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. ll i c. ! I ftlr Unterhaltung mtd Geschäftsverkehr. MM7 Donnerstag dm 28. April MM Ersch. tägl.Diorg. 7 U. — Inserate die Spaltzeilb 5 Pf werdm bis Ab unentgeldt. Lieferung m's Haus. Durch die Post- Viertelt - Sh Ngr. Eiug. 7 (Sonnt, b. 11—2 U) angenommen. — Abonn. Vierteljahr SO Ngr. M Nummern 1 Ngr^.EMdition: Johannes-Allee 6 u. Waisenhausstr. 6 pt. Local- und Provinzial-Nachrichteu. Dresd«n, den 28. April. — Am 22. d. MtS. waren 50 Jahre verflösset, daß Se. Maj. der König bet der Univeisität Leipzig Sich in« scribirte. Der akademische Senat bat, dem König zu die sem bedeutungsvollen Jubiläum die ehrfurchtsvollsten Glückwünsche der Universität durch eine Deputation dar bringen zu dürfen. Infolge der gnädigsten Gewährung diese» Wüte begab sich vorgestern (da auf den 2S. April der Eharfreitag fiel) eine Deputation des akademischen Senates, welche aus dem Rector der Universität, Geh. Rath, v. v. Wächter und den Decanen der Fakultäten, Domherrn V. Brückner, Hoftath 0 Hänrl, Professor 0. RqdiuS und Prof. 0. Westermann, bestand, in ihrer ast«- thümlichen Amtstracht unter dem Bortritt zjweier Pedelle in den Saal des k. Schlosse-, in welchem Se. Maj. der König sie in Anwesenheit des Hrn. EultuS- und öffent lichen Unterrichts-Minister- v. Falckenstein in Audienz zu empfangen geruhte. Geh. Rath 'v. Wächter überreichte eine zum bleibenden Andenken an daS Fest gefertigte Vo tivtafel, und hielt eine Anrede an Se. Majestät^ woriy er aussprach, daß die Universität Leipzig ehrfurcht-voll durch ihre Bertreter Seiner Königlichen Majestät die innigsten Wünsche für daS allerhöchste Wohl bei der Frier drö Ta ges darbringe, an welchem Seine Majestät Sich al- Jünger der Wissenschaft inscribiren ließ, Se. Maj. der König hatte die Gnade, die Votivtafrl huldreichst entge« genzunehmcn und Sich gegen die Deputation u. Ä. dahin zu äuß.rn, daß Eie freilich noch in sehr jugendlichem Alter Sich bei der Universität inscrsbirt, aber spater die Bedeutung deS Actes wphl zu würdigen gewußt haben und niemals aufhören werden, Ihre Liebe zur Wissen schaft, insbesondere auch gegen die Universität, zu bethä« tigen. — Nach dem Acte halte die Deputation die Ehre, zur königlichen Lasel gezogen zu werden, zu welcher auch die Herren StaatSminister, der Minister dp- königl. Hau ses, die höheren Räthe de- EultusministeriumS und der Obcrhvfprediger befohlen waren. (Die Sx. Maj. über reichte Votivtafel befindet sich in einer säulenartig geform ten, mit grünem Sammet Überzogenen Kapsel, welche mit einer silbernen Einfassung von Rautenblätteisn geziert ist und das Wappen und den NamenSzug Sr. Maf. de-Kö nigs trägt. Diese kunstvoll auSgrführte^Kapsrl ist aut dem bekannten Atelier von Strube und Sohn in Leipzig hervorgegangen.) (Dr. I ) — Nach den neuesten au- Pari- eingegangenen Nach richten war Se. Exc. der Herr Staatsminister v. BeUst am 26. d. noch nicht von dort nach London abgereist. — Herr Staalsminister v. Behr Erc. hat heute eine Reise auf zehn bis zwölf Tage angetreten, um einige Gie- richtsstellen im Bezirke deS AppellationögerichtS zu Leipzig zu besuchen. — Der ,Mg. Ztg." schreibt man unterm 24. April auS dem Königreich Sachsen: Soeben ist der Befehl er schienen, Infanterie, leichte Lavaletie und reitende Artil lerie aufS Schleunigste in Kriegsbereitschaft zu setzen. Eine zwangsweise Aushebung der Eavalerie- und Artilleriepferde gegen baare Vergütung ihres tarnten Wert he- ist eben falls befohlen. Der französische Gesandte in Dresden, Baron Forth-Rouen, der bis zum letzten Augenblick sich sehr eifrig bemüht«, in den höheren Kreisen hier Sympa thien für Louis Napoleon zu erregen, waS ihm aber, au ßer bei sehr wenigen vereinzelten Persönlichkeiten, glückli cherweise völlig mißlang, trifft schon die nöthigen Veran stalten zu seiner gänzlichen Abreise, hie wahrscheinlich sehr bald erfolgen dürfte. Die Freude über diesen endlichen AuSgang der so lange schwebenden Krisis ist im ganzen Lande sehr groß. — Gestern Nachmittag hatten wir Gelegenheit, da von un- bereits früher einmal hesprych.nr Eorso im gro ßen Garten zu besuchen, daS sich auch diesmal einer höchst zahlreichen Lheilnahme zu erstellen hatte. DaS Wetter war zwar nicht sehr günstig, doch ist die Erde jetzt schon O schön mit Frühjahrsschmuck angethan, daß man deS Him mels Demantkron« recht gut entbehren kann. Die Vögel schmetterten im Walde um die Wette mit den Hörnern und Trompeten der Militärmusik; die Earoffen und Rei ter suchten den Bewohnern der Lüste den Preis abzustrri- ten m Schnelligkeit und Eleganz. Alles war Freude, Le ben, Wohlbehagen und heitere Gegenseitigkeit. Man vr«- gaß die drohenden Gewitterwolken, die hie harmlosen Freu den des Frieden- wohl bald stören oder doch ihre- «ns- ren WrrtheS berauben dürften. Vielleicht war eS einer h«t letzten dieser vergnüglichen Nachmittage, da da- Militär bald Marschordre erwartet, die krieg-fertigen Stellungen »m Lande einzunehmen. Nun, unser Gesicht wird sich fer men, wie es dir Zelt verlangt! — Bezüglich de- Fletschergefrllm Ehrlich, welcher bekanntlich des an der verwittw. Lorenz verübten Lobt- schlag- geständig gewesen ist, erfahren wir au- gute» Duelle, daß lediglich Gewissensbisse zu dem steiwillige-