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Eine ernste Mahnung! Bon l>. Peru er. Mitleid, in den Herzen der künftigen Herrscher l der die Armeen der großen Weltmächte, wird die Kriegs furie sicherer unterdrücken und Kriege, außer denen zur Vertheidsgüng gegen muthwillige Angriffe, wie jetzt Oesterreich einen zu führen gezwungen ist, sicherer unmög lich machen, als alle Politik und aste Congreffe. .Weide dich-, sagt Sckiller zu dem Urheber eines Mordes, .an der entsetzlichen Frucht deines Witzes; auf dieses Ge sicht ist mit Verzerrung dein Name geschrieben, und die Würgengel werden ihn lesen. Eine Gestalt, wie diese, ziehe d.n Borbang von deinem Bette, wenn du schläfst, und gebe dir ihre eiskalte Hand. Eine Gestalt, wie diese, stebe vor deiner Seele, wenn du stirbst, und dränge dein letztes Gebet weg. Eine Gestalt, wie diese, stehe auf deinem Grabe, wenn du auferstebst, und neben Golt, wenn er dich richtet." So spricht Schiller zu einem Verbrecher, der seinem wahnsinnigen Ehrgeize ein Men schenleben geopfert hat und vor der Leiche steht. Welche Sprache der Entrüstung hätte aber selbst ein Schiller in feiner Gewalt für den, der seinem Ehrgeize hunderttau sende von Menschenleben hinopfert? — für den, der ganze Nationen durch Lüge und Täuschung gegen einan dergehetzt, Städte, Dörfer und Einödhöfe, auch Spitäler mit ihren unglücklichen Jnwohn rn (!) einäschert, und Wiesen, Wälder, Felder, Saaten und Früchte zerstört? — für den, der Mangel, Elend und Noth und Krank, heiteu als deren Folge an die Stelle des blühendsten Na« tionalwoblsta, d>s hinzaubert? — für den, der hundert tausend»', ja Millionen ganz schuldloser Me? scheu, die sich einander gae nicht kennen und di- nie einander beleidigt haben, so in Wutb versetzt, daß sic sich gegenseitig, wilder als die wildesten Thicre, zerreißen und zerfleischen, morden und verstümmeln? — für den, der Hunderttausende stöh nend vor Schmerz und Durst, dabei mit zerschmetterten Gliedern verzwerstungsvoll an ihre Heimath und die Ih rigen zu Hause sich erinnernd und um schnellen Tod ver geblich bittend, aus blutgetränkten Schlachtfeldern, in Strupf,n und Morasten hilflos und langsam verschmach te» laß: ? -- für dcn endlich, der Millionen Väter, Müt ter, Knu»r, Geschwister, Greise und Jünglinge, Freunde, Vcrwaiicie und Vräure hundert angst- und vernveiflungs- volle Na-chie vor drin Schrecklichsten durchwachen, und die trostlose Verzw islung über das muthwilbg zerstörte Glück eines ganze,, nachfolgenden Lebens kosten läßt? Wie müsi»!i öle Traumbilder eines solchen Würgengels, besonders w»nn e» an seine eigene Mutter, an seine eigene Gatt.n. »m s.in eigenes Kind denkt, und wie müssen die Sch.rcktNsbllder beschaffen sein, die bei seinem Tode sein letzies Gebet weg» rängen, die bei der Auferstehung auf scin-in Grabe stepcn, und neben Gott, wenn er ihn rich tet?" — Mdg» die Menschheit und mögen die, die aus den Höhen lcr Memchbeit stehen, endlich einmal begrei fen, daß alles Geschwätz .von unserer Civilisation und Bildung, auch von unserer Religion" so lange, bis nicht die wahrhaft christliche Religion des Mitleids mit dem Schwach, ren, der in unsere Gewalt gegeben ist, m den kindlichen Herzen praktisch statt mit leeren Worten einzieht, eine leere Phrase bleiben nnd daß eben so lange die Menschheit sich ihrer selbst zu schämen haben wird! Möge sie endlich einmal anfangen, jenem Würgengel nicht mehr Triumphbögen und Monumente des Ruhmes, sondern — Schandsaulen zu errichten. Das wird die erste Morgenrölhe der wahren Civilisation sein. Königliches Hostyeater. In voriger Woche erschien endlich einmal wieder Don!