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und jede Vjznyt« bietet ein nepfS kriegerisches Bild m't zwar charakteristischer, aber Ohren zerreißender Kon- begleitung. Där'Bild der Schlacht bei Volferino wird von einem. Augenzeugen folgendermaßen geschildert: Den ken Sie sich 400,000 Menschen, aus einem verhälttiiß- uiäßlg nicht großen Raume, in der Absicht gekommen, sich gegenseitig tddtzUschlagtn. Um dieses Vorhaben lkÄüer auszusührm und daö Blutbad vollständiger zu Wachen, werden noch mindestens 500 Kanonen herbeigesehleppt. Fassen Sie dies B»ld zusammen: Kleingewehrfeuer von ei» paarmal hunderttausend Gewehren, der ToNner der Kanonen nach allen Tonarten aus 500 Feuerschlünden, das Geschrei und Gejohle der Stürmenden, Feldmusik, Trommelwirbel, von einigen tausend Händen geschlagen, zwischendurch das Geheul und Wehschreien der Verwun deten, und Sie bekommen einen kleinen Begriff von der Schlacht am Mincio! Um 5 Uhr, als die Wuth auf'S Höchste gestiegen war, da donnerte der Himmel sein Veto den aufgeregten Leidenschaften zu, und für einen Moment trat Ruhe ein, um dann um so erbitterter den Kampf von Neuem zu beginnen. Es war der großartigste, wenn auch lürchterlichste Moment des Schlachttages. — Einem militä>ä>ztlichen aus Verona vom 1. Juli datirten Schreiben der „Wiener mediemsschen Wochenschrift- ent nehmen wir folgende Stelle: .Heute ist der sechste Lag nach der Schlacht am Mincio, und noch immer saust und braust es in meinem Kopfe, als wenn eine ganze Armee darin manövrirte. Die Menschen sanken zu wilden Lhie- ren herab, die sich gegenseitig zu zerfleischen bemühten. Es ist dies leider keine Phrase, und was den französischen Feuilletonisten als Eingebung ihrer lebhaften Phantasie zugeschiübln wurde, als sie die LurcoS gleich wilden Katzen springen, beißen und zerfleischen ließen, U völlig Wahr heit, denn in den Rethen unserer Blessirten finden wir nicht wenige mit Bißwunden, gleich jenen von BulldoagS, liegen. D ese Bißwunden sind meistens an den Ober armen, mitunter auch am Halse.- Auch von anderer Seite hört man diese Angabe bestätigen. In Bordeaux bat sich am 6. Juli Abends rin großes Uglück ereignet. Einige Minuten vor 5 Uhr stürzte daS große Wgffer - Reservoir der Stadt Bordeaux ein. Dass.lbe liegt zwischen den Straßen Mercadeck, Chapelle St. Martin, Ares und der Judmgasse. Der Lärm, den dieser Einsturz hervorbrachle, war so ungeheuer, daß man allgemein glaubte, der Pulverihurm von St. Medraid sei in die Lust grflogen. Das Wasser d.s. Reservoirs, das fast ganz angesüllt war, ergoß sich mit fürchterlicher H^ft ln die anliegenden Straßen und riss AfllS, Betten, Mö- b.l, große Pflöcke, Kinder, Frauen und Äsqnner mit sich fort. Die Zahl der Tobten und Verwundeten iss'sehr bedeutend. Telegraphische Nachrichten des .Dresdn. Journ.- Wien, 13. Juli. Der Kqifer hat unterm 12. Juli folgenden Armeebefehl erlassen: „Gestützt agf Mein Mtes . Recht bin Ich in-den Kampf für di« Heiligkeit der Ver träge getreten, zählend auf die Begeisterung meiner Völ ker, auf die Tapferkeit Meines HeereS und auf die natür lichen Bundesgenossen Oesterdeichs.'" Memb Völker fand Ich zu jedem Opfer bereit, die blutigen Kämpfe haben der Wtlt den Hrldenmuth und die Todesverachtung Mei ner braven Armer erneuert gezeigt, die in der Minderzabl kämpfend, nachdem Laufende von Offizieren und Solda ten ihre Pflichttreue mit dem Lode besiegelt, ungebrochen an Kraft und Muth der Fortsetzung des Kampfe- freu dig entgtßensieht. Ohste Buddrsgenossen weiche Ich nur den ungünstigen Verhältnissen der Politik, denen gegen über es Mir vor Allem zur Pflicht wird, das Blut Mei nt! Soldaten, sowie die Opfer meiner Völker nicht erfolg los in Ai'ftwuch zu nebmen. Ich schließe Frieden, ibn auf di, Mincio-Linie basitend. AuS vollstem Harzen danke Ich Meiner Armee, sie hat Mir auf's Neue gezeigt, wie unbedingt Ich bei künftigen Kämpfen auf sie rechnen kann.