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Schuldner nicht baareS Geld, sondern eine Rechnung vor, auf der für Frühstück 3 Thlr. berechnet waren. Trotz Schimpfen- und Streitens blieb der Schuldner hartnäckig, und wird wohl Recht behalten, da der Gläubiger schwer lich gegen ihn mit einer Klage Vorgehen wird. — Ueber die Stellung, welche di« Dienstmädchen ih ren Brodherrschaften gegenüber jetzt einzunehmen suchen, dürfte folgende Lhatsache einige Auskunft geben. Am 1. April d. I. sah ein hiesiger wohlhabenderund sehr geach teter Mann sich veranlaßt, sein Mädchen wegen Dieb stahls plötzlich zu entlassen. Das neue Mädchen, das seine Ehefrau nach einigen Tagen in Dienst nahm, mußte er schon nach zwei Tagen entlassen, da es demselben in seinem Hause zu einsam vorkam, während gerade in diesem Hause und der nächsten Nachbarschaft der lebhaf teste Verkehr herrschte. Möglicher Weise verstand das Mädchen unter Einsamkeit den spärlichen Umgang mit anderen Dienstboten weiblichen und männlichen Geschlech tes. Am 15. April zog ein anderes Mädchen zu, ver ließ aber schon am 2. Juli den Dienst, weil — sie in dem Glauben gewesen sei, das Haus hätte eine Wasser leitung. Sie hätte sich aber getäuscht, und kündigte recht zeitig, weil ihr das Waffertragen zu beschwerlich sei. Am 2. d. M. zog abermals ein Mädchen zu, von außerhalb, wie alle die früheren. Sie erklärte aber gleich beim An tritt des Dienstes, daß sie nur bis zum 15. d. M. blei ben könne, da sie sich von diesem Tage ab anderweitig vermiethet habe. Auf die Entgegnung, daß man Dienst boten mindestens auf 3 Monate und nicht auf 14 Lage miethe und daß sie daher bei Annahme des Dienstes dar über hätte Mittheilung machen müssen, daß sie vom 15. Juli ab schon anderweitig vermiethet sei, entgegnete sie ganz naiv, daß ihr dies nicht möglich gewesen, denn sie hätte sich erst Tags vorher bei einer Herrschaft vermie thet, bei der sie schon früher im Dienst gestanden habe. Natürlicher Weise wurde die Person gar nicht angenom men, sondern wieder nach Hause geschickt. — Am 23. d. M. gegen Mittag entstand inOem Dorfe Wildcnhain bei Großenhain, wahrscheinlich in Folge unvorsichtigen Gebahrens mit Streichhölzchen durch Kin der, Feuer. Trotz der angestrengtesten Löschversuche, an denen sich vornehmlich auch, wie hierbei nicht unerwähnt gelassen werden mag, Herr Stadtgerichtsverweser Germann aus Hohenstein bei Chemnitz, welcher, mit seiner jungen Gattin auf einer Bcsuchsreise nach Wildenhayn begriffen, eben beim Ausbruche des Feuers daselbst anlangte, mit rühmlichster Aufopferung und größter Energie betheiligte, gelang es doch nicht eher dem verheerenden Elemente Ein halt zu thun, als bis 2 der größeren Bauergüter ein Raub der Klammen geworden waren. — Vor einigen Tagen spielten in dem unweit von Lauenstein gelegenen Dorfe Löwenhain mehrere Kinder von 4 bis 8 Jahren an einem der Leiche dieses OrteS und ein 4 Jahre altes Mädchen stürzte bei dieser Gele genheit kopfüber in denselben. Während nun alle Kinder schreiend davon liefen, sprang der chährige Knabe Raue dem Mädchen nach, zog daMbe, welches mit dem Kopfe im Schlamme steckte und dem Ersticken nahe war, heraus und übergab es dem zrnterdeß auch zur Hilfe herbeigeeil ten Vater. — Am 20. d. Morgens 6 Uhr hatte man in Dres den 19 Grad, in München 21, Brüssel 18,2, Paris 17,5, Madrid 14,6, Lissabon 17, Algier 22,1, Turin 21,2, Petersburg 10,6 Grad Wärme. Lage-geschichte. Berlin, 24. Juli. Man wird gut thun (schreibt man der ,Allg. Ztg." aus Wien), der gereizten Sprache, welche jetzt in der österreichischen Presse gegen Preußen, in der preußischen gegen Oesterreich herrscht, kein allzu großes Gewicht beizulegen. Man hat das Berhältniß zwischen den beiden deutschen Großmächten