« «ttr'S .Lucla vo» Lammermoor" auf dem Repcrtoir. Opern ies.r Gattung können nur bei einer höchst sorgfälügm Einstu- d dlrung und eracter Ausführung eine bcdenlendere Wirkung machen, und man tbäte daher wobt, solche Opern »ur bet durch, gängig ausgezeichneter Besetzung i» Scene gehen zu lassen, nicht aber in so maiigclh-rfier Welse, als dies am vergangenen Don nerstag geschah. Die einz.lnen Leistungen betreffend, zeichnet« flch Fräulein Lita in dcr Titelrolle durch de» schöne» Klang ihrer frischen Glimme «uS, die Intonation, wenn auch nicht immer rein, mar doch gegen frühere Parlieen besser; im zweiten Finale fehlte die durchaus iiolhwcnd'ge Sicherheit. Der jugend liche» Künstlerin wurde rrmirthigender Be fall zu Theil. Mit den, Ahston gab flch Heir Bohrer viel Mühe und gelang ihm Manche- recht hübsch. Zn der langwelligen Nolle deS Ralmondo erwarb sich Herr Eichberg er den Beifall des Hauses. Der bescheidene Künstler gewinnt, wie wir mit Freuden bemerken, immer mehr die Anerkennung, welche seinem Talente gebührt. Die undankbare Parti? des Artur halte in Herrn BorcherS einen schön singenden und »benso hübsch auSsehendcn D.nst ller gefunden. Der edle Schotte Cdgard von RavcnSwood trug schon in Schottland französisches Costnm — das war daS einzig Auffallende an der Künstle stung deS Hrn. Schloß. Feuilleton und Vermischtes. * Napoleons III. Pnvatansprache an seine Truppen in Sarvinien. Tapf're, unüberwlnkelige Franzosen, Ich hoffe, Ihr stecke jetzo daS Herz nicht in die Hose», Auch werdet Jbr mich nicht so furchtbar blamiren Und bei der ersten Schlacht gleich ins Weite reliktte». Um Eure Courage immer neu zu belebe», Werde ich mich steiS Hutter Cure Fronte begehen. Sollt? vielleicht Einer von Euch a»S Bersih'n mich e> schießen, So werte ich ibn sogleich bei lebendigem Leibe spießen. Euer Kaiser, glaubt es mir, hat einen wilden Sinn, Ee strebt »ach Italiens Alleinherrschaft hi». Bin ich damit fertig, gehe ich auf Dentschlaiid loS, Zn tragen Mord, Brand rmv Raub in seinen Schoß, Menr Heuchl r, der Moniteur, spricht zwar immer von Frieden, Jirdcß sind düs. Reden eitel Trug nur Nieten. Überall suche ich die Welt zu iusurg r.n, Die Völker und die Fürste» zu rebellrren. Auch die iütt'schcn Fürstenthümer muffe» sich noch empören Uno sich nur allein richten »ach meirnn Lehr»«. Wenn bei mein» Tbate» nicht alle Stricke reißen, Wolle» wir binnen Kurzem i» Mailand speisen. Und wenn uirterdrssen immer drum und drum CS mir geht wie »i» Mühlrad im Kopfe herum, So nehmt daS nicht übel und nehmt cs nicht krumm, DaS ist bei Eurem Kaiser einmal so — — bum, bum! ^ ttüüKi bim.en vierzehn Tagen die Haut von Leberflecken, Sommersprossen, WM- Pockeuslecken, vertreibt den gelben Lemt und die Rothe der Nase. Preis pr. Flasche 1 Thlr., 'Flasch« NM- 15 Ngr. 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