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auch noch jungen, doch schon ziemlich großen Nilpferde sich befanden, die ihre ungestalteten Köpfe mit den wirk lich dämonischen Schnarchen sehr häufig über den Ver schlag hinweg nach dem Publicum streckten, wahrschein lich hier und da einen guten Bissen zu erhaschen. Ob gedachte Dame war mit einer schwarzen, klaren Mantille bekleidet, deren einer über den rechten Arm herabhängen der Zipfel der emporgchobenen, noch mit Kauen grünen FuttecS beschäftigten Schnarche des einen der Nilpferde etwas nahe gekommen war. Plötzlich öffnet das Thier seinen großen, man kann sagen scheußlichen Rachen, erfaßt den herabhängenden Zipfel der Mantille, fängt an zu zer ren, zu kauen und zu schlingen, und verzehrt, obgleich die junge Dame ihre Mantille unerschrocken an sich zieht und festhält, während das Nilpferd seinerseits mit dem erfaßten Zipfel dasselbe thut, diesen, nachdem es ihn zerfetzt und völlig von der Mantille abge rissen hat, ganz gemüthlich. Dieses abgerissene Stück der Mantille mochte immerhin die Größe eines Knüpftüchelchens haben. Das Interessanteste und Bemerkenswer th este bei dieser tragikomischen Scene war übrigens die wunderbare Ruhe der sungen Engländerin, die ohne einen Laut, ja ohne das geringste Zei chen von Schreck oder ringst in Blick und Hal tung von sich zu geben, ihre Mantille fcsthielt und mit besonnener Consequenz dem scheußlichen Rachen des Un- gethüms streitig zu machen bemüht war, was ihr denn auch bis auf den von dem Thier einmal erfaßten und tatsächlich aufgefressenen Zipfel gelang. „Doch darum keine Feindschaft nicht-, mochte die junge, schlanke Dame denken, denn ohne sogar einmal den Platz zu ändern, setzte sie die Beschauung der Thiere so,t und ging der ganze Vorfall überhaupt so in aller Stille ab, daß er wahr scheinlich nur von den näher stehenden Personen*) bemerkt worden ist. Welchen Mordspcktakel würden tausend und abertausend andere Dainen, namentlich auch Dresd ner Kinder und zwar in der That nicht ganz unent schuldbarer Weise erhoben haben, wenn ihnen so etwas passirt wäre, sie würden geschrieen haben, als ob sie am Spieße stäcken, die ganze Schaubude würde in Allarm und Aufruhr versetzt und schließlich wohl gar noch die Polizei herbeigezogcn worden sein. — Hier aber, welche eiserne Ruhe und unerschütterliche Fassung des jungen, beinahe bis zur Zerbrechlichkeit zarten Mäd chens dem weit aufgespcrrtcn, Ungeheuern und unförmli chen Rachen des ungeschlachten viersäßigcn Bewohners der südafrikanischen Stromufer gegenüber, der bereits einen Theil ihrer Kleidung erfaßt Kat, mit thierischcr Hartnäckig keit fcsthält, zersetzt und auffrißt! I Silvester. Eine Sclaven-Auction. (Nach der „Newyork-Tribune" vom S. Mai.) (Fortsetzung.) Hier eine einzelne Scene als Beispiel für Hunderte von ähnlichen. „Elias-, dem Katalog zufolge Nr 5, batte an einem ältlichen Manne von wohlwollendem Gesichtsausdrucke Gefallen gefunden und suchle ihn zu überreden, daß er ihn sammt Frau und zwei Kindern (Nummer 6, 7 und 8) kaufen möge. Doch an das Herz und die menschlichen *) Da Schreiber dieses sich in nächster Nähe befand, kann er für die Wahrheit des Erzählten in allen seinen Details ein stehen. Gefühle de- Mannes zu appelliren, daran konnte de, arme Teufel nicht denken; seine ganze Hoffnung beruhte darauf, ihn zu überzeugen, daß die Muskeln und Knochen ihren Preis werth seien. „Schaut'S her, Herr, bin ein excellenter Reispflanzer, könnt keinen bessern finden, bin noch gar nicht alt, kann mehr schaffen, wie je; kann auch ein bischen zimmern; kaust mich doch ja, guter Herr, will auch ein guter Knecht sein. Und da, die Molly, meine Frau, tüchtiges Mensch, schafft beinahe so viel wie ich. Da tritt her, Molly, zeig dich dem Herrn!