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den kuiistfteundlichcn Dresdnern, welche sich gern versam meln, wo g> sicherte und ung>flederte Sänger zu hören, ist anzuliehirien, daß sie dieses Männcr-Quartett freundlich empfangen und in Schutz nehmen werden. — Der Allg. Ztg. schreibt man auö Sachsen: Die Remontirung der Artillerie mit guten und vollkommen kriegstüchligen Pferden schreitet auf sehr befriedigende Weise fort, und cs zeigt sich bei dieser Gelegenheit wieder recht bemerklich, welche erfreulichen Fortschritte die Pferdezucht Sachsens in den letzten 20 Jahren gemacht hat. In sehr kurzer Frist wird die gesammte sächsische Artillerie völlig möbil zum AuSmarsch bereit sein. Es sind von hier Of fiziere nach Kassel gesandt worden, um die nöthigen Ver abredungen wegen der Vereinigung der sächsischen und kur- hessischen Truppen zu treffen, ebenso ist auch ein Offizier mit einer besondern Mission nach Frankfurt a. M. beauf tragt. Als vvrlänftgen Sammelplatz des neunten BundeS- armeecorps hört man häufig Hanau bezeichnen. — Han del und Gewerbe liegen fast vollständig schon darnieder, sede größere Speculatwn ist ganz gelähmt. ^ — Vorgestern Abend um die 9. Stunde hatte in ^ einem Hause auf hiesiger Webergasse ein Mädchen unvor sichtiger Weise das Licht den Fenster-Vorhängen zu nahe gebracht, dieselben singen Feuer und brannten zum gro ßen Schreck der Nachbarschaft. Das Mädchen hatte aber so viel Courage mittelst eines Borstwisches so zu manövri- ren, daß das Feuer von ihr getilgt wurde und keine wei tere Verbreitung fand, so daß die von der Straße zu Hülfe Eilenden nichts mehr zu löschen hatten. — Am vorgestrigen Nachmittage gegen 3 Uhr ereig nete sich in hiesiger Reinhardtstcaße ein höchst trauriger Fall. Das drei und einhalblährige Mädchen des in der dritten Etage des Hauses Ne. 5 wohnenden Schneider meisters W- hatte in der Kammer ohne Aufsicht der El tern das Fenster aufgrwirbelt und war aus demselben, wahrscheinlich beim Hinaussehen auf die Straße, hinab gestürzt. Die Leitern wurden das Unglück erst gewahr, als das durch herbeieilende Menschen entstehende Geräusch zu ihren Ohren drang. Das Kind lebte ohngefähr noch 1H Stunde und starb in Folge bedeutender Verletzungen und Erschütterung am Kopfe. Wiederum ein neuer Be weis, wie sehr man Ursache hat. die Fenster fest zu ver schließen in den Stubkn, wo Kinder sind, oder letztere überhaupt so wenig wie möglich allein zu lassen. — Für die Baumbluths-Wallfahrer nach dem Schoo- ner Giunde zeigt sich in diesem Jahre die Sonn- und Fcsttagswitterung leider gar nicht günstig. Der Palmsonn tag z. B. war sehr rauh und so überaus windig, daß es auch die standfesteste Crinolincn-Natur nicht riskiren mochte, den sonst so beliebten Spaziergang nach dem reizenden Blüthenthale zu unternehmen, und war dasselbe vielleicht von kaum einem Dutzend Personen aus der Residenz be sucht. Der Grund mit seinen Höhen steht zur Zeit in schönster Blüthe, doch wurde Vielen die ersehnte Freude auf den Charfreitag gleichfalls wieder zu Wasser, da an diesem Lage der heftigste Regen vom Morgen bis zum Abende nicht aufhörte. Calculators, die bekanntlich diese kleine Frühlingsreise in die Boombluth alljährlich machen, und sich für die diesmalige bereits vollständig gerüstet und vcrproviantirt hatten, stellten nun ihre ganze Hoffnung auf die Osterfeiertage, doch leider war die Luft auch ge stern ziemlich rauh und der Himmel trübe, so daß von einem wirklich schönen Wetter noch nicht die Rede sein kann. — Am 19. d. M. wurde der 15 Jahr alte deS Stellmachers Mertlg in Zedlitz bei Rochlitz beim Holz fällen von einem niederstürzenden Baume dergestalt ver letzt, daß er wenige