstellern zur schöusten Geltung gebracht. Hr. Walther (Berengar) sprach die herrlichen Vase mit tiefempfundener Pocfie; Hr. Kramer (Bohemund) verlieh seiner Rollein Spracht und Haltung jene stählern» ManneSkraft, die so wohl- thuend in'S Herz hineinschallt. Auch die übrigen Einzel-Epre- cher, die Herren Wilhelmi. Heese und Herbold, waren durch, drungen vom Geiste Tchiller'scher Po,st». Als einen wahrhaf« te» Koryphäen, einen Koryphäen in beiden Bedeutnngen de- Wortes, zeigte sich Hr. Quant«r (Eajetan). Die Weisheit des Greises gepaart mit des Kriegers kühnem Sin», auflohende Leidenschaft gemildert vom Strahle erhabener Kunst, form — dies alles gestaltete sich wunderbar schön in deS Dar steller- «productiver Dichterkrakt. — ES braucht nur angedeu- tet zu werden, daß Hr. Emil Devrient, der seinen höchsten Ruhm vorzugsweise Schiller'schcir Rollen verdankt, den Don Manuel repräseutirtc, so kann über daS Wie seiner Durchfüh rung der Rolle im ganzen gebildete» Deutschland kein Zweifel sein. — In der freilich weit dankbareren Rolle deü Don Cäsar errang Hr. Maximilian und in der der Veatrice Fräulein Ulrich verdienten Beifall. — Dem hiesigen wie auch dem auS> wärtigen Publicum bekannt ist die großartige Leistung der Frl. Berg als Zsabella. Fürwahr, eS schien, als ob diese treffliche Schauspielerin am Triumphabcnde unseres Dichterheroen sich selbst noch übertreffe» wollte. — Wenn noch mit gutem Fug gesagt werden darf, daß auch die kleineren Rollen in den besten Händen sich befanden, so gereicht dieser Theaterabend wol dem Dichter und auch dem auSsührendenKunstinstttute zu hohem - Ruhme.— Voller, als in der eben besprochenen Tragödie, war das Hau» in dem der Menge zugän'glicherrn Schauspiele „Wil helm Teil" besetzr. Hr. Emil Devrient war — wie immer in dieser Rolle — groß als Tell. Seine Scene, ehe er dem Knaben den Apfel vom Kopfe schießt, wurde mit staiinenSwcrther Meisterschaft aiiSgcführi; dasselbe muß vo» seinem Monolog (»Durch diese hohle Gaffe rc.") gerühmt w.rdcu. Die Worte: »Du wirst dem Lande nicht mehr schaden" sprach jedoch Hr. Devrient früher ganz anders. Hr. Devrient war, als er zweimal gerufen ward, so freundlich, das erste Mal den Knaben Otto Hanisch (Wal- thrr Till) an der Hand zu süyreu — und wahrhaftig verdient dieser wackere Knabe eine solche Aufmunterung. Kinder sind allerdings keine Meister, können eS aber werden. — DaS Stauffacher'sche Ehepaar wurde von Hr«. Quant er und Frau Bayer-Bürck rühmlichst vertreten. Frau Bayer-Bürck sprach ihre aufmuutenide Rede a» den Gatten in klangvollem, geistvol lem Tone. Hrn. Quanter's markiges, herzerwärmendeS Sp cl erreichte seine Kulmination i» der Scene im Rütli. — Hr. P orth (Allinghausen) gab ein schönes Bild patriarcha lischer Würbe und ächte» Adels. — Hr. Walther spielte den Geßlcr tadellos — Frau Mitterwurzer war immer noch im Besitze der Rolle von Tell'ö Weib. — So wären denn die Feierlichkeiten der drei Tage nun vor über; aber der Nachhall möge »och lange forttönen in den Ge« müthern der Zuschauer. Das Publicum hat alle Ursache, der der hohen Geiieral-Direction und den Darstellern wärmsten Dank zu weihe». Q. * * Gründliche Heilung deö Zahnbranbes und vttvollkümmmte Herstellung künstlich« Gebisse vermittelst eine- unveränderlichen marmorharten CemcntS. Der Unterzeichnete >st der einztge, der dieses Verfahren anwendet und Ope rationen (ausgenommen Sonntags) von 9—4 Uhr in seiner Wohnung, Waisenhausstraße 27. H. alltäglich vor- "immt. amerikanischer Zahnarzt, Rath und Leibzahnarzt Gr. K. H. des Großberzogs von Sachsen-Weimar u. s. «. .4, 4, 4 breit, in schöner Qualität zu noch alten beigen Preisen empfiehlt Z?r>e«1r!vl» sonst A. 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