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—Unterhaltung und Geschäftsverkehr. M 88S Sonntag dm 16. October 1839. Srsch. täal. Morg. 7 U — Inserat« die Spaltzeüe S Pf. werden bt< Ab. 7 (Gönnt. bis » U ) angenommen. — Abonn. Vierteljahr 10 Rgr. bei nnentgelbl. Liefemng in'« Hau». Durch die Poft. Blertelt^2 Rgr. Linz. Nummern t Ngr. Expedttionr Iohanne«»Alltt a u.Watsenhau«str. S pt. Dresden» dm 16. October. — Se. Maj. der König hat seinem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an den k, preuß. und k. hannöv. Höfen, wirkt. Geh. Rathe Grafen v.Hohen- thal, das Großkreuz des Verdienstordens verliehen. — DaS hiesige königl. Bezirksgericht, wie auch daS als Gericht für die Residenz constituirte königl. Gerichts, amt im Bezirksgericht, sind gewiß zu den größten Aem- tern in Sachsen zu zählen. Wollte man hiernach schlie ßen, daß die Locale derselben sich in einem oder zwei schon von außen sich von dem gewöhnlichen Privatwoh, nungrn unterscheidbaren Häusern befänden, so würde man sich irren. Im Gegentheil könnte man dreist die ganze Stadt durchwandern, ohne jene Gebäude entdecken zu kön nen, wenn man nicht Straße und Straßrnnummer genau weiß. Merkwürdiger Weise liegen die beiden Gerichts häuser, äußerlich so schwarz wie andere, nicht dicht neben einander, sondern getrennt durch ein drittes, in welchem sich rin .Schanklokal* befindet. Keine Spur eines Schil des, Wappen- oder dergleichen läßt den Vorübergehenden oder Suchenden ahnen, daß jene Häuser die Hallen ent halten, wo Recht gepflogen wird. In vielen kleinen Or ten ist eS ganz anders; da ist daS Gerichtshaus ein schö ne-, isolirt stehendes Gebäude, dem man auch ohne da§ angebrachte Schild gleich ansieht, daß hier weder gehobelt noch getanzt und getrunken wird. — Es fällt allgemein auf, daß daS Finanz-Nach- tragögesetz vom 13. Juni d. I., wonach so bedeutende Steuerzuichläge erhoben werden, jetzt in Vollzug gesetzt wird, ungeachtet der in Aussicht gestandene Feldzug nicht eingetreten ist, und eS wäre wünschmSwerth, daß die da für bestehenden Ursachen, z. B. Kosten für die Mobil machung und Verpflegung der Armee, Ergänzung und Vervollständigung des Kriegsmaterials, Zurückversetzung des Heeres auf den Friedensfuß rc., den weniger Unter richteten von einem Fachmann« auseinandergesetzt würden. Denn die Press« soll allseitig aufklären und namentlich Jrrthumrrn in Gtaatsfragen Vorbeugen. — Am 25. d. M., von Vormittag- 9 Uhr an, fin det vor dem hiesigen Bezirksgericht, die Hauptverhandlung gegen den des Brudermordes angeklagten Schuhmann auS Radeburg statt. — Der Instruktor pnd königl. Caplan Franz Ber- nert allhier, früher katholischer Pfarrer in Zwickau, ist zum Pfarrer und Superior an der hiefigrn katholischen Hvf- kirchc ernannt worden. — Die mehrseitig in Journalen gebracht« Notiz, daß Hr. Kapellmeister Reißiger außer Lhatigkeit tritt und Hrn. Abt in Lraunschwrig als Nachfolger nennt, ist durchweg unbegründet. , , > . — Der Männergesangverein »Liederkrayz* gixbt mor gen, Montag den 17. Olt, in KrafftS Restauration «in Eoncert unter Mitwirkung de- Musikchor- de- Herrn Direktor Kirsten. , , — Dem wohlthätigrn Zwecke, die Beiträge zur Un terstützung der Abgebrannten in OrlSnitz zu mehren, «ap gestern eine öffentliche Production der Schüler d«S hiesi gen Musik - EonsrivatoriumS im „Hotel de Sax*" «ge widmet. Das Programm brachte mehrere Eoli-Lu-fuh- rungen der begabtesten und am weitesten vorgeschrittenen Schüler auf dem Pianoforte, der Violine und dem Vw- loncell, auch deklamatorische Vorträge; zur Eröffnung de- EoncertS «in Quintett von Mozart (Nr. 4, in 0) und zum Schluß desselben eine Symphonie von Haydn (v- ckur), von sämmtlichen Instrumental-Schülern gespielt. — Das Hotel ,zum goldenen Engel* in der WilS- drufferstraße ist seit Kurzem äußerlich und innerlich in ebenso geschmackvoller als gediegener Weise verjüngt wor den. Die nach der Straße zu gelegenen Parterreräum« sind verwandelt in eine Reihe äußerst eleganter BerkqufS- gewölbe, deren größtes gewonnen ist durch die Verlegung des Speisesaales nach innen, wo, wie wir schon früher er wähnten, durch einen geschickten Lau mit Glasübexdach ung ein neuer Eprisesaat geschaffen worden ist, der an Größe und nobelster Einrichtung di« feinsten Ansprüche erfüllt. DaS ganze Hotel m»t dem dazu genommenen Nebenhaüse (das ehemalige Kaufmann Klauxr'sch« Hau-) glänzt i« schmucken Oelanstrich, di« zwei SaScand^abrr vor der Lyür sind von oben bis zum Fuß vergoldet^ alle Gewölbe sind durch gediegene eiserne Fenster- und Thürläden »u verschließen, die bildliche Firma beS Hause-, der gol dene Engel, prangt mit Zahlend goldenem Glanz über der Lhürr, kurz, der ganz« Eindruck de- Etablissements zeigt uns verständige Benutzung de- Raum«- und solid- gediegenen Geschmack. Das größte der Gewölbe ist in sein« Innern prächtigen Einrichtung «och nicht ganz vollendet und wird, wie wir hören, eine Commandite de-großen Leip ziger Seiden- und Modewaaren - Geschäft- Schütte und Lempe in sich-aufuehmen. — Di« so romantisch gelegene Restauration i« Prieß- nitzgrunde, welche rurnal in den Sommermonaten einen angenehmen Auftnthatt bittet, und wegen der guten KW