- Paris, 14. Juli. Der Kaiser hat an die Armee e'ne aus Valeggio vom 12. Juli datirte Proklamation erlassen, in welcher es beißt: Die Grundlagen des Flie dens sind festgestellt. Der Hauptzweck des Krieges ist erreicht. Italien wird zum ersten Male eine Nation. Eine Conföderation wird die Glieder einer und derselben "Familie zu einem Bunde vereinigen. Venetien, obwohl es unter dem Scepter Oesterreichs verbleibt, wwd nichts destoweniger eine italienische Provinz. Die Vereinigung der Lombardei mit Piemont schafft uns einen mächtigen Verbündeten, welcher uns seine Unabhängigkeit verdankt. Diejenigen Negierungen, welche außerhalb der Bewegung (hors mouvemevt) geblieben sind, werden die Nvthwen- digkeit der Einführung heilsamer Reformen rinseh-n. Ita lien, künftig Herr seines Schicksals, wird eS nur sich selbst zuzuschreiben haben, wenn cS in der Ordnung und Frei heit nicht regelmäßig fortschreitet. Bald kihrt ihr nach Frankreich zurück. DaS Vaterland wird Mit Erkennt lichkeit die Krieger empfangen, welche binnen zwei Mo naten Piemont und die Lombardei freigemacht, und die, wenn sie Halt gemacht haben, dies nur deshÄb'thaten, weil der Kampf nahe daran war, einen Umfang anzuaeh- men, welcher nickt mehr im Verhältniß stand mit dem Interesse, welches Frankreich an diesem furchtbaren Kriege batte. Seid also stolz auf eure Erfolge und die erzielten Resultate, sowie darauf, die Söhne jenes Frankreichs zu sein, welches immer eine große Nation sein wird, so lange es ein Herz hat, um eine edle Sache zu begreifen, und Mannes besitzt, wie ihr, um sie zu vertheidigen. Feuilleton und Vermischte«. * Annoncen auS drm Flachsenfinger Anzeiger). Ein Lo gis von Ni Eiuben, Salon, I2Kanimern,Küche und Waschhaus nebst Remi e und Stallung ist an einen einzelnen Herrn der nicht viel zu Hause für den Preis von 506 Thlr. jährlich, zu v.rmte» then. Kinderbehaftete werden nicht berücksichtigt. * (Reelles HeiraihSgesuch.) EinMann der schon NsrJahr die Schule verlassen, sucht eine Lebensgefährtin, Jungfer braucht sie nicht zu sein, auch Jugend und Schönheit wird nicht beau- spMht — nur ein Vermögen von 106,000 Thlr. ist nothwen- digs — (Etwas AehnlichcS.) Eine junge hübsche Witlwe in Sprachen und Kochen bewandert, sucht, am liebsten bei einem einzelnen Herrn als Gesellschafterin ein Engagement — Lieb» — volle Behandlung — würde fie einem hohen Gehalte vor ziehen. Gelegenheitsgedichte fertigt billig NotM Mtzfche, Feigengajse 3/3 Tr. C. Rikti-r's Leihbibliothek, Schloßstraße SS, 1. Etage. VI, Nach Wien r Xbf. von Neust. NchtS. 1»«", v. Attst. Ncht«. 1. Mim), Hg«. 7,.(Prag>,» (Bodenbach), v. Neust. Mitt. « Xdf M» S Leitmeritz, 8 Letschen, 10 Außig, Rchm^rrVchaadau, SPtllnkh,'Xb. (Sonn- und - » n k. io Xttst. Mg«. Hw. Äm. 8°. Mtt. 1, Nch«. »uu. v 1 Außig. Nachm. 4« Leitmeritz, » Pillnitz. Xb. 8« Letschen, MH Xb. 8s°„«cht«. w Sirup. «chm. r« Sicht«. »« u. «b. i« «etßr». Sich«. 1.«. 4« «tssa.