- Molly tritt mit über die Brust gekreuzten Händen heran, macht einen kurzen plötzlichen Knicks, wie eS den Negerinnen eigrnthümlich ist und schaut den wohlwollen den Mann mit stummem Flehen an. EliaS ist unermüdlich in seinen Anpreisungen: «Zeig dem Herrn Deinen Arm, Molly, prächtiger Arm das, lieber Herr; kann furchtbar schaffen damit; zeig dem guten Herrn deine Zähne, Molly; — da schaut'S her, Herr, alle Zähne in Ordnung, alle fest und gesund; sie ist noch ganz jung. Komm her, Du, Israel, Junge, spazier' herum, daß der Herr sehen kann, wie flink Du bist.- — Dann, aus ein dreijähriges Mädchen zeigend, die sich ängstlich an ihrer Mutter Schürze klammert und an ihrem fetten Händchen saugt: „Kleine Bandy, ist noch ein Kind; wird noch ein AllerweltSmädel werden. Bitte, lieber Herr, kauft unS; macht ein gute- Geschäft mit uns rc." Doch der wohlwollende Mann fand, daß er eine an dere Nummer des Katalogs etwas wohlfeiler bekommen konnte und so war die Beredtsamkeit von Nr. 5 vergebens. Aehnliche Auftritte ereigneten sich auf allen Seiten; hier Eltern, welche die Kraft und die Geschicklichkeit ihrer Kinder anpriesen und alle Muskeln und Sehnen aufwie sen, nicht in verzeihlichem Elternstolze, sondern um sie dem Menschenkäufer um so begehrenswerther zu machen; dort wieder Kinder, welche die Schwächen und das Alter ihrer Eltern entschuldigten, um sie verkäuflicher zu machen und ihnen gute Herren zu verschaffen. Die Frauen redeten Niemanden aus freien Stücken an, sondern antworteten nur, wenn sie gefragt wurden. Und nicht Eine von ihnen hörte ich auch nur mit einem unzarten oder unweiblichen Worte auf die rohen Fragen antworten, die an sie gerich tet wurden; ihr Benehmen war so sittsam und anstandS- voll, als gehörten sie den besten Gesellschaftsklassen an. Gespräche, wie das folgende, konnte man säst jeden Augenblick hören. „Na, Colonel, ich habe euch scharf nach Schuster Bills Sally schielen sehen. Wollt ihr sie kaufen?" „Hab' keine Lust dazu, 'sist ein gutes, kräftiges und gesundes Mensch, kann auch tüchtig schaffen; aber 'sist schon 5 Jahre her, seit sie kein Kind mehr gehabt hat. (Fortsetzung folgt.) -m»M. L. Weickert, große Schießgasse Nr. 1t. Ei Z auswendig grün, inwendig weiß angestrichene, mit eisernen Reisen versehene Badewanne und ein Sitzbadfaß sind wegen Mangel an Raum sehr billig zu verkaufen beim Hausmann Lüttichaustraße Nr. 4. K»»,nptv»ßrei»r l. Nach Le^pzigr Ä v f. Personen;. III. Nach Tharandtr X b f.: Mg«. Nchm. 2 u. 4, Ad. 8W. Mg«. «M (Köln), Vm. 10, Mitt. 12, Nchm. 2>s (Paris), Ab. — Ank.: Mas. 7'». Vm. Sw, Nchm. »w, n. 8. (Köln). - Ank.: Mas. Sw, Mitt. 12 (Wien), Nchm. 4, Ab. IV. Nach Berlin r Xbf.r Früh 4»° u. 7", Sich«. Z. — Sw, 10, NchtS. 12W. 4 Xnk.: Mitt. 122, Ab. 8 u. Ncht«. 12W. II. Nach Chemnitzr Abs.: Mas. 6w, Vnr 10, Mitt. 2»» ' V. Nach GVrlitz: Xbf.: Mg».«, Vm. 10, Rch«. 4»°, Xb «,4» Ab. tzcs . - x n'.Mg«. Vw. Mitt. 12, Nchm. Sw, Nb. 10. NchtS. II. - « nI.: Mg«. -»<>, Nchm 2«,X». M fetch 4.