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^ VLK'' für M 17L. Utttersnüi!»,; inid ÄcschästSvcrfcbr. im, dni 21. Juni Ersck. lägt. Mmg. 7 U. - In,«rate dir -Spa»»eil« ü Pf werten bis Ab. 7 iSvnnt. v. 11—2 U > angmomm«». — Nbom,. Vierteljahr 20 Ngr. bei uncntgeldl. Lichlung iu's Hau». Durch die Pvsl. Vierleij 20 Ngr. Eiuz. Nummern 1 Ngr. Exvedürun: Johanne«.Allee 6 u. WaisenbauSstr. 6 Pt. Dresden, 21 Juni. — Der Kais. Ocsterr. Bundespräsidialgesandte Frei herr v Kübeck ist vorgestern Nachm, halb 3 Uhr von ^ Wien hi.r kingetrvffen, im Bictoriahoiel abgetreten und ! hat nach einer mit Hrn. Staatsminifter Frech, v. Beust ! gehabten Besprechung Abends seine Reise nach Frankfurt fortgesetzt. — Der in Hgmb^g erscheinenden periodischen Zeit schrift: „Unser Iah, hundert" ist vom K. Finanzministerium der sächsische Post-Debit entzogen worden. — Am Sonntag Morgen verschied der als Förderer der Künste und Wissenschaften weit und breit bekannte Rittergutsbesitzer Baron v.Quandt, Mitglied des akademi schen Raths und der Galeriecvmmission,iN seinem 72. Lebens jahre. Der Verewigte hat sich nicht allein durch kunsthistoe rische Forschungen und Werke, z.B. in letzterer Zeit durch die Herausgabe eines Werkes über die Dresdner Gemälde- Galerie, sondern auch durch die Ansammlung eines eige nen großen und gediegenen Gemälde-Schatzes ein dauern des Andenken gesichert. — Herr Prof. l). I. Lloyd Wollen, welcher sich um die englische Sprache und Literatur große Verdienste erworben, hat einen höchst ehrenvollen Ruf nach Prag er halten. Wir wollen redoch wünschen, daß dieser jui-ge Gelehrte unserer Stadt er! allen bleibe, da bekanntlich an wissenschaftlich gebildeten Cngländtni aus d-m Kontinente großer Mangel ist. — oli — Wie man sich erinnert, war inmitten des Festzugs bei d?r Ankunft II KK. HH. deö Punzen und der Frau Prinzessin Gco,g eine Ptägmaschi»? ouS der Fabrik des Herrn I. B Lrautmann thälig, welche de Portraiis der hohen Neuvermählten in äußerst gelun gener Weise zu Tage förderte und eine große Anzahl von Thejlnehmcrn am Festzuge wie von Zuschauern aufs Frei gebigste damit beschenkte. Auch dem hohen pnuzl'chen Ehepaare wmde ein Exemplar ihres Bildes in den Wa gen gelegt und von diesem huldvoll ausgenommen, auch Herrn Trautmann dafür der Dank der hohen Herrschaf ten aufs Schmeichelhafteste ausgcdrückt. Die beireffenden Bilder haben inzwischen nicht nur in den Kuristiävrn und an den Schaufcnstirn die Aufmerksamkeit aus sich gelenkt, sondern bereits in vielen Familien als patriotischer Zim- , merschmuck die verdiente Würdigung erfahren. Neuerdings hat Herr Trautmann abermals Zeugniß wie von seiner loyalen Gesinnung, so von seinem Kunsteifer abgelegt, in dem er auf seiner bekannten Gravirmaschine die PortraitS unscrs allverehrten.'Königspaares in Elfenbein anfertigen ließ, die Ihren Majestäten in dazu gewähltem schönen Etui überreicht wurden. — Oeffcntliche Gerichtsverhandlungen: Schon muß die hier und da eingetretene Arbeitslosigkeit herhalten, um Leuten, die sonst niemals gern sich durch nützliche und ehrsame Beschäftigung nährten und von ei ner Zeit zur andern durch Nichtachtung des siebenten Ge botes die Strafhäuser rckrutjrten, zum willkommenen Ent-> schuldigungsgrunde für verbrecherische Handlungen zu dienen. Dies war im Lause dieser Woche der Fall, wo der bereits siebenmal mit Gefängniß und zweimal mit Arbeitshaus bestrafte Handlanger C. G. Rummlich von hier an dem Strebziel seines Lebens, dem Zuchthaisse, endlich anlangte. Er war, angeblich von der Noch getrieben und in der Absicht, sich die Mittel zu verschaffen, um dqs österrei chische Armeccorps in Italien mit seiner Tapferkeit unter stützen zu können, in der Nacht vom 13. bis 14 Mai in einen von einer Mauer umgebenen und verschlossenen Trockncnplatz an der Stiftsstraße eingestiegen und hatte eine dort befindliche ansehnliche Quantität Bleichwäsche gestohlen, deren Würderung sich auf 16 Thaler belief. Glücklicherweise hatte jedoch unsere vigilante Polizei schon am andern Tage einen Theil davon bei einer Händlerin, das klebrige nach Habhafter erdung des Thäters in einem Versteck aufgefuiiden, so daß die arme Wäscherin schnell wieder in den Besitz derselben gelangte. Rummlich wird mm vorläufig 1 Jahr und 4 Monate im Zuchthause den Lauf der Dinge abwarten müssen, ehe er in den Kriegs- d cnst treten kann, wenn indessen überhaupt nicht Friede werden sollte. — Bekanntlich sollte in diesem Jahre dic17.Haupt- rersammlung der Gustav-Adolph-Stistung in Ulm statt- ssnden. Luder aber erhielt der Centralvvrstand vor eini ger Zeit vom dortigen Vereine die Anzeige, daß, Ange sichts der Ereignisse, für dieses Jahr die Abhaltung der Hauptversammlung in Ulm unmöglich geworden sei. Der Cenrralvorstand machte hmauf den Versuch, die Versamm lung an einem anderen Orte zu Stande zu bringen und trat deshalb mit dem Hauptvereine in Hannover in Ver handlung. Allein auch von hier auS ist eine abschlä'gliche Antwort eingegangen, weil man daselbst der Meinung ist, daß jetzt die rechte Stimmung in den Grmüthem für ein« derartige Versammlung nicht zu erwarten und deshalb auch nur ein spärlicher Besuch einer solchen zu befürchten