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füllt) wurde ich von diesen Armen wie ein Heiliger be grüßt, nur weil ich deutsch mit ihnen sprechen konnte. Die Armen hatten sich nicht einmal mit ihren Wärterin nen, die vom besten Willen beseelt waren, über daü Aller- nothwrndigste verständigen können Ich sah gar merwür- dige Verwundungen; so »inen Mann, dem «ine Flinten, kugel durch die Nasenwurzel gefahren war und, ohne die Nase weiter zu zerstören, das Augenlicht vollkommen ge raubt hatte; — einen jungen Böhmen im Sterben, der mit einer Wunde im Schenkel acht Tage unentdeckt hart an einem Canal gelegen hatte; einen Deutschen, der von Schmerz gepeinigt, Linderung verspürte, als ich den Wär terinnen begreiflich gemacht hatte, daß er, wie viele andere, laue Umschläge brauche; — einen österreichischen Olfizier auS gutem Hause, der sich seines nahen Endes bewußt war und fast verzweifelte, weil ihm bisher Niemand einen Brief an seine Angehörigen schreiben konnte rc. rc. (In allen Spitälern Verzweiflung, namenloser Jammer rc.) 0. Rothmund aus München traf kürzlich auch 2000 Ver wundete in Verona! So wurden 100,000 Menschen geopfert und gewiß hat Niemand, der vor drei Jahren die schauderhaften Beschreibungen der Schlachtfelder an der Alma rc. laß, sie vergessen. Und so und ähnlich lautet die Geschichte aller Kiiege, daS ist der fast ununterbrochene Inhalt der ganzen Literatur über die Menschengeschichte seit Jahrtausenden Wir sprachen schon wiederholt.von jenem franz. Herrscher, der einmal im Verlaufe weniger Wochen über 30,000 seiner Untcrthanen ermorden ließ und aus seüien Fenstern selbst auf sie schoß. Als Knabe ließ er schon seinem Lieblingshunde in einer Auf wallung von Zorn lebendig die Haut ab- zi'hen, s. W. H. Jreland, welcher Schriftsteller dazu be merkt: „daß dieser König, der als Knabe beständig zu Kämpfen wilder Lhiere und zu Orten geführt wurde, wo Verbrecher gequält und gefoltert wurden, auch bessere Züge zu erkennen gab, denen eine verständige Erziehung ein Uebe>gewicht über das Böse in seiner Natur gkg den ha ben würde.' Dagegen erzählt Pauthier, daß Meng-Lsö, einer der besten Monatchen in der ganzen Geschichte von China durch Jahrtausende, den sein Volk anbetete und den Weisen nannte, von seiner aufgeklärten Mutter als Knabe schon von allen Grausamkeiten gegen Lhiere und von allen blutigen Scenen fern gehalten wurde; — wo gegen wieder der Geschichtsschreiber Macaulay den orien talischen Despoten Seradscha Daula, den Urheber der be kannten schauderhaften Scene in der „schwarzen Hölle', in welcher 146 Menschen in einer langen gräßlichen Nacht größtentheilS ermordet, zum Lheil aus Schmerz, Todes angst und Verzweiflung wahnsinnig wurden, als eines der schlechtesten Geschöpfe seiner Gattung bezeichnet und wört lich beifügt: „Und womit halte er begonnen? Er hatte früh ein Vergnügen darin gefunden, HauSthiere und Vö gel zu martern, und verschaffte sich später durch die Leiden seiner Mitmenschen einen noch größeren Genuß." Arme, kurzsichtige Menschheit, du jammerst seit Jahrtau senden über den giftigen Hauch der Grausamkeit, der durch deine ganze Geschichte weht und durch den jede her- vortreibrnde Knospe, jede aufbrrchende Blüthe deines Glückes und deiner Ruhe sehr bald wieder verdorrt und abstirbt, — aber die „Saamenkörner' (wie viele groß« Denker sie nennen) willst du nicht vertilgen, aus denen die tödtliche Giftpflanze so mächtig emporschirßt! Und Diejenigen, die sie vertilgen wollen, bitten vergeblich um tie Hilfe deiner mächtigsten Anwälte, der großen öffentlichen Blätter I 0. Perner. Paris, 24. Oct. Nach Berichten auS Marokko vom 17. ist der General Martimpny von Nemours auf daS große Lager von KifS marschirt. Die von den Ma rokkanern am 31. August gefangen genommenen Franzo sen sind von denselben lebend g verbrannt worden. Die Armee und die Bevölkerung an den Grenzen sind gleich sehr vom Wunsche beseelt, die Miffethaten der Marokka ner zu rächen, und man hofft, daß eine Grrnzregulirung eine größere Sicherheit verschaffen werde. Um uns bekannt gewordenen Zweifeln über die Solidität unseres Unternehmens, sowie den Verdächtigungen und Verleumdungen des Neides und der Concurrenz zu begegnen, sehen wir uns zu der Erklärung veranlaßt, daß Herr Brauereibesitzer Noack in Camina sich gegen das Unterzeichnete Begründungs-Comitö resp. die zu bildende Actien- ges.llschafl laut gerichtlich vollzogenen Reverses verbindlich gemacht hat, sobald nach Verlauf von zwei Jahren sich nicht mindestens eine Dividende von 50 Procent herausgestellt haben sollte, sämmtliche Aktien gegen Rückzahlung der Einlage anzukaufen, zur Sicherung dessen aber bis dahin eine Caution von 10,000 Thlrn. bei der Hauptkaffe des Verein» zu dtponiren, außerdem aber auch für Erfüllung dieser Stipulation mit seinem sämmtlichen beweglichen und unbeweglichen Vermögen zu haften Dresden, den 26 Oclobec 1859. Der LeKrimäliiiK8-L0mit6 äer 8Äed8i8edM knmksdrilL. Backmann, Vorsitzender. IM— ^rruiküirter Lrul uiiel prlnAch — (geräuvkert) — IttKlIvIivr Vvr«»i»Ät. tlaelrflem lur fliese flie Saison einAetrvten ist, sinck solobe von nun an vielter vio ßevülrnlick in siavrlk»i»i»tvr sAütv von Dnlerreicknetem gegen franco Linsenflnux fles Betrags flireet rn derieken. N HI Lratvürstv kosten 4 IKIr. pr. Liste v. 11 kkä. (ofl. 44 Stück) I mit - Kl» RZLLLI. ^bürste ,, 4^ ,, ,, ,, ,,11 ,, Blühende Camellien, mit fVerpaokunx. in M Paimenzweige, Blattpflanzen und andere mehr, Bouquets und Binderei aller Art empfiehlt die Gärtnerei von MÜIIre, Altmarkt Nr. 7. Gründliche Heilung de» Zahnbrandes und vervollkommnete Herstellung künstlicher Gebisse vermittelst eures unveränderlichen marmorhartm CemrntS. Der Unterzeichnete ist der einzige, der dieses Verfahren anwendrt und Ope rationen (ausgenommen Sonntag») von 9—4 Uhr in seiner Wohnung, Waisenhausstraße 27. II. alltäglich vor- ""E ILosttttnL, amerikanischer Zahnarzt, Rath und Leibzahnarzt Sr. K. H. des GroßberzogS von Sachsen-Weimar u. s. «. Buchhandlung w» « ^ H (8«t tl. MW».