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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. LLiMWSfthL (Tonnt, bis 2 Ü ) angenommen Durch die Kgl. Post vierteljährlich Mitredactcur: Theodor Droklsch. L^elneNummern .N 307. Donnerstag, dm 3. November 1859. DreSdan, ^den S. November. — Se. M. der König hat genehmigt, daß der Rit tergutsbesitzer und Friedensrichter v. Egidy auf Kreinitz daS von Sr. K H. dem Prinz-Regenten von Preußen, im Namen Sr. Maj. des Königs von Preußen ihm ver liehene Ehren-Ritterkreuz des St. Johanniter-Ordens an nehme und trage. — Mit dem 5. Nov. erlischt der Pränumerations- prei- von 1 Thlr. 5 Ngr. für das auf 1860 erscheinende Geschäfts- und Lbreß-Handbuch für Dresden. Vom 6. No», an können nur Bestellungen zu 1 Thlr. 20 Ngr. angenommen werden. Die Commissionsstelle für das vom Einwohneramte der königl. Polizeidirection zu bearbeitende Adreßbuch: Buchhandlung von Eh. G. Ernst am Ende (Seestraße 13) macht im Interesse des Publikums (siehe die Inserate) wiederholt darauf aufmerksam. — DaS Lesezimmer der Gesellschaft .Flora" ist Freitag den 4. November von Abends 6 Uhr an im Brunnenbade an der Annenkirche Nr. 19 geöffnet. — Am 28. Oktober hat sich in Königstein eine junge TteinmetzgrrS-Wittwe, nachdem sie bereits am 22. d. M. aus den Fluthen der Elbe, in die sie sich gestürzt, gerettet wordm war, durch Erhängen in einer Bodenkamrmr den Tod gegeben. ... ^ — Der schöne Restaurationsgarten zu Blasewitz, in welchem der große Dichter Schiller bei seinem Aufenthalte auf Körners Weinberge zeitweise so gerne weilte und manche Stund« zu seiner Erholung dort zubrachte, wird, wie uns mitgrtheilt wird, vom 10. Novbr. an den Namen .Schil lergarten" erhalten und zu diesem Zweck ein für Jeder mann sofort erkennbares Zeichen am Eingänge zu demsel ben angebracht werden, damit Fremde und Einheimische fort und fort dieser historisch-denkwürdigen Stätte ge denken. — Eine besondere Feierlichkeit zu Ehren des Schil« lerftsteS wird nächsten Sonntag Abend di« Dresdener Singakademie in dem Meinhold'schrn Saale (Moritzstr.) veranstalten. Cs wird durch Aufführung einiger Eompo- sitionen, denen Schiller'sche Erdichte als Text zu Grunde liegen (z. B. .d,e Glocke" mit Musik von Rombrrg re.) ' und sonst auf den Festtag Bezug nehmende Reden für i Mitglieder und etwaige Gäste deS Vereins die frohe Er- innerung an Deutschlands großen Poeten geweckt und " verherrlicht werden. — Am 29. Oktober feierte in der Restauration des ^ Herrn Richter .auf Hamburgs" die Dresdner Korbma cherinnung ihr 25jähriges Bestehen, zu der auch die Korb macher der nachbarlichen Orte gehören und die daher Mit zugezogen waren. Man hatte in der That Alles aufge- boten, den Abend so angenehm als möglich zu machen. > Reden, Gesänge, Toaste und Tanz wechselten mit einan- ' der ab und dürfte besonders die schöne und sinnreiche De- ' coration hervorgehobrn werden, auf die wirklich aller Fleiß verwendet und die bis jetzt noch erhalten und im Saale auf Hamburgs zu sehen ist. Seit dem 25jährigen Zeit räume des Bestehen» der Innung hat sich übrigen- die ' Korbmacher« zu ihrem Bortheile sehr gehoben. Früher kam beim Korbmacher eben gar keine Lielfältigkekt m der Arbeit vor, wie das jetzt aber ganz anders ist. Jetzt werde« mit Korbmachirarbeiten sogar ganze Zimmer auS- möblirt, was sehr praktisch sein soll; aber auch sehr ge fällig sehen solche Arbeiten aus, wie man sie jetzt in den Berkaussläden so vielfältig antrifft; da hätten früher die Korbmacher kaum selbst daran geglaubt, daß sie'- noch so weit bringen würden. Um die Gründung der Innung haben sich besonders die Herren Kolbe, Naumann und Wolf verdient gemacht. Der Innungen giebt eS jetzt 3 : in Sachsen; die Dresden, Leipzig und Zwenkau, von dentn die letztere die älteste ist. — Am 29. Oktober Abends starb in Leipzig der beliebte Komiker Max Ballmann. — Die C. Z. theilt eine abermalige Abänderung des Lheaterprogramms zum Schillersest mit, die abet sicher als ein« Reform allseitig mit Freude begrüßt werden wird. Se. Maj. der König hat nämlich genehmigt, dqß der ' .Lell", worin bekanntlich Schiver'S nationale Bedeutung ' am meisten zu Lage tritt, zur Aufführung gelange. Es ' wird daher am 10. »die Braut von Messina" und am - 11. .Tell" gegeben und in beiden Stücken Hr S. De- vrient Mitwirken. — Bei dieser Gelegenheit ist zu bemer ken, daß der genannte hochgeschätzte Künstler noch bei kei ner Gelegenheit, wo seine Mitwirkung zu einem Feste in ' Anspruch genommen worden, Honorar verlangt oder an« ^ genommen hat, und daß er dies um so weniger beim je« - tz'gen Schillersest rhut; so wie: daß eS bei ihm, der — einer der Ersten — der Schillerstiftung seine Lheilnahm, zugewendct, nicht crst einer Erinnerung an diesilbe be durft hat^>m diese Lheilnahm.' von. Nurm zu belhäti- gen. — Mt den Vorbereitungen zu der auf dem Lltmarkt zu errichtenden Schillerstatue ist daselbst schon vorgestern