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dtr besten Wirkung. Wir versprechen uns von dem fer neren Auftreten dieser höchst pikanten und interessanten Darstellerin, der es auch diesmal an großem und unge- theillem Beifall nicht fehlte, noch manchen heileren uno anregenden.Genuß" TageSgeschicht-. Berlin, 13. Juni. In den Debatten deS sächsi schen Landtages ist mehrfach behauptet worden, das Kö nigreich Sachsen stehe jetzt eben so gerüstet da, wie jeder andere deutsche Staat. Diese Behauptung beruht jedoch aus einem Jrrthum. Vergleicht man die m der Bundes matrikel festgesetzte Höhe der Bundescontingente mit der Stärke der jetzigen Bevölkeiung in den Bundesstaaten, so machen die Hauptcontingente nur j Procent der gegen wärtigen Bevölkerung aus, was auch bei Sachsen zu trifft. Sollte aber dieser Staat auch sein Reservecontin- gent jetzt schon kriegsbereit gemacht haben, so würde da mit seine Streitmacht nur z Procent der Bevölkerung ausmachen. Preußen dagegen hat außer einer zahlreichen Reserve von ausgrhobenen Rekruten eine aus 540,000 Mann wohlgcübtcr Soldaten bestehende Armee, die in kürzester Frist vollkommen feldmäßig dastehcn kann; d. h. in Preußen sind mehr als 3 Procent der jetzigen Bevöl kerung kriegsbereit. Wäre Sachsen in demselben Maße gerüstet, so müßte es auch bei einer Bevölkerung von ^ 2,222,000 Seelen ein kriegsbereites, aus alten Soldaten bestehendes Heer von 66,750 Mann haben, waö jedoch bet Weitem nicht der Fall »st. Man sieht hieraus, wie groß die militärischeKraftentfalmng Deutschland« sein könnte, wenn die deutschen Mittel- und Kleinstaaten ihre Kontin gente auf die verhältnißmäßige Höhe des preußischen Hee res brächten. Ein Anstoß dazu dürfte schon binnen Kur zem gegeben werden. Wie wir vernehmen, beabsichtigt die preußische Regierung in der Bundesversammlung den An trag zu stellen, daß die Hauptcontingente sämmtUcher deut schen Bundesstaaten unverweilt auf die Höhe von 2 pCt. der jetzigen Bevölkerung gebracht werden. Bei der jetzt in ganz Deutschland herrschenden patriotischen Stimmung wird dieser Antrag gewiß freudigen Anklang und schnelle Ausführung finden. Man wird sich erinnern, daß 1848 die deutsche Nationalversammlung den gleichen Satz von 2 Procent für die Hauptcontingente bestimmte und daß ihre Bestimmung unter der energischen Leitung des dama ligen Reichskriegsministers eine Zeitlang auch ausgeführt wurde. Für Sachsen würde dieser Procentsatz ein Haupt- contingent von 44,400 Mann ergeben. Vom Main, 12. Juni. Die Zeichen mehren sich, daß Napoleon Deutschland gegenüber das nämliche Spiel von Lug uny Trug spielt, das er gegenüber Oesterreich gespielt, ehe er die ganz im stillen gesammelten Truppen massenhaft nach Italien warf. Jetzt — wie damals — versichert er den Krieg auf Italien beschränken, dort »lo- calisiren" zu wollen. Inzwischen gehen, wie die positiv sten Angaben in Briefen aus Paris melden, die Rüstun gen gegen Deutschland im größten Maßstabe vor sich; bald wird Napoleon selbst in Paris zurück sein, und dann nach dem neuen Schauplatz seiner kommenden Lha« ten, einstweilen zu der in der Bildung begriffenen Ost armee abgehen. Ein mit den Verhältnissen vollkommen vertrauter Mann schreibt aus Paris die dringendsten Mahnungen zur endlichen Einigung Deutschlands und zu ungesäumtem activen Vorgehen, wenn wir nicht unverse hens und unvorbereitet überfallen sein wollen. Den Vor wand dazu werde Napoleon nöthigenfalls vom Zaun bre chen, und wahrscheinlich Bayern wegen der österreichischen Truppentransporte durch sein Gebiet den Sündenbock ab geben müssen. Preußen werde dabei aber auch an die Reihe kommen, da eS sich in der jüngsten Zeit gleichfalls sehr zweideutig benommen habe. Man wird zu Berlin sich daS gesagt sein lassen, und darnach