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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. A 138. Mittwoch den 18. Mat > 7 (Sonnt, v. 11—2 U ) angenommen. — Abonn. Vierteljahr 2Ü Ngr. bei " - ' " -M' - ' ' Ersch. tägl. Morg. 7 U- — Inserate die Spaltkeile 5 Pf. werden bis'Ab." uncntgeldl. Lieferung in's Haus. Durch die Post. Viertelj. 20 Ngr. Einz. Nummern,I Ngr. Expedition: Johannes-Allee K u. Wai'senhausstr"6 Pt. Dresden, den 18. Mai. — Nachdem durch gesetzliche Verordnung alle aus ländischen Cassenschein« für das Königreich Sachsen ver boten woiden sind, wurden jedoch die Noten d«jeoi«y Wanken, welche in hiesigem Lande Einlösungsstelle» «rich teten, für zulässig erachtet. Das Publikum glaubte sonach Grund zu haben, dieser Einrichtung vertrauen zu dürfen. Um so wehr muß man sich nun wundern, als plötzlich die für die Thüringer Wank am hiesige» Platze errichtete Ein lösungsstelle die Auswechselung verweigert, ohne daß irgend eine darauf bezügliche Bekanntmachung erlassen worden "äre. Einsendern, dem dies nicht in der Ordnung er, schien, ward vom betreffenden Wechsler auf Befragen di« vielumfaffende Antwort zu Lhrilr »Ich weiß es selbst nicht!" Die Noten der Geraer Bank sind dem Verneh men nach gestern an der Börse mit 95 auSgeboten wor den, beträgt auf 10 Thal« 15 Ngr. Verlust. Wohin soll das führen, wenn bei den ohnehin drückenden Zeitverhält- nisscn auch noch diese anscheinend nur auf Spekulation be rechnete Papiergeld-Calamität den Geschäftsmann vollends zu Boden drückt. Giebt es kein Gesetz, das Publikum vor solchen zu schützen? — In Betreff der gestrigen Notiz, die eingestellte Auswechselung Gothaischer Banknoten am hiesigen Platze betreffend, sei berichtigend bemerkt, daß für letztere Bank hier zwar kctne eigentliche Auöwechselungskasse bestand, ein hiesiges Bankierhaus jedoch in Folge seiner Verbindung mit der Gothaer Bank, deren Papiere unbeanstandet um- wechselte. Letzteres findet nun allerdings nicht mehr statt, während die Leipziger Auswechselungskaffe die Gothaer Banknoten noch prompt einlöst. — Die Herstellung deö in freudig begrüßter feierli cher Veranlassung dermalen im Bau begriffenen Festvor baues vor dem hiesigen Altstadt« Rathhause macht die Vorschrift der K. Polizeidirection nothwendig, daß der Wagenverkehr zwischen der See, und Schloßstraße bis auf Weiteres den kleinen Umweg über die zwischen der Badergasse und Kreuzgasse gelegene entgegengesetzte Seite des Altmarktes nehme. — Durch den Ankauf von Pferden auf den ausge schriebenen Remontemärkten ist es möglich geworden, den Bedarf für die Armee insoweit zu decken, daß zur Zeit von einer zwangsweisen Aushebung abgesehen werden kann. — In Leipzig hat rin Pferdehändler nahe an 400 Pferde geliefert, und wie eS heißt, sind sie beinahe alle von der Regierung L 150 — 180 Lhlr. ausgekauft. Cö sind 3600 Stück gebraucht worden, da kommen 600,000 Lhlr. heraus. n >. - >' >' - - - —, E. u. H. Hänel in Schnerbrrg haben für dk Prinzessin Georg ein Taschentuch von Battist sticken lassen, wozu blos die Zeichnung in Paris 120 FrcS. ge kostet hat. l--- In der »Augsb-Allg. Ztg." vom 5. Mai wat aus Dresden gemeldet worden, der hiesige Fretndenverkehr beschränke sich größtentheils fast nur auf Russen Und zwar so, daß dieses Erscheinen bald auffällig werde- Unwillkür lich erinnere man sich hierbei an die gleiche Erscheinung der Sturmvögel im Mai und Juni 1848. Lus zuve»läss siger Quelle kam, das »Dr. I." zur Berichtigung dies» Angabe bemerken, daß in neuerer Zett durchaus keineWahr- nehmungen über «inen auffälligen Verkehr von Russen mrd Polen in hiesiger Stadt gemacht worden sind. Im Gegen- theil sind in hen ersten 4 Monaten des vorigen JahreS mehr Russen »Nd Polen in Dresden aufhältlich gewesen und durchgereist, als in derselben Zeit des heurigen Jah res, und zwar sind 1855: 788; dagegen 1859 nur 719 Fremde aus diesen Ländern angkmeldct worden, und ganz ähnlich stellt sich da- Berhältniß der sich hier aufhalten den russischen und polnischen Familien heraus. — Es wurde neuerdings des Schwindels gedacht, welcher sich in Folge des ausgebrochenen Krieges des Geldes überhaupt und insbesondere der K. K. österreiih. Silbergulden bemächtigt habe, welche letztere von ängstli chen Leuten nur mit Verlust von einigen Neugroschen an genommen, also auch mit Verlust ausgrgeben wurden. Das K. Finanzministerium hat durch Verordnung vom 5. d. M. sowohl die Finanzhauptkaffe zu Dresden, als auch die Rentämter angewiesen, selbige Gulden bis auf Weiteres zu vollem Werthe anzunehmen. Auf diese Weis« wird doch dem thörichten und nachtheiligen Gebühren Einzeln« entgegengetreten. — Die Besatzung der Festung Königstein ist seit ei niger Zeit, entgegen dem bisher innegehaltenen Modus, Linieninfanterie dorthin zu verlegen, durch ein Commando Jäger ersetzt worden. — Die Direktion der Weimarischen Bank zeigt an, daß ihre Banknoten, wie bisher, durch die Herren Gün ther u. Rudolph in Dresden eingelöst werden. — Das diesjährige hiesige grösst'Vogelschießen be ginnt, nach Bekanntmachung beS Vorstandes der privile- girten Bogenschützengesellschast, am 81. Juli und endet am 7. August. !> 's!