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-er Protestantin, di« Regelung der Zustände der Israeli ten und die Ausführung des GemeindegesetzeS; später wür den auch die ständischen Vertretungen an die Reihe kom men. AengstlicheS Zurückhalten, wie überstürzende Hast seien gleichzeitig zu vermeiden. Paris, 21. August. Eine hier eingetroffrne De- pesche aus Modena vom gestrigen Lage meldet, daß die dortige Nationalversammlung einstimmig die Ausschließung des Herzog- Franz V. vom Throne, sowie die jede- Für sten aus dem Hause Habsburg-Lothringen beschlossen habe. — Sine andere Depesche aus Florenz vom 20. meldet, daß die Nationalversammlung mit Einstimmigkeit den An schluß an Piemont zum Beschluß erhoben habe. — Nach hier eingetroffenen Berichten aus Turin vom gestrigen Tage ist zwischen den mittelitalienischen Staaten ein Ver- thridigungSbündniß abgeschlossen worden. Die Legationen haben ihren Anschluß an Toskana unterzeichnet. Pari-, 22. August. Der Großherzog Ftldinand von LoSkana ist von hier abgereist. — In Modena hat die Nationalversammlung einstimmig die Annexion Mode na» an Piemont, die Bestätigung FariniS als Diktator und eine Anleihe von 5 Millionen decretirt. Eingesandt. Man hört jetzt an manchen Orten ein übermäßiges Anpreisen der auch bei uns, so sogt man, allgemeiner an- zuwendrnden Maßregel, daß man statt der bisherigen Lehrer an den öffentlichen Volksschulen mehr Lehrerinnen anstellen wolle, und dies aus dem Munde von Leuten, denen man ein Urtheil zumuthen sollte. Soviel ich. ein einfacher Bür ger, verstehe, der in seinem früheren Wohnorte vor 8 Jah ren, schon dasselbe erlebte, hat dieses übermäßige Anprei- sen immer zwei Gründe. Erstens denken die städtischen Behörden gerade hierbei zu sparen und zweitens denkt eine gewisse Partei hierbei, da die Leistungen bescheidener eingesetzt werden, besser zu kommen. Daß eine Frau nicht die Energie, den Ueberblick und die unbeirrte Ruhe haben kann, wie ein Mann, daß ist eben natürlich; ich für mei nen Lheil würde auf der Stelle meine Kinder aus Ge- wissensgründcn der Schule entnehmen, in welcher einer Frau der gesammte Clossenunterricht belassen wird und das sage ich darum, weil wir nicht wollen, daß man den weiblichen Einfluß beim Erziehen überschätze. Was man hier auf Kosten unsrer Bürger- und Bezirksschulen Pro kuren will, was man als neu prüfenswerth uns aus den Schönburger Herrschaften herüber zuruft, es ist schon zu mannigfach probirt worden. Man frage nur in Dohna rc an, wo man die Lehrerin ne nstelle nicht wieder besetzt. Wenn zum Anfänge der städtischen Steuerzettel immer und immer die Ausgaben für Schul- und und Armen wesen als Grund angegeben stehen, so denkt man, muß doch das Schulwesen nicht Mangel leiden. So viel wir aber wissen, wird letzt nur 20,000 Thlr. bis 24,000 Thlr. Zuschuß daran gewendet, während Leipzig gegen 40,000 Thlr. <Msetzt und gewiß nie Lehrerinnen mit der Führung von Grfammtklassen betrauen wird. Daß die Lehrerin nen sich so oft kränklich klagen, spricht schon gegen diesen unnatürlichen Beruf. Eine Schule ist ein Gubernium. In welchem andern Gubernium läßt man aber Frauen allein walten? — Wohl aber lasse man im Unterrichte der französischen Sprache, im Zeichne», in den Näh- und Putzarbeiten, sowie besonders qualisicirte Frauen in einzel nen Fächern zur Geltung kommen. Wir sind lieber ehr lich, als am Unrechten Orte galant, wie etliche Blätter, weil wir nicht denken, das Erziehen eine Lagelöhnerei sei; wir denken auch, daß der wahre Erzieher ein Mann von TotteS Gnaden sei und nicht, daß man Lehrerinnen ein- fetze, um billiger zu kommen, neumodischer zu sein und den Frauen, die sich vor ehrlicher Handarbeit scheuen, «in