Stunden darauf den Geist aufgab. — Bei einem am 21. April Nachmittags zwischen 3 und 4 Uhr über Maffann bei Walbheim ziehenden Gewitter schiug der Blitz, ohne jedoch zu zünden, in das Wohnhaus des Gutsbesitzers Wolf. Der Blitz fuhr in das Innere der Wohnstube, beschädigte den Ofen, fuhr dann durch die Stubenthüre in die Hausflur, wo Wolfs Sohn vom Lustdruck zurückgedrückt und beinahe niederge worfen wurde. Der ältere Wolf, welcher an der HauS- thüre gestanden, erhielt zugleich eine leichte Verletzung des Armes. — Auch aus Wien berichtet man über daS Nord licht: Die Erscheinung des magnetischen UngewitterS am Donnerstag Avends erregte wegen seiner Pracht und Sel tenheit nicht mit Unrecht die Aufmerksamkeit der Bewoh ner Wiens. Der schon seit 8 Uhr Abends lichtere Nord- Himmel erglühte nach 9 Uhr in zwei Hauptgruppen von rosen- bis karminrothen Streifen zuerst auf der Westseite, dann gegen Norden, so daß zur Zeit des stärksten Lichtes, um halb 10 Uhr, wo auch in der Mitte kleine Feuergar- ben aufstiegen, die Erscheinung einer riesigen Krone im prächtig rothen Lichte glich. Gleichzeitig leuchteten meh rere Sternschnuppen auf, und kurz vor zehn Uhr siel eine große gelbe Feuerkugel inmitten der Erscheinung herab und erhöhte momentan die Schönheit derselben, welche seit Oktober 1848 und Februar 1852 in Wien nicht mehr in so großem Grade stattfand. Die neueste Ansicht über die Nordlichter, von denen man gegenwärtig wieder eine zu nehmende Periode erwartet, ist, daß deren Sitz außerhalb der Region der Wolken sich befinde, und zwar in sehr großer Höhe, vielleicht hervorgerufen durch die auSglei- chcnde Wirkung der Temperatur in den Polarländern. ^ — Am 20. April wurde vom Polizeiinspector Ro- 'dig bei dem in Chemnitz wohnhaften Schloffergesellen Jul. Thcoddr Schlichting, aus Merseburg gebürtig, der voll ständigste Apparat, gutes Zinn und Kupfer, zu Anfertig ung von sächsischen Einthalerstücken, sowie der Abdruck eines solchen, in der Wohnung versteckt vorgefunden. Der Mitwissenschaft überwiesen ist der verheirathete Schloffer- geselle Friedrich Wilhelm Thierfelder, aus Penig gebürtig, welcher gleich Schlichting zu Arrest kam. Mit Sicherheit ist wohl anzunehmen, daß die Mobilmachung falscher Tha« lerstücke schon in den nächsten Tagen beginnen sollte. Schlichting iß sicherem Vernehmen nach wegen Falsch münzerei vor mehreren Jahren bereits bestraft worden und hat auch später in Berlin nebst Frau längere Zeit in Un tersuchungshaft gesessen, während der Bruder durch die Flucht nach Amerika seiner Strafe entging. KümMetiyk tlotttwawr. Montag den 25. April: Zffland. Zeitbilder in Z Abth. und L Akten von Charl. Birch-Pfeiffer. Unter Mitwirkung der Herren Winzer, Sontag, Porth, Walther, Dettmer, Bürde, Schloß. Kramer. Fischer, Diitmarsch, Wilhelm, . Quanter, Heese, Müller, Marchion, Meister, Böhme; der Damen Löhn, Porth, Berthold. Berg, Bayer-Bürck. Anfang 8 Uhr. Ende S Uhr. Ln6il68 Idealer. 3» de« Stadt (im Altstädter Gewandhaus). Montag den 25. April. Berlin am Morgen, Mittag und Abend, oder: Batzenberg als Beobachter. Posse mit Gesang in 5 Rahmen von F. Deneke und R. Hahn. Musik von A. Conradi. Fr. Wilh.Batzenberg, Rentier aus Jüterbogk. Ferd. Resmüller. Frau von Bergen, eine junge Wittwe. — Frl. Mantius. Fritz Helm, Candidat der Medicin. — Hr. Röhl. Alexander, Volontair im Gardedragoner- Regiment, Fritzen» Vetter. — Adrian Müller, Tisenbahnronducteur- — Louise Vogel, Rächerin. — — Abraham Meyer, Wechselagent. — Aspafia, seine zweite Frau. — — Leopold, deren Sohn, erster Ehe. — Victor, l Schnapp, / Gauner. - Hr. Herrmann. Hr. Schörrling. Frl Koppe. Hr. v. Leuchert. Fr. Kern. Kleine Helene. Hr. Neubert. Hr. Franke.