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blissement dergleichen Uhren angebracht würden, was mit keinem zu großen Kostenpunkte verknüpft wäre und sehr viel Nützliches und Angenehmes für die Gäste bietet. — Bei dieser Gelegenheit möchten wir Jedermann den Be- such des Uhrengewölbes des Herrn Ecke empfehlen, eS ist dort eine Auswahl von den verschiedensten Meisterwerken zu bewundern, und man kann in dem großartigen, ge schmackvoll eingerichteten, noblen Gewölbe bei den billig sten Preisen alle seine Wünsche befriedigt finden. — Ganz unangemeldet, schreibt man aus Chemnitz unterm 10. August, selbst ohne Wissen des Telegraphen- burcaus erschienen heute die hier fast ganz unbekannten allerhöchsten Reisenden in bedeutender Anzahl, meistens offenbar sehr ermüdet, und bald gaben sie ihre Absicht zu erkennen, ohne Rücksicht auf die Polizei hier Nachtquar tier zu nehmen. Ein großer Zug ächter Störche, die man hier sonst nur ausnahmsweise hoch in der Luft vor- überzichen sieht, hat sich hier niedergelassen und wird von Jung und Alt mit Verwunderung betrachtet. Nur allein auf den höchsten Häusern der Lokgasse und des Pforten grabens machten sich's einige 40 bequem; aufdemOichatz- schen Hause allein saßen deren 14 Stück; auch die Tage blattdruckerei erfreute sich einiger von den hohen Gästen. Anderwärts fällt eine solche Erscheinung, wenn auch ge wöhnlich etwas später, nicht auf, aber hier weiß man sich einer solchen seit Menschengedenken nicht zu erinnern. — Vor einigen Tagen brannten mehrere Nebenge bäude, zum Tharander Bade gehörig, total nieder, ohne daß jedoch das Feuer, welches alsbald durch thätige Hille gelöscht wurde, den in der Nähe liegenden Waldungen, worunter sich auch Tharands berühmte »heilige Hallen" befinden, weiter Schaben zufügte. — Am 9. d. M. gegen Abend wurde Zschopau und Umgegend von einem schweren Gewitter und Schloßen bis zur Größe eines Taubeneies bermgesucht. In Zscho pau und Gornau sind viele Fensterscheiben zerschlagen wor den; in der Schule zu Gornau sind 26 Tafeln zertrüm mert. Die Schloßen lagen noch am andern Morgen im Chauffeegraben. — In Berlin wird nächstens ein neues Verfahren zur Controlirung der Führer öffentlicher Fuhrwerke in Be treff des Fahrgeldes eingcführt werden. Dies Verfahren soll ebenso zweckmäßig wie einfach und bereits vom Mi nisterium pateniirt sein. Es führt den Namen »Dcosch- kenkulscher-Verdeuß". — Aus Karlsbad schreibt man: Gegenwärtig erregt hier cin Herr Robert Florian Körner, aus Reichcnbach im sächs. Vvigtlande, mit seinem »felbstfahrenden Wagen", in welchem er gemächlich sitzend, ohne jedes Gespann, die Straßen Karlsbads auf- und abfährt, Aufsehen. Wie er erzählt, unternimmt er mit diesem Wagen längere Fahr ten, und kam aus seiner Heimath blos Hierher, umKarls- bad zu sehen. Der für eine Person gebaute kleine Wa gen wird durch eine einfache Maschinerie mit den Fußen bew gt; die Schnelligkeit seines Laufes übertriffl m der Ebene und bergabwärts bei Weitem die eines Pferdege- spannS, und der Besitzer versichert, daß er ohne besondere Ermüdung 14 bis 16 Stunden Weges mit demselben zu- rücklegen kann. Das Gefährte fand auch hier solchen Beifall, daß mehrere Herren den Eigcnthümer ersuchten, ihnen ebenfalls derartige Wagen zu liefern, was derselbe — ohne daß er für Fremde ähnliche Wagen bisher fa- bricirte — für den Preis von 50 Thlrn. auch übernom men hat. Tagergefchtchte. Berlin, 11. August Mittags. Soeben ist über das Befinden Sr. Maj. folgendes Bulletin auSgegrben worden: Die gestern Abend wahrnehmbare Verminderung des Druckes auf das Gehirn war heute Morgen noch hervortretender, daher daS Befinden Sr. Mai. etwas besser. Sanssouci, 11. August, Morgens 8 Uhr. v. Grimm. I). Böger. — Ihre königlichen Hoheiten der Prinz. Regent und dessen Gemahlin sind angekommen. > Frankfurt, 8. August. Heute Vormittags 11 Uhr fand abermals ein blutiger Zusammenstoß zwischen Preu ßen und Oesterreichern auf dem Marktplatze, in der Fahr gasse und an der Brücke statt. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Darauf sind heute Nachmittags 2 Uhr eine Menge Frankfurter Soldaten mit gezogenen Säbeln gewaltsam aus ihrer Kaserne ausgebrochen; und so eben, 3 Uhr, verkündigt ein Straßen« , Plakat deS Polizei-Amtes, daß Seiten des hohen Senats zur Vermeidung einer Wiederholung stattgehabter Exersse bei dem Obercommando die geeigneten Schritte geschehen seien und fordert das Publicum auf, der Poli zeimannschaft die gehörige Folge zu leisten. — 9. Aug. Dank den getroffenen Maßregeln, ist die Ruhe gestern Abend nicht gestört worden. Aus Süddeutschland. Die »Fkf. Postz." beklagt die Art und Weise, in welcher seiner Zeit die nach Ber lin geschickten Generale und höhern Ossiziere der deutschen Bundestruppcn behandelt wurden. »Wenn sie die Reprä sentanten von geringfügigen, aus zusammengelausenrn Söldnern bestehenden Contingenten gewesen wären, so hätte man sie kaum auffälliger von oben herab behandeln können. Und dies geschah in einem Augenblicke, wo diese kriegstüchtigen Bundestruppen in einer der preußischen Armee mindestens gleichen Stärke schlagfertig bereit stan den, und wo durch ihre Mitwirkung Preußen seine Groß mach tstellung geltend zu machen bestrebt war." Straßburg, 7. August. Die französische Ostbahn hat für die Festlichkeiten am 14. und 15 August einen Lustzug nach Paris eingerichtet, dessen Preis so gering angesetzt ist, daß voraussichtlich die Zahl der Theilnehmer sehr groß sein wird. Hin- und Rückfahrt kosten nur 20 Franken. Man reist hier Sonnabend den 13. Nachmit tags 3 Uhr 20 Min. ab, kommt Sonntag Morgens in Paris an und kann bis Dienstag Mittag in Paris bieiben. Paris, 8. August. Dem »Pays" zufolge werden die Truppen am 14. in folgender Ordnung desiliren: 1) Die Soldaten, welche die auf den Schlachtfeldern wegge nommenen österreichischen Fahnen tragen; 2) der Kaiser und sein Generalstab; 3) die kaiscrl. Garde, den Mar schall St. Jean d'Angely an der Spitze; 4) das 1. Ar meekorps, den Marschall Baraguay d'Hillier an der Spitze; 5) das zweite Armeekorps, den Marschall Mac - Mahon an der Cp tze; 6) das 3. Corps, Marschall Canrobert an der Spitze; 7) das 4. Corps, Niel an der Ep tze. Die eroberten österreichischen Kanonen werden den Zug schlie ßen. Die Verwundeten werden an der Spitze ihrer be treffenden Regimenter sein. — Die „Patrie" versichert, daß Fürst Richard v. Metternich als österr. Gesandter in Pa ris bleiben wird. — Gestern kamen 1360 österr. Gefan- sangene durch Paris. — Der Kaiser traf gestern Abend in ChalonS ein, wo er von dem General Grasen Schram und dem Präfekten deS Marne-DepartementS empfangen wurde. — Die Stadt Paris wird dem Kaiser und dem Heere von Italien am 20. d. einen großen Ball im In- l. Nach Le»pziar »bf. Perloncnz. 111. Nach Tharandt» a v f.: Mg«. 7i->, Nchm. 2 u. 4, «v. Mg« tzn ^öln), Vm. 10, Mitt. 12, Nchm. 2^ (Pari«), Ab. — Ank.: Mg«. 7'», Äm. 9-N Nchm. »N, Ab. 8. 6rs (Köln). - Ank.: Mg«. 9»», Mitt. 1, (Wien), Nchm. 4, Ab. IV. Nach Berlin » Abf. r Früh 4»» u. 7»°, Nch«. ». - SN, 10. Ncht«. 12N. 4 AnI.: Mitt. 12», Ab. 8 u. Sicht«. I2N. II. Nach Chemnitz» Abf.: Mg«. KN, Vm. 10, Mitt. 2" ' V. Rach Görlitz» Abf.: Mg«.Ü, «m. 10, Sich«. 4«>. Uh.«,«« Ab. KU . - Anr. HMg«. 9-N. Mitt. 12, Nchm SN, Ab. 10. Sicht«. 11. - « n k.: Mg«. »l°, Nch«. 2«. 5«v, X». früh 4.