feineres Brot schafft. Ein Bürger. Königliche- Hoftheater. Es ist so oft von den Anhängern der neueren Mustkrichtung auf Meyerbeer geschmäht worden, daß es zur Pflicht der unpar- theiische» Kritik geworden ist, bei einer Vorführung der Opern det genialen Giacomo auf alle die Vorzüge aufmerksam zu ma chen, die seine Werke al» den Ausfluß eine» Genie'« kennzeichnen. Kein« seiner musikalischen Dramen giebt dazu mehr Gelegenheit, al- die unsterblichen »Hugenotten-, welche am Sonntage bei vol lem Hause zur Aufführung gelangten. Welch' ein Reichthum wunderbarer Melodien, welche Abwechselung im Tsniolorit, welch' kunstvolle Führung der Stimmen in den Ensemble-! Wie vortrefflich versteht Meyerbeer neben der -muflcaltschen Wirkung den eigentlichen Gesang zur Geltung zu bringen, während Wag- ner so oft durch Mißhandlung de- Gtimpiorgan- allen wirk, lichen Wohlklang zerstört. Die vorgestrige Aufführung stellte diese Vorzüge aber nur zum Tbeil in da- rechte Licht. Frau Bürde-Ney erschien al- Valentine so großartig, daß sie alle unsere Bilder, die wir von dieser Rolle in unserer Seel« tru gen, vollständig auSISschte. Wir sahen die größten Sängerinnen in dieser Parthie glänzen, wir sahen und hörten von ihnen Ein- zetnheiten vielleicht besser, aber in der Wiedergabe der ganzen Parthie erreicht keine unsere gefrierte Primadonna. Ihr zunächst stand die-mal Herr Freny als Marcel. Wir hörten den Künst ler diese Parthie noch nie mit solch' edlem Tone und so maßvoll fingen. Da- Spiel war überall dem Charakter angemessen und wir find überzeugt, daß Herr Freny auf diese Weise die wohl erworbene Gunst de- Publicum- sich erhalten wird. Wir find zu großer Verehrer de-Hirrn Tichatscheck und schulden eS gewissermaßen dem vollwichtigen Rufe de- großen Künstler-, hier nicht unerwähnt zu lassen, daß nur eine hauptsächlich im zweite» Acte merklich» Jnd.iSpofition die Ursache war, wenn der sonst nie ermüdende Gänger seine herrlichen Mittel am vorgestrigen Abende nicht vollkommen in der Gewalt hatte, obgleich seine» Gesang immer noch wohlverdienter Hervorruf krönte. Fräulein Krall, da« liebliche Schooßkind der musikalisch-feinen Welt, (Königin von Navarra), zeichnete sich durch unübertreffliche Bra vour und reizenden Vortrag in gesanglicher Beziehung, verbun den mit würdevollem Spiel au-, während alle übrigen Mitwir- kenden, insbesondere Frl. Weber (Urbain), Herr Eichberger (St. Bris) und Herr Mitterwurzer (Never-), AnerkennenS- werthe« leisteten. Chor und Orchester waren vorzüglich. ? Tages - Kalender. Eoustantin Schwendler'S Atelier für Photographie undLaguer- »eotypie: Theaterpl. Rr. 1 b. jed. Witterung geöffnet v. Sb. SU. Gebrüder Gchwendler'S Atelier für Photographie, Panowple, Daguerreotypte re., große Meißnergasse Nr. S, (älteste» Eta- bliffemerrt) täglich gcöffn. v. S—- Uhr. Sächsischer Post- u. Gisenbahnbericht, Reise-Nachrichten. Preis Z Ngr., ist im Sinschreibe-Büreau de« K. Hofpostamte« u. allen Buchhandlunaen vorrätbig. ' Heilgymnastifche Uebungen unter persönlicher Leitung von v. meä. Flemming, besonder» für Damen und Kinder, Ostra- Allee -, Sprichst. Nachm, von 3—4 Uhr. Spielwaaren u. Puppen eigner Fabrik empfiehlt in reichhal tiger Auswahl «. HV. Kirr»,, Seegaffe so erste «t. Ein gang Zahnsgaffe. Akustisches Eabinet, Ostra-Allee S (enthaltend die großen von den Akustikern K. Kaufmann und Sohn erfundenen Orchester, Werke u. Musik-Instrumente) geöffnet von 11—6 Ubr. — Die ausgestellten Kunst-Werke und Instrumente sind verkäuflich. iÜTNach Tharandt, Abs.: Mg». 7-ts, Rchm. 2 u. 4, «b. 8«. n k.: Mas. 7». Vm. 9«», Nchm. »»», Ab. 8. IV. Nach Berlin r Abf.r Früh 4» «. 7», Sich«, r. 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