seine Maßnahmen treffen. Die zu Wien getroffenen Verabredungen zwischen dem Bevollmächtigten Preußens, General von Willisen, und dem österreichischen Cabinet warten zu Berlin, wie man aus bester Quelle versichert, nur noch auf die Ra tification des Prinz-Regenten, so daß Preußen nach Un terzeichnung derselben die Initiative für sein Auftreten im deutschen Sinn und zur Unterstützung Oesterreichs dann hoffentlich nicht länger verschieben wird. Ein schnell im rechten Moment des Bedarfs geleisteter Beistand hat dop pelten Werth. Es ist hohe Zeit, wenn wir nicht vom Erbfeind überrascht werden wollen, unsrerseits voranzu gehen. Möge die plötzliche Schwenkung der Berliner Nationalzritung, die auf einmal zur Einsicht gelangt ist, daß Preußen nicht auf England warten dürfe, sondern vorangehen müsse, wenn England folgen solle, von guter Voibedeutung für Preußens jetzt zu fassenden Entschluß sein I Vom Kriegsschauplätze. Die »Ostd. Post' entnimmt einem Briefe aus Paris, auf den sie Grund hat, großes Gewicht zu legen, folgende bedeutsame Mit- theilungen: „DaS Geschwader deS Admirals Bouet-Wil« laumez wird 40,000 Mann Landungstruppen mit sich führen. Die Landung soll an einem Punkte stattfinden, der in der Näbe deS Ausflusses des Tagliamento liegt. Die Ordre de-Bataille ist der Art concipirt, daß das Ar meecorps des Prinzen Napoleon, welches die Route über Modena nehmen wird, um die rechte Flanke der Oester- reicher zu umgehen, zu demselben Zeitpunkte am Ziele kei ner Marschroute anlangen soll, wo die Landung der Flot- tenmannschaft zu bewerkstelligen ist, so daß beide CorpS einander decken und sich vereinigen, um im Rücken der österr. Armee im Venetianischen zu manövriren. Die Hälfte der piemontesischen Armee unter Victor Emanuel (50,000 Mann) ist bestimmt, Peschiera zu enveloppiren und eine regelrechte Belagerung vorzunehmen, während der andere Lheil, so wie die gesammte französische Armee unter dem unmittelbaren Oberbefehle des Kaisers Napoleon die Fronte des österr. Heeres bedroht, um im geeigneten Augenblicke eine Schlacht zu liefern. DaS Bombardement von Ve nedig ist beschlossen und wird zunächst grgen den Lido gerichtet sein, wobei man von den Kanonenbooten und den «schwimmenden Batterien' sich große Wirkungen ver- j spricht. Die nächste Aufgabe Napoleon'« und Victor Emanuel's ist auf die Aushebung und Bildung einer na tional-italienischen Atmcc gerichtet, und man hofft durch die Aushebnng in Toscana, Parma, Modena, den Lrga« tionen (I) und vor Allem in der Lombardei binnen läng stens zwei Monaten eine neue Armee von 60,000 Mann aufstellen zu können, wozu die Pirmontesen die CadrrS liefern. Dies ist der eigentliche Sinn der Proklamation, welche Napoleon in Mailand an die Italiener erließ. Der Wolkenbruch am Rhein. Die „K. Ztg.' erhält darüber folgenden, vom 13. Juni datirten, erschütternden Bericht: Der Wolkenbruch muß da stattgcfunden haben, wo die wassertheilenden Hö henzüge zwischen Ahr, Brohlbach und Vinxtbach ihren ge meinsamen Knotenpunkt haben, denn die niederstürzenden Wasser ergossen sich gleichzeitig durch das Brohlthal und K. tvtbltothek im Japan. Palat«, freie« «nt», r> Meg«. v—l Uh«, re. Knptvrstt-H-Kabtner tm Museum am Swinge». Freier Et» Grünes Gewölbe kn Kal. «chloffe. -«tritt gegen Karten z» r tritt Dionkag« und Freitag« von 10 bl» r Uhr. Lhlr. f. « Prrs. giltig. (Direktor: ». LandSdeeg, g«. St-ütbah-ig. t/. Kaurmlr>Lß ber 6ÜYP-UbgLssr im Museum am Zwinge«. Vorzellax-Gamml««» t» Japanischen Palat« Me,,»»Karr?» für I NtttlkenraKiAet im Palas», freie» «»tritt Mittwoche «. » «ersoae», » r »Oireetoe: Grillt». »>t. t-j «> Direktor: »rSfeffo» Hettne». Physikalisch-mathematischer 0>alon und Modellkammer im Zwinger. Akustische- Dabinet, Ostra-Allre », geöffnet von II—s Uhr.