schon oft mit einer uneinigen Ehe verglichen. Wohlan, die Eheleute haben sich wieder einmal entzweit und zanken sich nun voram publioo tüchtig aus. Möge man sich dadurch im Auslande nicht täuschen lassen; der Groll wird verfliegen, die Eheleute werden sich wieder mit einander aussöhnen, gemeinsame Noth und gemeinsame Gefahr wird sie wieder vereinigt finden, die Schule des Unglücks, die ihnen leider nicht erspart bleiben bürste, wird sie lehren, ihre Fehler gegenseitig zu erkennen und zu verbessern. Darum nur kein unheilbarer Bruch I Besser eheliche Zwistigkeiten, als gar keine Ehe. Vom Main, 23. Juli. Das sogenannte Media- tionsproject der drei neutralen Mächte stellt sich als rin französisches Machwerk heraus! Wir sind im Stande, über die angeblichen Vermittlungsvorschläge der drei Großmächte, welche das „Mainzer Journal" im (franz.) Urtext mitge- theilt, folgende zuverlässige Aufschlüsse geben zu können. Diese Bermittlungsvorschläge wurden von England for- mulirt und von diesem an Rußland und Frankreich ge sendet mit der Einladung, denselben beizustimmen. Preu ßen war dabei, wir wissen nicht aus welchem Grunde, umgangen worden. Kaum war Napoleon im Besitz der sieben Punkte, als er dieselben dem Kaiser von Oesterreich mit der Versicherung vorlegte, sie seien von Rußland und Preußen angenommen worden. Der Kaiser von Oester reich, erbittert darüber, von seinem „natürlichen Bundes genossen" so hintergangen worden zu sein, ging in die Falle und Unterzeichnete die Friedenspräliminarien. Oester reich hat sich inzwischen vollständig überzeugt, daß es daS Opfer französischer List geworden, und daß Preußen eben im Begriff stand, ihm treue Bundeshülfe zu leisten und activ vorzugrhen. Deshalb hat es auch in den aller- neuesten Tagen Schritte gethan, welche eine Annäherung an Preußen bezwecken. Der deutsche Genius begleite sie und wache, daß sie von Erfolg seien, daß die Annäherung und Versöhnung eine ehrliche und dauernde seil Wien, 21. Juli. So grundlos die Angabe der Times auch war, daß der Kaiser und die Kaiserin der Franzosen unserm Hof einen Besuch in Wien binnen Kurzem abstatten würden, so vernimmt man dagegen von guter Seite daß deren Besuch im Spätsommer in Ischl stattsinden wird. — In der „Deutschen Allg. Ztg." liest man in einem Correspondenzartikel aus Wien über die Lage der italienischen Frage folgende Neuigkeiten, für de ren Richtigkeit wir jedoch keine Bürgschaft übernehmen wollen: „Die italienische Frage beginnt in eine neue Phase einzutreten. Der Separatfriede zwischen Oesterreich und Frankreich wird ohne alle Schwierigkeiten unterzeichnet werden; dafür wird jedoch Sardinien von England ange regte Schwierigkeiten bereiten, und sogar vielleicht den Krieg gegen Oesterreich auf eigene Faust weitersühren wollen. Frankreich, eine Vergrößerung Sardiniens durch ToScana und Modena nicht duldend, wird, wenn Pie mont sich zum Kriege fortreißen läßt, passiv verbleiben, mit der Restauration der mittelitalienifchen Fürsten bis zur Niederlage Piemonts warten und einstweilen Toscana und Modena occupirt halten. Sollte England gegen das K. Stttpferstlch-Kabtuer im Museum ap» Swing«. Kreter «in tritt Dienstag« und Freitag« von 10, il« » Uhr. K. vtbltothek i» Japan. Patal«, freie« «tntr. v. «rg«.»—1 Uhr. ststr-ue» Vevilde im Kgl. Schlöffe, -«tritt gegen Kart« zu - Lhlr. f. « Prrs. giltig. (Dtreetor: v.Landebrrg, gr. «rttdahng. 17. »a«ml«ua der «hp»-«dgÄffe im «usrumam Swing»»: Vorzellau-GammÜlug i» Japanischen Palais, »eg« Kart« für Z Uuttkeükaviuet w Japan. Palat«, stritt «lnttitt Mittwoch« m -SLres««, t r,,««. »ireeto«: ». SrUffr. ». ^I^U Physikalisch-mathematischer Gala» und WodMammer im Swinge». Akustische« Iahiutt,LVstra-Alltt >, geöffnet von 11—< Uh».